Ina: Der Konflikt (German Edition)
nüchtern zu bleiben, Ina.“ Sie nahm einen grossen Schluck und lehnte sich zurück: „Wie machen sie das?“ Demir füllte ihr Glas wieder auf: „Ich denke nicht darüber nach.“ Faszinierte Ungläubigkeit war in ihrem Gesicht zu lesen. Sie leerte ein Glas nach dem anderen, als wäre es Wasser. Und das auf leeren Magen. Demir versuchte sich nicht vorzustellen, was in ihrem Kopf vorging. Drei Stunden waren jede Menge Zeit, um über vieles zu sprechen. Wer wusste schon, worüber sie mit Neven gesprochen hatte. Zweifellos hatte es einen direkten Zusammenhang mit ihrer Wut, die so deutlich in ihrem Gesicht stand. Als er ihr Glas mit dem letzten Tropfen füllte, begann er zu zweifeln, dass es reichte ihre Wut zu ertränken. Sie legte ihren Kopf zurück und schloss die Augen: „Eigentlich spielt es keine Rolle ob dieser Plan gelingt oder nicht. - Wenn er gelingt, wird mich Nilia für das was ich getan habe umbringen.“ An Nilia hatte niemand von ihnen gedacht, als sie diesen Plan geschmiedet hatten. Sie hatte wahrscheinlich Recht. Aber sie in dieser Annahme zu bestätigen, würde ihr jetzt wohl kaum weiter helfen. „Die Vorsitzende hätte mit Sicherheit einen Einwand.“ Ina lachte: „Nachdem er mich umgebracht hat? Er wird vorher keine Erlaubnis einholen.“ Sie hatte etwas der Bitterkeit verloren. Aber dafür klang sie noch überraschend nüchtern. „Benötigen sie noch eine zweite Flasche?“ Ihr Kopf drehte sich zu ihm, leicht geöffnete Augen, ein ironisches Lächeln: „Wozu?“ Sein Arm lag auf der Lehne. Unwillkürlich glitten seine Augen an ihrem Körper hinunter. Er sollte noch eine Flasche holen. Sie beobachtete ihn. „Vielleicht sollte ich gehen.“ Und vielleicht hätte er das nicht sagen sollen. Denn er befürchtete, sie würde ja sagen. Aber sie überraschte ihn mit ihrer Antwort: „Vielleicht wollen sie bleiben.“ War das eine Einladung? Oder wollte sie einfach nicht alleine sein? Ihre Augen liessen ihn nicht los. Ihre Haut schien unter dem trüben Licht der Sterne zu schimmern. Langsam atmete er ein. Seine Finger zuckten. Vorsichtig streckte er sie aus, berührte ihre Haare, zog den Metallstift, der ihre Haare an ihrem Hinterkopf zusammen hielt, hinaus. Neigte sich nach vorn, nahm ihr das Glas aus den Händen, stellte es beiseite, legte seine Hand in ihre Taille. Mit leuchtenden Augen verfolgte sie jede seiner Bewegungen. Sanft berührten seine Lippen ihre. Er zog sie näher zu sich, während seine Zunge langsam in ihrem Mund verschwand. Ihre Hände machten sich an den Knöpfen seiner Jacke nützlich. Er liess seine Jacke auf den Boden fallen, zog ihr Hemd aus den Hosen und öffnete die Knöpfe daran. Während sie langsam die Knöpfe seines Hemdes öffnete. Er zog sie hoch. Schob sie den kleinen Schritt zu dem Bett. Seine Hand in ihrem Nacken, die andere an ihrem Rücken. Streifte ihre Hosen hinunter und legte sie sanft auf den Rücken. Entledigte sich seiner restlichen Bekleidung und kniete sich über sie. Ihre Atmung war rasend und flach, ihr Herz raste und ihre Hände zitterten. Sie hatte Angst. Wohlmöglich ging er zu schnell vor. Deshalb liebkoste er ihren Hals. Zärtlich glitten seine Lippen über jede Stelle an ihrem Hals, über ihre Ohren. Seine Hand bewegte sich unter ihr Trägershyrt, schob es nach oben. Ihre Haut war weich und kalt. Er streifte es über ihren Kopf. Ihre Hände waren nicht mehr um seinen Körper geschlungen, sondern lagen an seiner Brust. Als ob sie ihn jeden Moment wegstossen wollte. Ihr Kopf war abgewandt. Mit seinem Ellbogen stützte er sich über sie. Zog ihr Kinn zu sich. Liebkoste ihr Gesicht. Ihre Lippen. Er fühlte wie ihr Herz raste, ihr Atem stockte, als seine Hand ihren Körper hinab glitt. Widerwillig legte er sich neben sie und zog die Decke über ihre Körper, zog sie an sich, legte seinen Arm um sie und strich mit seiner Hand langsam über ihren Rücken. Ihre kalte Haut schmiegte sich an ihn.
Ein Kitzeln auf seinem Arm zog Demir aus dem Schlaf. Es waren Ina's Haare. Ihr Kopf lag noch auf seiner Schulter. Ihre Hand auf seiner Brust. Zwischen ihren Fingern hielt sie den Ring, den er immer an einer Kette um seinen Hals trug. Ihr Bein lag über seinen Beinen. Wie lange war sie schon wach? Die Sterne waren immer noch das einzige, das den Raum erhellte. Sein Arm war taub. Wahrscheinlich lag sie die ganze Nacht darauf. Er drehte seinen Kopf und küsste ihre Stirn. Sie zuckte kurz zusammen. „Guten morgen“, seine Stimme klang etwas heiser. Sie schloss ihre
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