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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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Sebiha gegenüber und über seine Reaktion darauf. „Was hat sie dazu bewogen wieder zu kommen?“ Dabei warf Sebiha Kadir einen vielsagenden Blick zu. „Das hier, Botschafter, ist mein Platz. Die Frage ist eher, was sie dazu bewogen hat zu bleiben?“ Ihre Stimme war klar und freundlich, obwohl sie sich immer noch nicht sicher war das richtige zu tun. „General Nilia“ gab Sebiha kurz als Antwort. Ina sah kurz zu Nilia, dessen strenger Blick sie beinahe in Fetzen riss, wandte sich dann aber sofort wieder an Sebiha: „Was ist mit General Nilia?“
„Der Anstand, Miss Norak, untersagt es mir, einen General alleine sitzen zu lassen. Vielleicht hat Neven vergessen ihnen das beizubringen“, sein Tonfall war freundlich und herausfordernd zugleich. Niemand ausser Ina und Kadir verstand seine Andeutung. „Oh doch. Neven hat tatsächlich einmal gesagt, dass ich einen General nicht alleine sitzen lassen darf. Botschafter“, ihre Betonung lag auf seinem Titel. Sebiha lehnte sich in seinem Stuhl zurück: „Schade, dass er ihnen nicht sagte, dass dasselbe auch für Botschafter gilt. Aber wahrscheinlich ging er davon aus, dass sie über genug Intelligenz verfügen, um diesen Schluss selber zu ziehen.“ Ihr Wortwechsel wurde von allen gespannt mitverfolgt. „Botschafter, weder sie noch ich, würden uns anmassen, aufgrund unserer selbst vermuteten Intelligenz, derartige Schlüsse zu ziehen“, Ina's Stimme war Zuckersüss, ihr Lächeln verführerisch, ihre Worte berechnet. Der Offizier, der neben Sebiha sass, biss beinahe den Rand seines Glases ab. Sebiha’s Finger lagen auf seinen Lippen. Man wartete gespannt auf seine Antwort. Ina wich mit ihren Augen nicht von seinem Gesicht. Sie suchte nach etwas, das ihr zeigte, dass sie so weiterverfahren konnte. Es dauerte einige Sekunden bis Sebiha Antwortete: „Ich werde Neven über sein Versagen bei ihrer Erziehung informieren, wenn ich ihn das nächste Mal sehe“, er war ihr ausgewichen, hatte das Thema gewechselt. War das ein gutes Zeichen? „Tun sie das“, Ina hatte nicht vor sich auf ein Gespräch über Neven einzulassen, deshalb hielt sie ihre Antwort kurz, um ihm keine Kontermöglichkeit zu geben. „Ich würde ihn bitten, eine Liste seiner Versäumnisse zu machen. Seiner Versäumnisse und ihrer Fehler. Allerdings ist zu befürchten, dass diese Liste sehr lang werden würde“, er sprach wieder über Neven, sie konnte ihm nicht ausweichen. „Wenn sie das tun, Botschafter, haben sie meine Erlaubnis, den Teil betreffend Arroganz, für ihren eigenen Gebrauch zu kopieren“, ihr Mund trocknete aus. War das zuviel? Wie lange würde Nilia noch schweigen? Seine eiserne Miene haftete an ihr. Vielleicht hätte sie es auf später verschieben sollten, wenn Nilia nicht mehr da war. Sebiha sah sie mit seinen nichts sagenden Augen an. Dann nickte er: „Was werden sie mit ihr tun General?“ Wandte er sich Nilia zu. „Es gibt bereits Pläne“, Nilia versteckte seine ausweichende Antwort hinter einem gespielt zufriedenen Gesichtsausdruck. „Ich habe gehört, dass sie noch einen Jungen von der Strasse finanziert haben General. Hat es sich gelohnt?“ Es war Kapitän Arton, der diese Frage einwarf. Nilia entgegnete selbstgefällig: „Er hat als einer der Besten abgeschlossen.“
„Ich denke darüber nach, das auch zu tun. Können sie mir sagen, wo sie diesen Jungen gefunden haben?“ Wollte Kapitän Quirin von ihm wissen. „Auf der Strasse“, Nilia’s Antwort war prompt und kühl, damit brachte er alle zum lachen.
Es wurde viel getrunken und geredet. Je länger der Abend wurde, umso banaler wurden die Gesprächsinhalte. Und je banaler die Gesprächsinhalte wurden, desto mühsamer wurde es für Ina, diesen Gesprächen zu folgen. Bis sie Sebiha’s verstohlene Art bemerkte. Beiläufig fragte er seine bereits betrunkenen Gesprächspartner über Pläne und Ideen aus. Sie haftete ihre Ohren an seinen Mund und erfuhr so einige Dinge die sie erstaunten. Nilia verliess den Tisch im Verlauf des Abends. Somit waren Ina, Sebiha und Kadir die einzigen nüchternen Personen in dieser Gruppe. Nach einigen Stunden fühlte sie ihre Beine nicht mehr, ihr Rücken schmerzte und ihr Nacken war steif. Als ob Kadir es ihr angesehen hätte, lehnte er sich zu ihr und fragte so leise, dass es niemand hören konnte: „Schmerzen?“ Ina wollte ihren Kopf zu ihm drehen, aber ihr Nacken verunmöglichte es. Also drehte sie ihm ihren Körper zu: „Ein wenig.“ Kadir warf einen Blick durch die Runde:

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