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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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nahm seine Hand von Ina’s Kopf, er wollte die Umarmung lösen, aber sie hielt in fest. Wollte niemanden sehen, von niemandem gesehen werden. Er legte seine Hand auf ihren Nacken und blieb in dieser Position. „Was ist los?“ Saira wusste, dass etwas nicht stimmte. „Unser Kleines hat keinen guten Tag.“
„Wieso?“
„Sie hat bisher den ganzen Abend mit Kadir verbracht“, erklärte Ilean. „Ach! Wir sind jetzt ja da. Können deinen Abend noch retten“, Davut hatte den Ernst der Lage noch nicht erkannt. Dafür war er schon zu betrunken. „Und?“ Fragte Saira, die wusste, dass das noch nicht alles war. „Er hat sie Botschafter Sebiha vorgestellt“, berichtete Ilean weiter. „Und?“ Aufregung lag in Saira's Stimme. „Unser Kleines hat ihn beleidigt“, nach diesen Worten von Ilean sagte keiner von ihnen irgendetwas. Sogar Davut hatte es begriffen. Sie standen da und waren über Ina’s Unverfrorenheit schockiert. „Kapitän Kadir“, warnte Saira unheilvoll. „Er kommt doch nicht her oder?“ Ina drückte ihren Kopf immer noch in Ileans Brust. „Ich bin hier“, Kadir’s Stimme war ruhig. Ina presste ihre Augen zusammen, ballte ihre Hände zu Fäusten, atmete tief durch und ärgerte sich darüber, ihre eigene Dummheit an diesem Abend schon wieder übertroffen zu haben. Ilean klopfte mit seiner Hand sanft auf ihren Rücken und flüsterte in ihr Ohr: „Du musst jetzt irgendetwas tun Kleines. Er wartet.“ Was wollte er? War er gekommen um ihr zu sagen wie deplaziert ihr Verhalten war? Sie hatte nicht vor, sich etwas anmerken zu lassen, obwohl die Situation offensichtlich war. Ina liess Ilean los und versuchte ihrer Stimme einen aufgestellten Klang zu geben: „Kapitän.” Kadir betrachtete sie skeptisch, schliesslich holte er Luft: „Soldaten, sie haben mit ihrer Zeit sicher besseres zu tun, als hier rumzustehen“, dabei wechselte er den Blick von Saira zu Davut und Ilean. Ilean sah zu Ina, um festzustellen ob er sie mit Kadir alleine lassen konnte. Saira packte Davut am Arm und zog ihn weg. Ilean folgte ihnen. Kadir stellte sich an den Tresen neben Ina und bestellte zwei Talila. Die Gläser wurden hingestellt und er schob eines zu Ina. Wenn sie weiter so viel trank, würde sie es morgen vielleicht vergessen haben. Nicht aber der Botschafter, Kadir oder Nilia, wenn er erst davon erfahren hatte. Sie drehte das Glas in ihren Händen und wartete darauf, dass Kadir etwas sagte. Aber er schwieg. Offenbar hatte er nicht vor ihr zu sagen wie dumm sie war. Er leerte sein Glas und deutete dem Kellner, der hinter der Bar stand, es wieder zu füllen. Sie standen einfach nur da, ohne etwas zu sagen und ohne sich anzusehen. Nach einigen Minuten des Schweigens hielt es Ina nicht mehr aus: „Wieso sind sie hier, Sir?“
„Wieso sind sie hier?“ Er sah sie nicht an als er die Frage stellte. „Ich bin hier, weil es Nilia von mir verlangt“, Ina's Antwort war ausweichend. „Und wieso sind sie hier?“ Er liess nicht nach. Natürlich hatte sie schon das erste Mal begriffen, dass er wissen wollte wieso sie gegangen war, sie hatte aber keine Lust darauf einzugehen. „Sie wissen weshalb.“
„Weiss ich das?“ Ina stiess ihren Atem aus: „Ich habe einen Botschafter beleidigt.“ Kadir sah sie an: „Sie haben ihn nicht beleidigt. Sie haben seine Herausforderung angenommen und ihn beeindruckt.“
„Natürlich. Ich habe ihn mit meiner Dummheit und Arroganz beeindruckt!“ Ina’s Sarkasmus war kaum zu übertreffen. Kadir schwieg. „Ich hätte einen besseren Eindruck hinterlassen, wenn ich mich einfach nur betrunken hätte.“ Kadir drehte sich zu ihr: „Glauben sie das?“
„Was ich glaube Sir, spielt keine Rolle.“ Er nickte. „Wieso sind sie hier Sir?“
„Um ihnen zu helfen Miss Ina.“
„Und wie wollen sie mir helfen?“ Ina glaubte nicht, dass ihr noch zu helfen war. Ausser jemand riss ihr den Kopf ab bevor Nilia es tat. „Nicht so“, Kadir’s Stimme war ruhig. „Nicht so?“ Was meinte er damit?
„Mit ihrer negativen Einstellung kann ich ihnen nicht helfen.“
„Was für eine Einstellung sollte ich nach diesem Auftritt denn haben?!“ Ina wäre am liebsten in der Menge untergegangen. „Dieselbe die sie hatten als sie gingen. – Stolz.“ Und er wirkte sogar noch überzeugt davon. „Sir, wissen sie nicht was passiert ist?“ Ina fragte sich, ob er mitbekommen hatte was sie getan hatte. Oder ob sein Gehör so schlecht war, dass er es nicht hörte. „Ich weiss es besser als sie

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