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Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
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fest, seine Stimme hatte etwas Sanftmütiges an sich. Wieder ging er ins Haus. Ina nahm einen weiteren grossen Schluck Wein. Als Kadir zurückkam stellte er sich hinter sie. Er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf das kleine Möbelstück an der Wand hinter sich. Legte seine Hand an ihre Stirn und zog ihren Kopf nach hinten. In seiner linken Hand hatte er ein kleines Messer. Er griff mit seiner Hand unter ihr Kinn und zog ihren Kopf an seinen Bauch. „Bereit?“ Ina wusste was sie erwartete. Es war etwas in der Wunde, wahrscheinlich ein Sandkorn vom Trainingsplatz. Mit dem Messer würde er es hinausschaben. Es war eine schmerzhafte Prozedur, vor allem da die Wunde schon einige Stunden alt war, und sich daher bereits eine dünne Kruste gebildet hatte. „Nein“, ihr war klar, dass er es trotzdem tun würde. Er drehte ihren Kopf etwas zur Seite und festigte seinen Griff an ihrem Kinn, zog ihren Kopf fester gegen seinen Bauch, sodass sie ihn nicht wegziehen konnte. Dann setzte er die Spitze des Messers an und bohrte es in ihre Wunde. Ina umklammerte die Stuhllehne, ihr Körper zuckte aber Kadir hatte ihren Kopf fest im Griff. Sie wollte schreien aber brachte ihren Mund nicht auf. Mit der Ignoranz eines seranischen Offiziers bohrte er in der Wunde herum. Ina hatte das Gefühl er würde ihr das Fleisch vom Knochen schaben. Sie griff nach seiner Hand, die ihr Kinn fest im Griff hielt. Egal wie sehr sie es versuchte, es war unmöglich sich zu befreien. Endlich war es zu Ende. Er legte das Messer weg, drückte ein Tuch auf die Wunde und entliess sie erst nach einigen Sekunden aus seinem Griff. Sie beugte sich nach vorn und drückte das Tuch auf ihr Gesicht. Ihre Schulter – Sie hatte eine falsche Bewegung gemacht. Ihre Schulter brannte wieder wie Feuer auf der nackten Haut. Was tat mehr weh? Schulter oder Gesicht? Egal. Es waren einfach nur Schmerzen. Kadir hob die Salbe auf und kniete sich vor Ina, legte die Dose auf ihr Bein und zog ihr Gesicht zu sich. Legte seine andere Hand auf ihre, die das Tuch auf die Wunde drückte. Seine Finger waren warm oder ihre eiskalt. Was auch immer. Ein Schauer durchlief ihren Körper, als er ihre Hand umschloss und das Tuch ein wenig anhob aber sofort wieder auf die Wunde drückte, weil es noch blutete. Ihre Wunden hatten die schlechte Angewohnheit länger zu bluten als jene von Seranern. Er gab etwas Druck darauf und verharrte so. Verharrte fast so. Sein Körper drückte sich zwischen ihre Beine. Ina versuchte seinem Blick auszuweichen. Braune gütige Augen, die ihre zu fesseln schienen. Wieder hob er das Tuch leicht an, dann entfernte er es, nahm die Salbe und tauchte einen Finger hinein. Seinen Daumen legte er vorsichtig unter ihr Auge und tupfte die Salbe auf. Er stand auf und legte alles auf den Tisch hinter ihr. „Was ist mit ihrem Arm?“ Er war Aufmerksam, ihm entging nichts. „Nichts Sir.“
„Natürlich“, dabei neigte er sich über sie, legte seine Hand auf ihre Schulter: „Nichts?“ Dabei drückte er seinen Daumen gegen ihr Schulterblatt und zog ihre Schulter etwas zurück. Das reichte aus, dass ein stechender Schmerz durch sie fuhr. „Nur eine Zerrung“, ihre Stimme war vor Schmerz verzerrt. „Sicher?“ Es war eine skeptische Frage. Nichts vorwurfsvolles, eher besorgt. Wobei sie während ihrer Ausbildung unzählige ähnliche Verletzungen hatte und es ihn nie interessierte. „Ja Sir.“ Ina hätte sich andere, bessere Umstände vorstellen können um Kadir wieder zu begegnen. Aber so typisch für sie, dass es eine derartige Situation sein musste. Eine die sie sich ersparen wollte. Er führte seine Hände an ihre Schulter und tastete sie ab, drehte sich um und bediente sich einer weiteren Salbe, hob den Kragen ihres Hemdes an und ging mit seiner linken Hand darunter um die Salbe aufzutragen. Seine Hand fand einen diskreten Weg zu und über Ina’s Schulter und zurück. „Sonst noch etwas?“ Vorsichtshalber blieb er hinter ihr stehen. „Nein Sir.“
„Sicher?“ Ja, weshalb sollte er es jetzt glauben? Da sie schon alles andere vor ihm verbergen wollte. „Ja Sir“, antwortete sie ruhig. Dann reichte ihr Kadir das Glas und eine Frucht, setzte sich auf den Zweiersessel neben ihren. Vielleicht könnte er jetzt etwas länger sitzen bleiben. Ina drehte die Frucht in ihrer Hand und betrachtete den Rasen. „Denken sie nicht, dass es mich nicht interessieren würde, Miss Ina.“ Erst nach einigen Sekunden antwortete sie: „Danke, dass sie nicht danach

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