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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sicher genossen, wäre er nicht so müde gewesen, daß er immer wieder einschlief. Trotzdem schreckte er schon nach Sekunden schon wieder hoch, mit brennenden Augen, kaltem Schweiß auf der Stirn und einem widerwärtigen Geschmack im Mund.
    Franklin weckte ihn vollends, als sie sich nach einer guten halben Stunde dem Hafen näherten. Die Straßen wurden schlechter, so daß selbst die Federn des großen Benz die Erschütterungen nicht mehr völlig abfangen konnten. Grisswald kippte auf seinem Sitz immer wieder nach vorne und mußte von Delano festgehalten werden, schnarchte dabei aber ungerührt weiter.
    »Ich fürchte, ich muß noch eine kleine Unbequemlichkeit von Ihnen verlangen, Dr. Jones«, sagte Franklin mit – geheuchel-tem – Bedauern.
    »So?« Indiana gähnte ungeniert. »Nur zu. Was soll ich tun?
    Zu Fuß nach New York zurücklaufen?«
    »Ich fürchte, unsere Geheimhaltung war nicht ganz so perfekt, wie ich Ihnen und Mr. Grisswald versprochen habe«, gestand Franklin. »Man hat mich informiert, daß einige Reporter am Kai auf uns warten. Natürlich könnten wir sie einfach ignorieren, aber das würde nur unnötigen Spekulatio-nen Vorschub leisten. Sie kennen sich doch mit solchen Leuten aus. Ich leider nicht, wie ich gestehen muß. Vielleicht könnten Sie ihnen ein paar Worte sagen.«
    Indiana blinzelte irritiert. »Und was ist mit der Armee von Abenteurern und Schatzsuchern, vor der Sie sich so gefürchtet haben?« fragte er.
    Franklin winkte ab. »Bis die Zeitungen erscheinen und diese Herren ihre Sparschweine geschlachtet haben, um eine Spitz-hacke zu kaufen, sind wir längst am Ziel«, sagte er. »Außerdem haben wir wohl keine andere Wahl mehr, fürchte ich. Man muß flexibel sein, nicht wahr?«
    Wäre Indiana etwas weniger müde gewesen, dann hätte er Franklin spätestens jetzt gesagt, daß er für ihn neben einigen anderen Titeln auch noch den des ungeschicktesten Lügners aller Zeiten parat hielte. Aber wahrscheinlich war das die Sache gar nicht wert. Außerdem war ihm schon gestern eine sehr viel bessere Idee gekommen: Im Moment saßen Franklin und sein Kollege Delano noch am längeren Hebel. Aber sobald sie die Osterinseln erreicht hatten, war Indiana der Leiter der Expedition. Er würde schon eine passende Beschäftigung für die beiden finden …
    »Meinetwegen«, murmelte er, verschränkte die Arme, ließ das Kinn auf die Brust sinken und schloß die Augen. »Wecken Sie mich, wenn wir da sind.«
    »Wir sind da, Dr. Jones«, antwortete Franklin.
    Indiana zwang sich, die Lider zu heben und aus dem Fenster zu sehen. Der Wagen rollte jetzt am Kai entlang; Indiana erinnerte sich nicht einmal, seit wann das so war. Eine gute Meile vor ihnen erhob sich der Umriß eines Schiffes gegen das Meer.
    Indiana konnte es nur als schwarzen Schatten erkennen, denn die Sonne stand bereits tief, und ihr rotes Licht trieb ihm zusätzlich Tränen in seine ohnehin brennenden, entzündeten Augen. Aber irgend etwas an diesem Umriß irritierte ihn. Er wußte nur nicht genau, was.
    Einen Augenblick später sah er etwas, das er sehr wohl erkannte – und das ihn schlagartig wenigstens für einen Moment hellwach werden ließ. Am Ende des Kais, über den sie fuhren, wartete eine kleine Armee auf sie.
    Was hatte Franklin gesagt? Einige Reporter? Indiana schätzte, daß das Fallreep der HENDERSON von mindestens hundert kamera- und notizblockschwingenden Gestalten belagert wurde. Das kleine Leck in Franklins Sicherheitssystem mußte so breit sein wie die Niagarafälle!
    »Nur ein paar Worte, Dr. Jones, das verspreche ich Ihnen«, sagte Franklin lächelnd.
    Es dauerte anderthalb Stunden, bis sie endlich an Bord kamen.

Auf hoher See
    Die Begegnung mit der Reporterarmee hatte Indiana den Rest gegeben. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie er an Bord der HENDERSON gekommen war, und schon gar nicht, wie er die Kabine erreicht hatte. Er erwachte mit Kopfschmerzen, einem furchtbaren Geschmack im Mund und einem leisen Gefühl von Übelkeit im Magen, von dem er sicher wußte, daß es genau wie er gerade erst erwacht war und daß es noch sehr viel heftiger werden würde. Das Bett, auf dem er lag, war nicht nur äußerst unbequem, sondern bewegte sich auch noch, und was er im ersten Moment für das schwere Hämmern seines eigenen Herzschlages gehalten hatte, identifizierte er nach einigen Augenblicken als das Arbeitsgeräusch großer Maschinen, die irgendwo in der Nähe liefen. Sie befanden sich bereits auf hoher See. Aber das hatte

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