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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ihn Grisswald aufgebracht. »Ich und seekrank? Daß ich nicht lache! Mein Vater war Kapitän!
    Ich bin praktisch auf einem Schiff aufgewachsen! Noch dazu besitze ich selbst eine ansehnliche Hochseeyacht und verbringe jede Minute, die ich erübrigen kann, auf hoher See! Ich werde nie seekrank, Dr. Jones, niemals!«
    Indiana war so perplex, daß er Grisswald nur verwirrt anblickte. »Aber was –«
    »Irgend jemand hat uns betäubt, Dr. Jones«, fuhr Grisswald aufgebracht fort. »Merken Sie es nicht? Ich habe den Geschmack noch im Mund. Ich weiß zwar nicht, wer es war oder warum, aber ich verspreche Ihnen, daß ich es herausbekommen werde, und wer immer es auch war, er wird mir Rede und Antwort stehen!«
    »Ich bin sicher, Kapitän Franklin wird das mit großem Vergnügen tun, Professor Grisswald«, sagte eine Stimme hinter ihnen.
    Indiana und Grisswald fuhren im selben Moment herum, aber zumindest für Grisswald war die Bewegung wohl ein bißchen zu schnell, denn er beugte sich sofort wieder über die Reling und opferte auch noch den Rest seines Mageninhaltes den Meeresgöttern.
    Indiana konnte das Gesicht seines Gegenübers in der Dunkelheit nicht erkennen, aber die Stimme kam ihm vage bekannt vor, und immerhin sah er, daß der Mann eine Uniform trug. »Delano?« fragte er zögernd.
    » Commander Delano«, verbesserte ihn der andere, nahm seinen Worten aber sofort wieder die Schärfe, indem er lachte und leise hinzufügte: »Aber damit nehmen wir es hier nicht so genau. Bitte kommen Sie, meine Herren. Es ist kalt und naß hier draußen, und Sie wollen sich doch keine Erkältung einfangen, oder?«
    »Ihre Sorge führt mich zu Tode«, sagte Grisswald böse. »Vor allem, nachdem Sie gerade versucht haben, uns zu vergiften.«
    Delano überging die Bemerkung mit einem neuerlichen Lachen und wiederholte seine einladende Geste. »Kommen Sie, meine Herren. Es ist wirklich kalt hier. Und ich fürchte, es wird bald noch ungemütlicher werden. Ein Sturm zieht auf.«
    »Fährt dieses Schiff deshalb ohne ein einziges Licht?« fragte Indiana. »Damit der Sturm uns nicht findet?« Aber er folgte Delano trotzdem, und nach einem letzten, fast sehnsüchtigen Blick zur Reling schloß sich ihnen auch Grisswald an.
    Indiana sah sich aufmerksam um, während sie hinter Delano die eiserne Treppe zur Brücke hinaufstiegen, und trotz der Dunkelheit erkannte er jetzt viele Einzelheiten. Er war nicht einmal besonders überrascht. Wäre er nicht so völlig übermü-
    det gewesen, als sie in Sydney an Bord gingen, hätte er es gleich bemerkt.
    Sie betraten die Brücke. Die Beleuchtung war ausgeschaltet.
    Nur hier und da gewahrte Indiana den grünen Schimmer eines Instrumentes, in dessen Widerschein der Mann am Ruder und die anderen Mitglieder der Brückenbesatzung wie unheimliche Gespenster wirkten, die sich beinahe lautlos bewegten. Franklin war nirgends zu sehen, aber Delano deutete auf eine Tür in der rückwärtigen Wand der Brücke und ging rasch weiter.
    Franklin erwartete sie dort in einem kleinen, fast behaglich eingerichteten Raum. Die Fenster waren mit schwerem, dunkelblauem Samt verhängt, so daß kein Lichtschimmer nach außen dringen konnte, und auf einem Bord neben der Tür stand das größte und komplizierteste Funkgerät, das Indiana jemals gesehen hatte. Es war ausgeschaltet. Der Tisch, an dem Franklin saß, war mit Papieren und großformatigen Fotografien übersät, die aber allesamt herumgedreht waren, so daß Indiana nicht erkennen konnte, was sie zeigten. Aber er hätte wahrscheinlich sowieso nur einen flüchtigen Blick darauf geworfen, denn die nächsten zehn Sekunden tat er nichts anderes, als Franklin mit offenem Mund anzustarren.
    Genauer gesagt: seine Uniform.
    Nach Delanos Anblick überraschte es ihn nicht einmal mehr, Franklin nicht mehr in Zivil zu sehen, und nach allem, was ihm auf dem Weg hier herauf klar geworden war, war er nicht einmal mehr verwundert über den Umstand, daß es eine Army-Uniform war.
    Aber sie war noch mehr als das. Es war die Uniform eines Generals .
    Soviel zu der Idee, Franklin und seinen Begleiter für die Dauer ihres Aufenthaltes auf den Osterinseln Steine klopfen zu lassen, dachte er. Er war nicht einmal mehr sicher, daß sie überhaupt zu den Osterinseln fuhren.
    Franklin gab ihm eine ganze Weile Zeit, ihn und seine Uniform zu bestaunen, dann wies er mit einer einladenden Geste auf die beiden freien Plätze vor dem Tisch, und Indiana und Grisswald gehorchten ganz automatisch. Delano

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