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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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er. »Aber ich habe sein Gesicht beobachtet, als er die Bilder sah. Er war nicht besonders überrascht. Er hat so etwas wie auf den Fotos und der Zeichnung auf jeden Fall schon einmal gesehen.«
    »Diese seltsamen Götzenbilder, meinen Sie?« Delano wandte sich um und begann gemächlich wieder auf die Stadt zuzuge-hen. Indiana folgte ihm.
    »Es sind keine Götzenbilder«, antwortete er lächelnd. »Jedenfalls glaube ich das nicht. Waren Sie jemals auf den Osterinseln, Delano?«
    »Ich? Gott bewahre, nein.«
    »Aber Sie haben die Bilder gesehen?«
    »Selbstverständlich. Sie sind beeindruckend.«
    »Und die Originale sollen noch viel beeindruckender sein«, sagte Indiana. »Ich war auch noch nie dort, aber ich habe natürlich das eine oder andere gelesen. Sie sind bis zu zwölf Meter hoch, und einige sollen mehr als dreißig Tonnen wiegen. Wenn Sie bedenken, daß die Polynesier keine Werkzeuge aus Eisen kannten, ehe die Weißen sie entdeckten, dann wird das noch beeindruckender.«
    »Kein Eisen?« vergewisserte sich Delano. »Aber womit haben sie diese Dinger denn dann aus dem Fels gehauen?«
    »Das wüßten nicht nur Sie und ich gerne«, antwortete Indiana.
    »Und das ist noch nicht einmal das Erstaunlichste. Sie haben diese Figuren aus dem Felsgestein der Vulkane herausgemeißelt, wissen Sie? Meilen im Landesinneren. Aber einige stehen an der Küste. Niemand weiß genau, wie sie dorthin gekommen sind, aber die Legende behauptet hartnäckig, sie wären dorthin gelaufen.«
    »Gelaufen?« Delano riß erstaunt die Augen auf. »Sagten Sie nicht gerade erst, die wären zwölf Meter hoch und würden ein paar Dutzend Tonnen wiegen?«
    »Es ist trotzdem möglich«, sagte Indiana. »Wahrscheinlich haben sie sie aufgerichtet und dann stehend transportiert.« Er blieb stehen, stellte die Füße ganz dicht nebeneinander und begann auf der Stelle zu wackeln. »So, sehen Sie? Ich schätze, sie haben Seile um ihre Hälse gebunden und dann vorsichtig in alle Richtungen zugleich gezogen und gewackelt, bis sie nach und nach den Weg hinunterzuhoppeln begannen. Es gibt ein paar zerbrochene Statuen, die offenbar gestürzt sind und daher diese Theorie zu untermauern scheinen.« Er lächelte und ging weiter. »Aber wie gesagt, es ist nur eine Theorie. Niemand hat bisher versucht, sie experimentell zu beweisen.«
    Delano runzelte anerkennend die Stirn. »Für jemanden, der nichts weiß, außer der Tatsache, daß er sehr wenig weiß, wissen Sie eine Menge, Dr. Jones«, sagte er.
    »Aber was ich weiß, weiß ich genau«, fügte Indiana lächelnd hinzu. »Es ist ein sehr interessantes Thema, Delano. Sie werden sehen, daß die Osterinseln viele Geheimnisse bergen. Und bisher leider sehr viel mehr Fragen als Antworten.«
    »Und Sie glauben, Ganty hat darauf Antworten?«
    »Vielleicht ein paar«, sagte Indiana achselzuckend. »Ist Ihnen aufgefallen, wie er unsere Ohren studiert hat?«
    Delano hob ganz automatisch die Hand und befühlte sein Ohrläppchen. Als ihm die Bewegung selbst zu Bewußtsein kam, ließ er den Arm beinahe verlegen wieder sinken.
    »Das war kein Zufall«, sagte Indiana.
    Delano sah ihn scharf an.
    »Sehen Sie, Delano – die Osterinseln sind heute kaum noch bewohnt, aber das war nicht immer so. Bis vor ungefähr zweihundert Jahren gab es dort eine blühende Zivilisation. Sie ging unter, weil die Stämme ein paar Kriege zuviel gegenein-ander führten. Man nimmt an, daß sie ihre eigenen Lebens-grundlagen zerstört haben. Sie haben ein paar Wälder zuviel abgeholzt, um Festungswälle und Waffen zu bauen. Schließlich kam es zum ökologischen Kollaps, und die gesamte Tier- und Pflanzenwelt brach zusammen. Die Inseln hatten einmal über zehntausend Einwohner. Heute kann von dem, was dort wächst, gerade noch eine Handvoll Bauern existieren.«
    »Interessant«, sagte Delano. »Aber was hat das mit unseren Ohren zu tun?«
    »Warten Sie ab«, sagte Indiana. »Die Osterinselkultur war in zwei Klassen unterteilt – die eine herrschte, und die andere wurde beherrscht. In dem letzten großen Krieg zerschlugen die Sklaven die Tyrannei ihrer Herrscher und löschten sie aus. Die Legende sagt, daß nur eine Handvoll von ihnen mit dem Leben davonkam und fliehen konnte.«
    »Aha«, sagte Delano. Er klang ein kleines bißchen ungeduldig.
    »Die Sklaven waren normale Polynesier«, fuhr Indiana fort.
    »Ihre Herren sollen angeblich einem Volk von Riesen ent-stammt sein. Sie hatten eine Menge verschiedener Namen. Einer davon war Langohren

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