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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gewußt, dann hätte er geschworen, daß Ganty die Seiten las . Aber schließlich hatten die fähigsten Kryptologen der USA einhellig bestätigt, daß es sich nur um das Gekritzel eines Wahnsinnigen handelte.
    Schließlich klappte Ganty das Buch zu, gab es Indiana zurück und sah ihn und Delano lange fast durchdringend an. Doch allmählich erkannte Indiana, daß das nicht stimmte. Er sah nicht sie an, er sah ihre Ohren an. Verrückt. Und gleichzeitig hatte Indiana das Gefühl, eigentlich wissen zu müssen, was das bedeutete.
    »Ich denke darüber nach«, sagte Ganty, ehe Indiana den Gedanken weiter verfolgen konnte. »Morgen früh sage ich Ihnen Bescheid.«
    »Wir sind ein bißchen in Eile, Mr. Ganty«, drängte Delano.
    »Morgen früh«, beharrte Ganty stur. Und dabei blieb es. Sie hatten sich wohl oder übel ein Zimmer im Hotel genommen; klein, schmutzig und zu einem wahren Wucherpreis – aber immer noch besser, als in der Kabine des Wasserflugzeuges zu schlafen, das draußen auf den Wellen schaukelte. Nachdem sie eine halbe Stunde mit Spinnen- und Wanzenjagen verbracht hatten, gingen sie bei Sonnenuntergang zu Bett. Es gab auf Pau-Pau natürlich keinen elektrischen Strom, und für eine winzige Petroleumlampe mit einem gesprungenen Glas hatte der Halsabschneider unten am Empfang nicht weniger als fünf Dollar Miete verlangt; ein Ansinnen, das Indiana schon aus Prinzip ausgeschlagen hatte.
    Wider Erwarten schlief Indiana fast auf der Stelle ein, aber er erwachte nach einer Weile auch von selbst wieder, und er spürte, daß noch nicht allzuviel Zeit vergangen war. Er spürte aber auch, daß er zumindest im Moment nicht wieder würde einschlafen können. Vorsichtig, um Delano nicht zu wecken, stand er auf und ging zum Waschtisch, um einen Schluck Wasser zu trinken.
    Die Wasserkaraffe war leer, und Delano konnte er nicht wecken, denn der lag gar nicht in seinem Bett. Er war nicht einmal im Zimmer.
    Vielleicht hatte er ebenfalls nicht schlafen können und war noch einmal hinunter in die Bar gegangen, um etwas zu trinken. Also verließ auch Indiana das Zimmer und ging nach unten.
    Er fand Delano nicht in der Bar, der Mann hinter der Theke erklärte ihm aber, daß er vor einer halben Stunde hier etwas getrunken und dann das Hotel verlassen hätte, um draußen noch ein wenig frische Luft zu schnappen.
    Auch Indiana ging nach draußen. Er war irritiert, aber auch ein wenig beunruhigt. Delano gehörte nicht zu den Menschen, die mitten in der Nacht noch Spazierengehen, um frische Luft zu schnappen .
    Er fand ihn draußen auch nicht. Indiana durchsuchte sowohl den Hafen als auch die Stadt von einem Ende bis zum anderen (was wahrhaftig kein großes Kunststück war), ohne auch nur eine Spur von ihm zu entdecken. Schließlich wandte er sich dem zu, was die Einheimischen wohl als Landesinneres bezeichnen mochten, und stieg auf den höchsten (und einzigen) Berg des Atolls hinauf, einen nicht einmal zehn Meter hohen Hügel, von dessen Gipfel aus er die gesamte Insel überblicken konnte.
    Am anderen Ende der Insel stand eine einsame Gestalt und blickte aufs Meer hinaus.
    Delano? Aber was tat er da?
    Indiana blickte eine ganze Weile schweigend auf Delano hinab, und Delano stand während der ganzen Zeit reglos da und blickte aufs Meer hinaus. Schließlich balancierte Indiana vorsichtig die jenseitige Flanke des Hügels hinunter und ging auf den Commander zu. Da er sich keine Mühe gab, besonders leise zu sein, hörte Delano schon bald seine Schritte und drehte sich zu ihm herum. Er machte eine hastige Bewegung, fast als würde er etwas unter seiner Jacke verschwinden lassen. Indiana merkte sich diese Beobachtung für später, ging aber im Moment nicht darauf ein.
    »Delano?« fragte Indiana. »Was tun Sie denn hier?«
    Delano zuckte mit den Schultern und lächelte. »Dasselbe könnte ich Sie auch fragen.«
    » Ich habe Sie gesucht«, antwortete Indiana leicht verärgert.
    »Und Sie?«
    Delanos Schulterzucken wiederholte sich. »Es ist eine schöne Nacht«, sagte er. »Ich wollte ein bißchen frische Luft schnappen. Außerdem konnte ich nicht schlafen.«
    Indiana starrte einen Moment aufmerksam in die Richtung, in die Delano geschaut hatte. Täuschte er sich, oder sah er tatsächlich einen Schatten auf dem Meer?
    »Was meinen Sie, Jones – sagt Ganty die Wahrheit, oder ist er wirklich nur ein alter Spinner, wie alle behaupten?« fragte Delano.
    Indiana riß seinen Blick vom Meer los und sah Delano an.
    »Ich weiß es nicht«, gestand

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