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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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diesmal wieder genau sein Ziel traf und eine weitere, brüllende Säule aus geschmolzenem Gestein in die Höhe steigen ließ.
    Auf dem steinernen Viereck herrschte ein heilloses Chaos.
    Kleine Pfützen aus allmählich abkühlender Lava bildeten ein fast regelmäßiges Muster aus dunkelrotem Licht auf dem Felsen. Einige Langohren lagen verletzt oder auch tot am Boden, und die anderen waren in ein verbissenes Handgemen-ge mit Jonas und den anderen verwickelt.
    Indiana zog sich mit letzter Kraft über den Rand des Felsens, brach zusammen und vermochte für endlose Sekunden nichts anderes, als keuchend ein- und auszuatmen und darauf zu warten, daß die grausame Hitze nachließ.
    Als er die Augen wieder aufschlug, war der Kampf so gut wie entschieden. Der Großteil der Vogelmenschen hatte wohl die Flucht ergriffen, als das Bombardement begann, und auch von Sandstein und ihrem Feuerkristall war nichts mehr zu sehen.
    Indiana hoffe inständig, daß sie mitsamt dem verfluchten Kristall in den Krater hinabgestürzt wäre, aber irgend etwas sagte ihm, daß die Lösung nicht so leicht sein würde.
    Eine Gestalt kam auf ihn zu, aber Indiana erkannte erst, wer es war, als der andere sprach und er die Stimme identifizieren konnte. Es war Jonas. »Jonas! Um Gottes willen, sind Sie in Ordnung?«
    Indiana fand, daß das die mit Abstand dümmste Frage war, die er seit Wochen gehört hatte, aber alles, was er als Antwort zustande brachte, war ein kaum erkennbares Nicken. Er versuchte aufzustehen, aber es gelang ihm erst, als Jonas ihm dabei half.
    »Wo … ist Sandstein?« stieß er mühsam hervor. Er konnte immer noch nicht richtig sehen. Seine Augen tränten ununterbrochen, und sein Gesicht fühlte sich an, als hätte jemand versucht, ihm bei lebendigem Leibe die Haut abzuziehen. Jonas’ Blick nach zu schließen, schien er auch ungefähr so auszusehen.
    »Verschwunden«, antwortete Jonas. Er machte ein abfälliges Geräusch. »Sie war weg wie der Blitz, als die erste Granate im Dschungel einschlug. Eine feine Göttin haben sich diese Wilden da angelacht!«
    Indiana schüttelte ein paarmal den Kopf, um ihn wieder klar zu bekommen, aber Jonas’ Worte weigerten sich einfach, einen Sinn zu ergeben. »Was … ist passiert?« murmelte er.
    Jonas lachte. »Ich schätze, Ihr Nazi-Freund hat Sie am Ende doch noch aufs Kreuz gelegt.«
    »Wie?« murmelte Indiana.
    »Delano hat Sie reingelegt«, sagte Jonas. Es klang beinahe fröhlich. »Verstehen Sie immer noch nicht? Ihr Signal ist angekommen, aber Sie haben nicht um ein Rettungskommando gebeten, sondern einen Feuerbefehl gegeben. Ganty hat mir erzählt, was Sie getan haben. Ganz schön clever, Sie und Ihr Nazi-Freund.«
    »Ja«, murmelte Indiana. »Wenn er nicht schon tot wäre, dann würde ich ihn jetzt mit Freuden erwürgen.«
    Jonas wurde übergangslos ernst. »Ich schätze, die Mühe können Sie sich sparen, Indy. Sieht nicht so aus, als ob wir lebend hier herauskommen.«
    Indiana sah ihn verwirrt an. Während dieser wenigen Worte hatte der Kampf ein Ende gefunden; die wenigen Polynesier, die nicht verletzt oder geflüchtet waren, waren von den anderen Gefangenen überwältigt und mit ihren eigenen Gürteln gefes-selt worden.
    Aber das war gar nicht die Gefahr, von der Jonas gesprochen hatte, und es dauerte nur einige Sekunden, bis Indiana das begriff. Die Langohren waren wahrscheinlich das kleinere Problem für sie.
    Der Beschuß von See aus hatte aufgehört. Indiana registrierte erst jetzt, im nachhinein, daß keine weiteren Granaten mehr vom Himmel gestürzt waren, seit er das Plateau erreicht hatte.
    Aber der Boden hatte trotzdem nicht aufgehört zu zittern. Ganz im Gegenteil.
    Der Fels unter ihren Füßen wankte und zitterte immer stärker, und der Krater spie mehr und heißere Flammen und Glut aus denn je. Die Feuer auf dem Kraterrand waren zum größten Teil erloschen, aber der Himmel glühte noch immer blutrot.
    Ein unablässiges Grollen und Dröhnen drang an sein Ohr, durchdrungen von einem Geräusch, als stürzten unter ihren Füßen gewaltige Hohlräume zusammen.
    Und ganz genau das war es auch.
    »Großer Gott!« flüsterte Indiana.
    »Stimmt«, sagte Jonas trocken. »Diese ganze verdammte Insel fällt auseinander. Ich schätze, in zwei Stunden ist hier nichts mehr als unbewegte See.«
    Indiana streifte vorsichtig Jonas’ Hand ab und versuchte aus eigener Kraft zu stehen. Es gelang ihm nicht. Der Boden schwankte und zitterte mittlerweile so heftig, daß es selbst Jonas und
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