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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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klar.
    Trotzdem ignorierte ihn Indiana und ließ seine Peitsche knallen.
    Die Schnur verfehlte den Polynesier und wickelte sich über dessen Schulterblättern um das Haltetau. Aus dem eleganten Gleitflug des Polynesiers wurde ein hilfloses Trudeln, als Indiana die Peitsche mit einem Ruck straffzog und den Eingeborenen auf sich zuzuzerren begann. Hand über Hand zog er den Vogelmann auf sich zu.
    Der Polynesier begann wild zu strampeln und versuchte, sich auf den Rücken zu drehen, um die Peitschenschnur zu erreichen, aber es gelang ihm nicht.
    Und dann ging alles entsetzlich schnell.
    Indianas Seil riß. Er spürte, daß er zu fallen begann und klammerte sich mit verzweifelter Kraft an den Peitschenstiel, gleichzeitig versuchte er sich nach vorn zu werfen und die strampelnden Beine des Polynesiers zu erreichen.
    Wahrscheinlich hätte er es sogar geschafft, wäre in diesem Moment nicht sein vorheriger Gegner herangekommen und hätte nach seinen Beinen gegriffen. Mit aller Kraft klammerte der sich an Indiana fest.
    Es gab einen doppelten, entsetzlichen Ruck, der ihm die Arme aus den Gelenken zu reißen schien, aber sein Vorrat an wundersamen, rettenden Fügungen war wohl noch nicht aufgebraucht: Sowohl seine Peitsche als auch das Tau des Polynesiers hielten der Belastung stand, und irgendwoher nahm er sogar die Kraft, sich Hand über Hand in die Höhe zu ziehen und die Füße des Langohrs zu packen. Der Polynesier trat wütend aus, aber die schiere Todesangst – und der Anblick der brodelnden Lava unter sich – gaben Indiana fast übermenschli-che Kräfte. Obwohl die gut zwei Zentner des anderen Langohrs an seinen Beinen zerrten, kletterte er weiter in die Höhe, krallte sich in die Arme des Polynesiers und griff weiter nach oben.
    Der Polynesier rammte ihm das Knie in den Leib. Eine seiner Hände tastete über Indianas Gesicht und packte nach seinen Augen. Indiana biß ihm in den Daumen, schmeckte Blut und krümmte sich gleich darauf selbst vor Schmerz, als das Knie des Burschen mit der Wucht eines Hammerschlags in seinem Magen landete. Sein Griff lockerte sich; er begann abzurut-schen.
    Instinktiv warf er die Arme nach oben und packte, was er zu fassen bekam.
    Es waren die Ohren des Vogelmenschen.
    Der Polynesier begann hysterisch und schrill zu kreischen, als seine Ohrläppchen plötzlich und brutal zur doppelten Länge gedehnt wurden, nachdem er selbst sie in den letzten zehn oder fünfzehn Jahren sehr behutsam gestreckt hatte. Indiana spürte einen weiteren, harten Ruck, und plötzlich waren seine Hände voller Blut. Verzweifelt krallte er sich in das Gesicht des Polynesiers, glitt weiter ab und fand schließlich an dessen Schultern halt. Der Polynesier kreischte vor Schmerz und begann sich wild hin und her zu werfen, während er beide Hände auf seine blutenden Ohren preßte.
    Unter Indiana ertönte ein schriller Schrei, und als er den Blick senkte, machte sein Herz einen erschrockenen Hüpfer bis in seinen Hals hinauf.
    Der Polynesier, der sich an seine Beine geklammert hatte, stand in Flammen. Sein Tau war in die Lava geraten, und das heiße, flüssige Gestein hatte es wie eine Lunte in Brand gesetzt.
    Die Flammen hatten bereits den Rand seines Federmantels erreicht und griffen mit rasender Schnelligkeit um sich!
    Indiana hatte bisher gezögert, aber nun blieb ihm keine andere Wahl mehr: mit einem entschlossenen Tritt stieß er den Polynesier von sich. Der Eingeborene kreischte, stürzte rücklings in die Tiefe und breitete im Fallen die Arme aus. Wie ein riesiger, brennender Vogel stürzte er in die Lava hinab und verschwand in der brodelnden Masse. Eine gewaltige Stichflamme schoß in die Höhe, und ein Hagel aus winzigen, glühenden Lavaspritzern versengte Indianas Rücken und seine Beine.
    In der Zwischenzeit war jedoch der zweite Polynesier wieder halbswegs zur Besinnung gekommen. Seine zerfetzten Ohrläppchen bluteten noch immer heftig, aber der Ausdruck seiner Augen verriet jetzt viel weniger Schmerz als rasende Wut.
    Indiana schlang den linken Arm um seinen Nacken, klammerte sich mit aller Kraft daran fest und rammte ihm die rechte Faust in den Leib; einmal, zweimal, dreimal, immer wieder.
    Zuerst schien es, als hätten seine Hiebe überhaupt keine Wirkung, aber dann spürte er, daß der Körper seines Gegners allmählich erschlaffte.
    Nur um sicherzugehen, schlug er noch einmal zu, dann begann er, weiter in die Höhe zu steigen, bis er wie ein Zirkusartist auf den Schultern des bewußtlosen

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