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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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„Aber ich glaube …“
    Als er nicht weitersprach, drängte Rayne ihn zum Reden.
    â€žWas glaubst du? Sag es einfach, ohne vorher drüber nachzudenken.“
    â€žIch glaube, dass ich in ihrem Kopf war. Und auch in Lucas’. Vielleicht waren es auch mehr.“ Gabe kniff die Augen zusammen. „Ich habe alles durch ihre Augen gesehen, es war wie ein schrecklicher Film, nur ohne Stopptaste.“
    â€žWas hast du gesehen?“ Rayne standen die Tränen in den Augen. „Ist … ist Luke etwas passiert?“
    Er wollte ihr versichern, dass es Luke bestens ging, aber er konnte nicht. Was ihm am meisten Angst machte, war nicht das, was er gesehen hatte, sondern das, von dem er wusste, dass es als Nächstes kommen würde. Doch Rayne zuliebe sprach er nur über seine Beobachtungen.
    â€žIch weiß es nicht. Ich habe nur Momentaufnahmen gesehen, alles geschah gleichzeitig.“ Er schloss die Augen und zwang die düsteren Erinnerungen an die Oberfläche. „Ich habe blendende Explosionen gesehen und seltsame Blitze unter der Erde. Männer haben diese Kinder in einem Tunnel angegriffen. Eine Armee. Sie haben ihnen wehgetan, aber das war den Männern egal.“
    â€žEine Armee? Explosionen? Waren sie von der Polizei?“
    â€žNein, so hat es sich nicht angefühlt. Diese Männer, sie hatten Angst. Deswegen haben sie die Kinder angegriffen. Die Polizei würde so etwas nicht tun.“ Er bekam kaum mehr Luft. „Es war, als würden sie die Kinder hassen.“
    Rayne umklammerte seinen Arm.
    â€žIch habe das schon einmal gefragt, aber ich muss es wissen“, sagte sie. „Beziehen sich deine Visionen auf die Zukunft? Können wir etwas daran ändern?“

    Er sah ihr in die Augen und wusste, was sie hören wollte. Aber er würde sie nicht anlügen, nicht über dieses Thema.
    â€žIch weiß es nicht.“ Endlich rollten die Tränen, die ihm in den Augen gestanden hatten, seine Wangen hinab. „Ich weiß es wirklich nicht.“
    â€žKomm schon, Gabriel. Das hier hat sich anders angefühlt als sonst, selbst für einen Außenstehenden wie mich. Irgendetwas musst du mir sagen können. Es geht um meinen Bruder.“
    â€žIch weiß nur eines mit Gewissheit. Wir müssen los. Jetzt .“ Er küsste sie auf die Wange. „Ich sag meinem Onkel Bescheid. Er wird es verstehen. Erinnerst du dich noch, in welcher Gegend wir das Wandgemälde finden?“
    Sie nickte. „Ja, ich kann uns hinbringen.“
    Rayne verließ sein Zimmer, und er stand auf, um sich zu waschen und umzuziehen. Gabe ließ sich nicht anmerken, wie besorgt er war. Lucas steckte in Schwierigkeiten, da brauchte sie keine zusätzliche Belastung. Ihr Vertrauen in Gabe war unendlich. Er hatte in ihren Augen sehen können, dass sie wirklich daran glaubte, dass er helfen konnte. Wenn er das doch auch hätte glauben können!
    Seine Wut war ihm ein Verbündeter gewesen, doch jetzt, wo alles davon abhing, dass er sein Bestes gab, konnte er nicht mehr auf seine Instinkte vertrauen, und das brachte ihn fast um den Verstand. Ein normaler Mensch hätte sich wohl so gefühlt, wenn er nicht mehr auf seine Augen oder sein Gehör vertrauen konnte. Doch Gabriel wusste, dass sein Onkel recht hatte. Wenn er Rayne, Lucas und den anderen helfen wollte, musste er jetzt, wo es drauf ankam, etwas ausprobieren, das völlig neu für ihn war.
    Wenn er versagte, würde er keine zweite Chance bekommen.
    Doch seine versagenden Kräfte waren nicht seine größte Sorge. Als er in den Badezimmerspiegel blickte und sein noch immer von dem Albtraum gezeichnetes Gesicht sah, fand er endlich Worte für das, was er gespürt, Rayne aber nicht hatte erklären können. Die erdrückende Dunkelheit, die ihm das Atmen so schwer gemacht hatte, hatte den unverwechselbaren Gestank des Todes mit sich getragen. Er wusste nicht, ob er aufhalten konnte, was er gesehen hatte.
    Er wusste nur, dass er es versuchen musste.

16. KAPITEL
    Zentrum von L.A
    4:30 Uhr
    O’Dell bretterte über einen Bordstein und kämpfte sich in seinem SUV durch das hohe Unkraut bis zu dem Treffpunkt, den er mit Boelens vereinbart hatte. Sie hatten sich entschieden, den Angriff von hier aus zu starten, weil die Stelle von der Straße aus nicht eingesehen werden konnte und durch steile, dicht bewachsene Böschungen vor Blicken geschützt war. Außerdem befand

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