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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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Freunde-und-Familie-Abteilung sieht’s bei mir sowieso eher mau aus.“
    â€žHast du ein Auto? Es wär echt toll, wenn mich jemand zur nächsten Werkstatt fahren könnte, damit ich die Reifen reparieren lassen kann.“
    Er verzog das Gesicht. „Nicht wirklich. Ich arbeite am Motor, aber ich könnte …“ Als Rayne tief seufzte, hielt er inne und sagte: „Tut mir leid.“
    Sie kämpfte gegen die Tränen an, die ihr in die Augen stiegen, was ihr aber nicht sonderlich gut gelang. Als sie sich abwandte, um sich übers Gesicht zu wischen, zitterten ihre Hände. Rayne wusste, dass das Adrenalin sie ganz schön bearbeitet hatte, und sie war wütend, dass sie nicht dagegen ankam. Sie kam sich so … mädchenmäßig vor. Sie musste Lucas finden, aber ohne die Maschine konnte sie ihm nicht helfen.
    â€žAlso …“, setzte Gabriel an. Seine Stimme klang so leise und sanft, dass Rayne die Tränen wieder hochkamen. Diesmal ließen sie sich nicht verbergen. „Ich weiß, dass du müde bist. Bestimmt willst du nach Hause zu deinen Leuten.“
    Klar, meine Leute . Rayne biss die Zähne zusammen, sagte aber nichts. Der Einzige, der sie vermissen würde, hatte einen schuppigen grünen Körper und genug Salatbrei für die nächsten Tage.
    Bei Luke sah das ganz anders aus.
    â€žIch weiß, wo wir hingehen können. Sonderlich gemütlich ist es nicht, aber du könntest dich ausruhen, während ich den Truck repariere. Es wird nicht lange dauern. Wenn ich fertig bin, laden wir dein Motorrad ein, und ich bringe dich überall hin, wo du willst.“ Er lächelte und streckte die Hand aus, um ihr eine Träne von der Wange zu wischen. „Versprochen. Du bist sicher … bei mir.“

    Gabriels Berührung fühlte sich ganz selbstverständlich an. Rayne hatte eine Verbindung zu ihm, die sie sich nicht erklären konnte. Ihr Kopf sagte ihr, dass sie wachsam sein sollte. Vertrauen musste man sich erst verdienen. Sie lebte allein, und wenn sie jemals einen Typen zu sich nach Hause einlud oder einen Freund hatte, würde sie vorsichtig sein müssen. Denn wenn sich herausstellte, dass der Typ ein Perverser war, war sie auf sich gestellt.
    Sie wusste selbst nicht, wie sie plötzlich auf den Gedanken kam, dass sie Gabriel gerne wiedersehen wollte. Vielleicht lag es ja einfach daran, dass er sie gerettet hatte. Rayne spürte ein starkes Band zwischen ihnen. Außerdem faszinierte er sie. Sie wollte definitiv mehr über ihn wissen, aber Gabriel wirkte einfach zu perfekt für ein Mädchen wie sie. Die Leute würden denken, dass sie ihn in der Lotterie gewonnen hatte. Sie durfte sich nicht auf ihr Herz verlassen, nicht mit einem Typen, der so aussah und sich so benahm wie er .
    Aber jetzt hatte etwas anderes die Oberhand gewonnen. Ein Instinkt, ein Bauchgefühl, was auch immer . In diesem in magisches Mondlicht getauchten Augenblick glaubte sie Gabriel und folgte ihm.
    Einige Minuten später
    â€žHier wohnst du?“, fragte Rayne und versuchte, nicht zu sehr wie Mia zu klingen.
    â€žUnter anderem, ja.“
    â€žAch, dann ist das so was wie deine Sommerresidenz, ja? Schon verstanden.“
    Gabriel Stewart lebte im Zoo. Er hatte es sich in einer Ecke eines alten Geräteschuppens heimisch gemacht. Irgendwie passte das zu ihm, aber trotzdem empfand Rayne einen Anflug von Einsamkeit. Seit sie alleine lebte, wusste sie, was es hieß, ganz auf sich gestellt zu sein, ohne Familie. Aber das hier war nicht normal, nicht einmal ansatzweise. Denn es wirkte so, als hätte er sich absichtlich isoliert.
    Gabriel war vor etwas davongelaufen.
    â€žGemütlich“, sagte sie.
    Als Bett diente ihm ein Schlafsack auf nacktem Beton, und im Werkstattbereich des Schuppens stand ein verrosteter blauer Truck mit geöffneter Motorhaube. Außerdem gab es einen kleinen Campingkocher, eine Mülltüte und einen Stapel ordentlich zusammengefalteter Kleidung auf einem Stapel Betonziegel, damit sie nicht auf dem staubigen Boden liegen mussten.
    Zusammengefaltet? Echt jetzt? Rayne seufzte tief.
    An Gabriel schien ein Ordnungsfanatiker verloren gegangen zu sein – aber das hier war wohl nicht der richtige Augenblick, um ihn darauf hinzuweisen. Besonders nicht, nachdem etwas anderes Raynes Aufmerksamkeit gefesselt hatte. Neben seinem improvisierten Bett stand eine Reihe von seltsamen Holzschnitzereien.
    â€žHast du

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