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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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überhaupt nicht zeigen sollen. Er hatte getan, wofür er gekommen war: Er hatte die Eindringlinge vertrieben. Sie war die Letzte. Diese Idioten, die sie verfolgt hatten, würden sich nach seinem Auftritt garantiert zweimal überlegen, ob sie noch einmal einen Fuß in den alten Zoo von L.A. setzen wollten. Mein Revier . Aber als Gabe gesehen hatte, wie das Mädchen aus dem Luftschacht spähte – verängstigt und ganz allein –, hatte er plötzlich das Bedürfnis verspürt, mehr zu tun.
    Dämlich! Alles, was er heute getan hatte, war dämlich und viel zu riskant gewesen. Aber jetzt, wo er das Mädchen mit dem schönen Namen in den Armen hielt, vergaß er … warum eigentlich . Raynes Augen hatten etwas in ihm ausgelöst – ein Verlangen . Seine Jahre auf der Flucht, das ewige Verstecken, das Gefühl, niemandem vertrauen zu können – all das hatte einen Preis gehabt, den er in ihrer Gegenwart plötzlich spüren konnte.
    â€žÃ„h, tut mir leid.“ Nachdem er begriffen hatte, dass er sie viel länger als nötig festgehalten hatte, schluckte er so laut, dass er es selbst hörte. Was bist du nur für ein Idiot .
    â€žNein, wirklich, das war alles meine Schuld. Ich hätte …“ Sie beendete ihren Satz mit einem Seufzer.
    Er ließ sie zwar herunter, schaffte es aber nicht, sie auch loslassen. Das Gefühl, wie sie weich und warm in seinen Armen lag und sich an seine Brust lehnte, war einfach zu schön. Er vermisste es, berührt zu werden. Jemanden festzuhalten war kein schlechter Ersatz. Durch Rayne brachen all diese Gefühle auf einmal über ihn herein, als hätte er gerade erst die Augen geöffnet und seinen ersten Atemzug getan.
    â€žIch bin echt ein Tollpatsch, tut mir leid.“ Sie lächelte, und obwohl sie seinem Blick auswich, erkannte er, dass sie helle Augen hatte. Nicht richtig blau. Grau und unvergesslich.
    â€žUnd … was machen wir jetzt?“, fragte sie, während sie sich aus seiner Umarmung löste.
    Gabe verzog die Lippen zu einem Lächeln und stopfte die Hände in die Jeanstaschen. „Wenn wir klug sind, gar nichts.“
    Sie sah ihn scharf an und sagte: „Ich glaube nicht, dass wir über dasselbe Thema reden.“
    â€žWahrscheinlich nicht. Schade auch.“
    Der Blick des Mädchens war so intensiv, dass Gabe anfing, sich unwohl zu fühlen. Er ließ sich nichts anmerken, doch tief in ihm zog sich sein Magen schmerzhaft zusammen. Er konnte Rayne ansehen, dass sie weitere Fragen hatte, Fragen, die er ihr auf keinen Fall beantworten würde. Auch er war neugierig, er wollte mehr über ihren Bruder wissen. Sie war nicht grundlos mitten in der Nacht in den stillgelegten Zoo gekommen. Aber Gabe gab der wachsenden Spannung zwischen ihnen nicht nach.
    Er konnte es nicht riskieren, sich ihr anzuvertrauen.
    â€žKomm, ich bringe dich zu deiner hübschen Harley.“
    â€žWenn du von meinem Motorrad weißt, musst du gesehen haben, wie ich angekommen bin. Sag mal, wieso bist du überhaupt hier?“
    Ã„hm, ja, gute Frage .
    â€žReiner Zufall, schätze ich.“ Er zuckte mit den Achseln und brachte sie zum Ausgang, den Weg entlang, auf dem sie gekommen war. Hätte sie mehr über ihn gewusst, wäre sie ihm dankbar dafür gewesen, dass er sie von sich stieß.

4. KAPITEL
    West Hollywood
    Lucas blieb ständig in Bewegung und hielt sich in den Schatten. Nach wie vor kämpfte er gegen die Medikamente an, die ihn schlapp und langsam machten. Er musste den Abstand zu den Männern aufrechthalten, die ihn verfolgten. Er hatte sie zwar nicht abschütteln können, hatte aber das Gefühl, Land gewonnen zu haben. Doch ein nagender Zweifel ließ ihn einfach immer weiterlaufen – warten .
    Das Mädchen in seinem Kopf war verstummt. Ohne die Stimme fühlte er sich verloren. Die anderen Stimmen halfen ihm zwar, die Tatsachen im Blick zu behalten und nicht wahnsinnig zu werden, aber das war nicht dasselbe. Die Stimme des Mädchens war sein Anker geworden. Er hörte sie, wenn er sie am meisten brauchte. Jetzt hatte er das Gefühl, ziellos in einer starken Strömung dahinzutreiben, ohne Land in Sicht.
    Er musste etwas tun. Einen Ort finden, an dem er sich sicher fühlte. Als er sich umsah, entdeckte er ein Schild zum Griffith Park, das ihn an etwas erinnerte, das er eigentlich hätte wissen müssen. Das Schild ließ ihn mitten in

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