Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
Vom Netzwerk:
der Bewegung innehalten.
    Der alte Zoo. Früher war er dort wandern gewesen, in der Nähe von einem Zeltlager für Jungen, in das ihn seine Eltern geschickt hatten. Es gab eine Menge Verstecke dort, und er kannte die Anlage gut genug, um weit ins Innere vordringen zu können. Dort gab es sicher keine Verkehrskameras. Mit etwas Glück konnte er den Zoo erreichen, ehe die Sonne aufging, aber als er sich auf den Weg in Richtung Glendale machte, flüsterte die sanfte Stimme des Mädchens in sein Ohr.
    Finde mich. Du musst mich finden .
    Wo bist du? Er sendete seine Gedanken nach ihr aus, doch sie hörte ihn nicht.
    Sie redete weiter. Wo du auch bist, es ist zu weit weg. Ich kann dich kaum mehr spüren .
    Lucas hielt an. Er wusste nicht, was er tun sollte. Am stärksten hatte er sie dort gespürt, wo er hergekommen war – dort, wo ihn die Männer gejagt hatten.
    Aber dort bin ich nicht sicher , erklärte er ihr.
    Als sie ihn unterbrach, wusste er, dass sie ihn endlich wieder hören konnte.
    Nutze deine Gabe, um mich zu finden , sagte sie. Das ist der einzige Weg. Vertrau mir … bitte. Du musst mir vertrauen .
    Der einzige Weg . Ihre Botschaften ergaben auf merkwürdige Weise Sinn. Sie hatte die Verbindung zu ihm aufgenommen und damit ihre Schuldigkeit getan. Jetzt war es an ihm, sich um den Rest zu kümmern. Er musste sie alleine finden und dabei eine „Gabe“ nutzen, die die Believers mit ihren Medikamenten unterdrückt hatten. Doch gleichzeitig lenkte ihn sein Instinkt in eine andere Richtung.
    Sein Verstand sagte ihm, dass er sich im alten Zoo auf vertrautem Terrain befinden würde, an einem sicheren Ort, an dem er sich zumindest eine Zeit lang ausruhen konnte. Doch das Mädchen und die Stimmen hatten etwas in ihm zum Leben erweckt. Er konnte diese starke Verbindung und ihren Einfluss auf ihn nicht erklären, aber sie war zu seiner Zukunft geworden, zu etwas, das er auf keinen Fall verlieren durfte. Er wusste, dass es nicht sicher war, den Weg zurückzugehen, auf dem er gekommen war, doch was hatte seine Freiheit für eine Bedeutung, wenn er sich nicht mehr vollständig fühlte?
    Lucas holte tief Luft und drehte sich um. Es war nicht leicht, den Drang zu unterdrücken, einfach immer weiter wegzulaufen. Es gelang ihm nur, weil er sich einzig auf das Mädchen konzentrierte.
    Ich komme. Ich werde dich finden .
    Griffith Park Zoo
    Zwanzig Minuten später
    â€žOh, Mann, was für eine Riesenscheiße“, sagte Gabriel. „Muss ein Abschiedsgeschenk von den Arschlöchern gewesen sein, die dir in die Tunnel gefolgt sind.“
    Rayne stand in den Schatten des Parkplatzes, wo sie die Harley abgestellt hatte. Die Reifen waren aufgeschlitzt, total zerschreddert. Sie würde neue brauchen. Mit ihrem Notfall-Werkzeugkasten konnte sie bei einem solchen Schaden nichts bewirken. Rayne würde erst einmal nirgendwo mehr hinfahren.
    â€žKann ich mal dein Handy benutzen?“, fragte sie. „Meins ist vorhin kaputtgegangen.“ Sie hatte alle Teile des zersprungenen Geräts aufgesammelt, aber das Ding war im Eimer, da war nichts mehr zu machen.
    â€žNein, tut mir leid“, erwiderte er. „Ich hab derzeit keins.“
    Kein Handy? Rayne warf ihrem technologieabstinenten neuen Bekannten einen ungläubigen Blick zu und fuhr sich durchs Haar. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Sie erwartete ja nicht von ihm, dass er in Sachen technische Ausstattung der NASA Konkurrenz machte, aber ein Handy? Komm schon! Er sah normal aus – mehr oder weniger – , solange man seine Rattenfänger-Entourage aus Fledermäusen und die Tatsache, dass man Marshmallows auf ihm rösten konnte, außer acht ließ. Was für ein normaler Typ hat kein Handy? Rayne war nach ihrem Leidensweg noch immer ein bisschen wackelig auf den Beinen, und aufgrund der Uhrzeit kam jetzt auch noch Erschöpfung dazu. So beschissen, wie es derzeit um ihr Glück stand, hielt sie es eigentlich nicht für ratsam, mitten in der Nacht zu Fuß zurück in die Stadt zu marschieren, aber jetzt blieb ihr keine andere Möglichkeit mehr.
    â€žWer hat denn bitte kein Handy?“ Ihre Worte klangen unfreundlicher – und verwöhnter und weinerlicher – als sie beabsichtigt hatte.
    â€žIch.“ Er zuckte mit den Achseln. „Schätze, ich bin der einzige Typ in ganz L.A., der nicht wie besessen SMS schreibt. In der

Weitere Kostenlose Bücher