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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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gesehen hatte. Raynewollte ihn umarmen, aber er schien völlig in seinen Qualen versunken zu sein, aus denen es für ihn keinen Ausweg gab.
    Er schloss die Augen und seufzte. „Warum wusste ich nicht, dass es sie … wirklich gibt?“
    â€žIch weiß es nicht, Gabriel.“ Sie berührte seine Wange und kämpfte gegen den Kloß in ihrem Hals an. „Aber ich muss meinen Bruder finden. Wirst du mir helfen? Du bist der Einzige, der ihn gesehen hat.“
    Gabe warf ihr einen überraschten Blick zu und sah sie viel zu lange an. Als er ihr nicht anbot, ihr bei der Suche zu helfen, spürte sie ihre Wangen heiß werden und verzog das Gesicht.
    â€žLuke steckt in Schwierigkeiten. Du hast es selbst gesehen, und ich bin mir sicher, dass deine Visionen die Realität zeigen. Ich brauche dich, Gabriel.“
    â€žIch bin der Letzte, den du brauchst. Vertrau mir.“ Er schüttelte den Kopf. „Was ist mit deiner Familie? Warum ist keiner zur Polizei gegangen? Können dir die Cops nicht helfen? Sie haben Pistolen und Uniformen und all so was.“
    Sie überlegte kurz, ihm alles zu erzählen und ihm anzuvertrauen, dass Lucas aus Haven Hills geflohen war, aber sie wusste nicht, wie Gabriel die Geschichte aufnehmen würde. Ein Junge aus einer Psychiatrie, der auf freiem Fuß war, würde ihm noch mehr Grund geben, sich aus der Sache rauszuhalten und Nein zu sagen.
    â€žIch kann nicht zur Polizei. Das ist eine lange Geschichte.“ Plötzlich hatte Rayne das Gesicht ihrer Schwester vor Augen. Auf der Gehaltsliste von Mias Kirche standen auch Cops, und die Kirche schien es auf Lucas abgesehen zu haben. Die Polizei einzuschalten wäre nicht nur Zeitverschwendung gewesen, sondern würde auch Aufmerksamkeit auf das lenken, was sie unbedingt tun musste: Lucas finden und mit ihm sprechen, ohne dass Mia sie überwachte.
    â€žIch weiß nicht, was du von mir erwartest“, sagte Gabe. „Soll ich schlafen, bis ich wieder so ein Meisterwerk zeichne? Ich kann diesen Kram nicht kontrollieren. Und ich … ich mache das auch nicht wirklich alleine.“
    â€žWas redest du denn da? Ich habe doch gesehen, wie du Lucas gezeichnet hast. Du hast geschlafzeichnet.“ Ehe er es mit einer neuen Lüge versuchte, fiel ihr noch etwas zu seinem Albtraum ein. „Wer ist Hellboy?“
    â€žWas?“ Gabriel starrte sie an, als hätte sie ihm grundlos eine Ohrfeige verpasst. „Wieso? Hellboy ist ein Comicheld.“
    â€žJa, für normale Leute. Aber es ist auch der Name von deinem Geisterhund“, behauptete sie. „Wo hast du ihn gefunden? Im Tierheim für Spukviecher?“
    Gabe antwortete nicht. Er musste noch überzeugt werden.
    â€žAls er dich angezündet hat, hat er dich ins Territorium von Akte X verfrachtet, stimmt’s?“ Sie berührte seinen Arm. „Ich habe Hellboy bei den Tunneln gesehen. Und während du geträumt hast, hast du seinen Namen gerufen, und er kam wie ein ganz braver Hund sofort angetrabt. Ich habe ihn winseln gehört, Gabe. Er hat mir eine Heidenangst eingejagt, aber ich weiß, was ich gehört, aber nicht gesehen habe.“
    Okay, das klang selbst in ihren eigenen Ohren schräg. Aber sie konnte Gabe an seinem Blick ansehen, dass er müde wurde. Ihren Fragen auszuweichen war zu einer olympischen Disziplin geworden. Sie hatte keinen Beweis, und ihre Anschuldigungen waren absolut absurd. Alles, was sie noch hatte, waren ihre Instinkte. Etwas an Gabe gab ihr das Gefühl, dass er aus einer reichen Familie stammte. Die Art, wie er sprach, sein stilles Selbstvertrauen, das Kunstwissen, das er plötzlich aus dem Hut gezaubert hatte, sogar sein schräger Humor und wie er seine Klamotten stapelte – etwas verriet ihr, dass er kein typischer Ausreißer war. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass er ein guter Junge mit einer verdammt krassen Geschichte war.
    Und außerdem hatte sie niemanden sonst.
    â€žWirst du mir helfen, Gabriel?“

    Er sah ihr in die Augen und spannte die Kiefermuskeln an, und Rayne starrte auf seine Lippen, als könne sie ihn so zwingen, das zu sagen, was sie hören wollte. Doch das tat er nicht.
    â€žIch … kann nicht“, sagte er.
    Als Gabe aufstand und zum Truck lief, fühlte sich Rayne, als hätte man ihr einen Schlag in die Magengrube verpasst.
    Dieses Mädchen brach ihm fast das Herz. Gabe konnte Rayne nicht in die dunkel umrandeten Augen

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