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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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zeichnete, ohne hinzusehen, was er wahrnahm.
    Doch auch die Erinnerungen an seine eigene düstere Vergangenheit fluteten seinen Kopf. Die reinste Folter .
    Ãœbersinnliche Hindernisse zwangen ihn, seine Visionen zu durchsieben und nur das zu zeichnen, was seinem Gefühl nach von Bedeutung war. Er filterte die Halluzinationen und versuchte, die neuen Botschaften von seiner eigenen Vergangenheit zu trennen, während seine Hand über das Papier raste. Unaufhörlich füllte er eine Seite nach der nächsten, blätterte vor und zurück, um weitere Details hinzuzufügen, und wiegte sich dabei vor und zurück. Sein Atem ging stoßweise, Schweißtropfen rannen seinen Rücken herab.
    Als er spürte, dass die Vision zu einem Ende kam, hörte er auf zu zeichnen. Die scharfen Kopfschmerzen hatten ihn erschöpft. Gabe hielt den Skizzenblock hoch, sodass die Lichter der Stadt auf die Zeichnungen fielen. Diesmal hatte er zwei Bilder angefertigt. Eines, das ein Mädchen zeigte, und eines, das überhaupt keinen Sinn ergab.
    â€žDas ist … seltsam“, murmelte er.
    Während er die Zeichnung musterte, ließ ihn eine Stimme zusammenschrecken, und Hellboy zerstob zu einer wirbelnden blauen Staubwolke, die sich auflöste, als sie zu Boden sank.
    â€žWas hast du gesehen, Gabriel?“
    Rayne trat aus den Schatten, blieb aber auf Abstand. Auf ihren Zügen lag ein schockierter Ausdruck. Ihre Stimme klang zittrig, und sie schien Angst zu haben … vor ihm . Diesmal wäre es zwecklos gewesen, sie zu belügen – selbst wenn er es gewollt hätte.
    Rayne hatte alles gesehen.

7. KAPITEL
    Griffith Park – Aussichtspunkt
    â€žWas zur Hölle war das denn?“ Rayne hatte keine Kontrolle über das Zittern in ihrer Stimme und das Frösteln, das ihre Finger und Zehen taub werden ließ. „Ich meine … Ich weiß nicht mal, was ich fragen soll! Du bist in Flammen aufgegangen, aber alles ist … kalt geworden!“
    Sie hatte nicht zum ersten Mal beobachtet, wie sich Gabriel in eine menschliche Fackel verwandelte, aber das bisschen gesunder Menschenverstand, das ihr noch geblieben war, ließ sie an dem, was sie gesehen hatte, zweifeln. Vielleicht hatte das ganze unheimliche Zeug ja mehr mit Gabes Geisterhund als mit ihm selbst zu tun. Irgendwie glaubte sie schon an Geister. Und warum sollte es nicht auch für Hunde ein Leben nach dem Tod geben? Doch jetzt, wo sie Gabe so nahe gewesen war, während er seinen Auftritt Marke Gruselhausen aufs Parkett gelegt hatte, erschreckte sie das Ausmaß seiner Verwandlung fast zu Tode. Was passiert war, hatte sie tief erschüttert.
    Gabe war nicht normal. Nicht mal das kleinste bisschen.
    â€žIch will wissen, w-was du gesehen hast … und mir ansehen, w-was du gezeichnet hast, a-aber …“, stammelte sie. „Davor muss ich d-dich etwas fragen. Was … bist du?“
    Noch in dem Augenblick, in dem Rayne es ausgesprochen hatte, wusste sie, dass sie ihn verletzt hatte. Sie sah es in seinem Blick, aber ändern konnte sie es nicht. Sie hatte einfach zu viele wichtige Fragen, die seine Witze und seine Ausweichtaktik nicht beantworten konnten. Ihre Beobachtungen hatten ihr einen solchen Schrecken eingejagt, dass sie am liebsten den Hügel hinabgerannt und nie mehr zurückgekommen wäre. Aber Gabe hatte Lucas’ Gesicht gemalt. Und das ließ sie bleiben, obwohl sie zitterte wie ein riesiger Wackelpudding. Von der blauen Sorte.
    â€žIch … ich weiß es selbst nicht so genau.“ Gabe sah ihr nicht in die Augen und sprach so leise, dass sie ihn fast nicht hören konnte. Als er sich zu ihr umdrehte, wich sie einen Schritt zurück.
    â€žIch weiß, dass dir das, was du gesehen hast, Angst gemacht hat. Aber …“ Er holte tief Luft. „Ich werde dir nicht wehtun, Rayne. Was ich hier mache, das ist … etwas, das tief in mir steckt. Aber ich habe dabei noch nie jemandem wehgetan.“
    â€žUnd die Visionen? Die Gesichter, die du zeichnest?“, fragte sie.
    â€žWie gesagt, dachte ich, dass sie nur harmlose Träume sind und keine Visionen. Aber diesmal habe ich mich auf Lucas konzentriert, und es hat sich anders angefühlt als sonst.“ Während er versuchte, es zu erklären, wurde er ganz aufgeregt. „Ich habe nicht geschlafen, und die Verbindung zwischen ihm und mir hat sich stärker angefühlt. Es kam mir fast so vor, als ob er mithilft!

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