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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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drückte ihm mit dem Unterarm die Luft ab.
    â€žSprich mit mir. Erzähl mir, was passiert ist“, befahl O’Dell. „Los, ich will das nicht zweimal sagen müssen.“
    Der plötzliche Gewaltausbruch ließ Boelens losheulen wie ein Mädchen. Er sabberte sogar. Der Typ war ein totales Wrack. Schließlich erzählte er O’Dell, was in irgendeinem verlassenen Parkhaus in West Hollywood geschehen war.
    â€žWo sind deine Männer? Die, die du dabeihattest?“
    â€žKeine Ahnung. Sie sind weggerannt. Hab sie nicht mehr gesehen.“ Das Gesicht von Boelens lief blau an.
    â€žUnd die MS-13-Crew? Die sollten doch der anderen Schwester folgen. Was ist mit denen?“
    â€žWeiß ich auch nicht. Ich hab ihnen Nachrichten aufs Band gesprochen.“
    â€žVerdammt, warum hast du das nicht gleich gesagt, Mann? Du hast ihnen also aufs Band gesprochen. Super, dann sind ja all unsere Probleme gelöst.“ O’Dell lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen Boelens’ Kehle und ließ seine Schlangen zucken. „Würdest du das Mädchen, das dir in die Quere gekommen ist, wiedererkennen?“
    â€žJa, klar.“ Boelens’ Augen quollen hervor wie die von einem Mops auf Meth.
    â€žHat sie dir das angetan?“
    â€žMir was angetan?“
    O’Dell verdrehte die Augen und drückte seinen Ellenbogen fester in die Luftröhre von Boelens.
    â€žIch weiß nicht, w-was passiert ist. Ich … ich schwöre“, blubberte der Mann. „Sie hatte … m-mehr Kinder dabei. Die reinste Psychofreak-Armee.“
    Boelens war einfach nur erbärmlich. O’Dell verringerte den Druck und ließ ihn Luft holen. Er hatte alles aus ihm herausgepresst. Es war klar, dass der Typ unter dem Einfluss von irgendetwas stand. Wenn diese Kinder dazu in der Lage waren, so ein Chaos im Hirn eines erwachsenen Mannes zu stiften, waren sie vielleicht so wie der Darby-Junge. Vielleicht würde O’Dells Arbeitgeber es zu schätzen wissen, wenn er die Initiative ergriff und ein paar mehr Kinder lieferte, als man ihm aufgetragen hatte.
    Dass die Kleine ihre eigene Außenseiter-Menagerie zusammengetrommelt hatte, stellte O’Dell vor die Frage, wie sie Verbindung zu den anderen aufgenommen hatte. Vielleicht konnte diese Bekloppte ihn zu mehr Freaks wie ihr selbst führen. O’Dell traf eine Entscheidung. Sein Ruf in der Organisation stand auf dem Spiel, wenn er den Darby-Jungen nicht bald aufspürte. Er würde all seine Leute von ihren Aufgaben abziehen und sich einzig auf die Operation Darby konzentrieren. Wie lange konnte es schon dauern, einen dürren Fünfzehnjährigen zu schnappen? Und als kleine Zugabe würde er dieses neue Mädchen und ihr Nest voller Knallköpfe auseinandernehmen.
    â€žWenn du wieder klar denken kannst, durchsuchst du die Datenbank nach dem Gesicht von diesem Mädchen … und allen anderen, die du bei ihr gesehen hast. Ab jetzt arbeitenwir in eigenem Auftrag. Es kann nicht sein, dass mir diese kleinen Kakerlaken im Weg stehen.“
    Als Boelens, der mittlerweile dunkelblau angelaufen war, nickte, ließ O’Dell ihn los. Er hätte erwartet, dass der Mann auf seinen Verstand hören und sein verletztes Ego nach Hause schaffen würde, bis er ausgenüchtert war. Doch das tat er nicht. Stattdessen lief Boelens schnurstracks zurück zu O’Dells Kühlschrank und ging davor in die Knie. Er riss die Schachteln auf und stopfte sich das Essen mit bloßen Händen in den Mund, ohne auf das Datum auf den Kartons zu achten.
    â€žHerrgott, achte doch wenigstens auf die Reihenfolge.“ O’Dell winkte kopfschüttelnd ab.
    Boelens hatte den Verstand verloren – und O’Dell sein Mittagessen.
    Griffith Park
    Mitternacht
    Um Punkt Mitternacht zog sich Gabriel die Kapuze über und schnappte sich seinen Rucksack mit den Zeichensachen und dem Skizzenblock. Er verließ die sichere Zone des Geräteschuppens und machte sich auf in die Nacht. Im Dunkeln wanderte er bis zum höchsten Hügel im Griffith Park – ein ihm vertrauter Pfad –, um auf die goldenen Lichter der Stadt hinabzusehen.
    Seit Rayne aufgebrochen war, konnte er nicht aufhören, an sie zu denken. Ihre Augen verfolgten ihn mit anklagendem Blick. Sie hatte allen Grund der Welt, ihn dafür zu hassen, dass er ihr nicht bei der Suche nach Lucas helfen wollte. Er hatte ihr nicht gesagt, warum er das nicht

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