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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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war, dass ein Infusionsschlauch in seinem linken Unterarm verschwand. Die gesamte Vorrichtung endete in einer Box, wie O’Dell sie aus dem Fernsehen kannte, wenn jemand in der Todeszelle hingerichtet wurde. Er hatte den starken Verdacht, dass seine Zukunft von der Person abhing, die die Fernbedienung in der Hand hatte.
    Der ohrenbetäubende Lärm und das aggressiv machende rote Licht setzten O’Dell so sehr unter Druck, dass er schließlich einknickte.
    â€žAufhören! Ich bin wach … Ich bin doch schon wach!“, schrie er. „Sie haben ja keine Ahnung, mit wem Sie es zu tun ha…!“
    Die Sirene verstummte abrupt und hinterließ ein Sirren in seinen Ohren. O’Dell sackte auf dem Stuhl zusammen und wand sich in den Fesseln an seinen Handgelenken. Das rote Licht blinkte jetzt geräuschlos weiter, bis aus den Lautsprechern über O’Dells Kopf eine technisch verzerrte Stimme zu hören war.
    â€žWir wissen genau, wer Sie sind, O’Dell.“
    Die Stimme wurde durch eine Software gefiltert, die sie bis zu Unkenntlichkeit verfremdete. Es hätte ein Mann, aber auch eine Frau jeden Alters sein können. Mr Roboter klang, als hätte der Terminator ein Kind mit einem Supercomputer gezeugt.
    â€žWas soll die Infusion? Was ist da drin?“ O’Dell konnte nicht verbergen, wie er sich fühlte. Seine Panik war jedem einzelnen Wort anzuhören.
    â€žDas hängt von Ihrer Kooperationsbereitschaft ab.“
    Was soll das heißen, verdammt noch mal? O’Dells Kopf pulsierte vor Schmerzen.
    â€žWas sollte diese Nacht-und-Nebel-Aktion?“, fragte er. „Zeigen Sie sich! Wir können reden. Von Mann zu Mann.“
    Diese ganze Machoscheiße hier konnte nur auf dem Mist eines Mannes gewachsen sein. Die Hightech-Spionageausrüstung und die ganze 007-Taktik stank förmlich nach Revierpisserei, nach einem Typen, der einem anderen Typen seine Überlegenheit zeigen wollte. Dieses Arschloch hatte ihn entführt und schien nicht vorzuhaben, das Licht einzuschalten und freundlichere Seiten aufzuziehen. Während O’Dell auf eine Antwort wartete, spähte er durch den blutroten Fleck, den das Licht ins Dunkel zeichnete, und versuchte herauszufinden, wo er sich befand.
    Ein kleiner Raum. Ein Stuhl für ihn und ein Tisch mit der Box. Eine Tür. Da der Raum fensterlos war, hatte O’Dell keine Ahnung, welche Tageszeit es sein mochte oder wie lange er bewusstlos gewesen war. In den obersten Teil der ihm gegenüberliegenden Wand war ein breiter Spiegel eingelassen. Er war sich absolut sicher, dass ihn die Person, die ihn entführt hatte, durch dieses Observationsfenster von oben beobachtete – ein gesichtsloser Feigling.

    Das machte ihn stinkwütend, aber durch das unaufhörliche rote Blinken vor seinen Augen waren seine Kopfschmerzen einfach zu stark, um sich zur Wehr zu setzen.
    â€žSie hatten den Auftrag, sich um Lucas Darby zu kümmern. Wir hatten Ergebnisse erwartet, aber bislang haben Sie versagt. Was haben Sie zu Ihrer Rechtfertigung vorzubringen?“ Kurz und auf den Punkt – die Stimme forderte eine Antwort.
    O’Dell beschloss, ein Risiko einzugehen. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Wer ist dieser Lucas Sowieso?“
    Wer auch immer sich hinter dem verspiegelten Fenster befand, hatte bei O’Dells Entführung Fingerspitzengefühl an den Tag gelegt. Die Aktion mit dem Taxi musste eine Menge Geld gekostet haben. Das hier sah nicht nach Cops oder dem FBI aus. Die hatten nicht genug Köpfchen, um so eine Nummer durchzuziehen. O’Dell vermutete, dass der Typ mit den vielen Fragen ein hohes Tier in der Hackordnung der Kirche war.
    Sie testeten ihn.
    â€žSie haben mich gekidnappt, aber wenn Sie mich jetzt gehen lassen, lasse ich im Gegenzug die Polizei aus dem Spiel.“ Wenn sie ihn wirklich testeten, konnte er ihnen so zeigen, dass er clever war, und loyal.
    â€žWir wissen beide, dass Sie die Polizei meiden wie der Teufel das Weihwasser. Hören Sie auf, Ihre und meine Zeit zu verschwenden.“
    Ein blendend weißes Licht versengte seine Augen. Es kam von oben und brannte sich in seine Netzhaut. Er konnte nichts mehr sehen, und als der schrille Alarm wieder losging, erschreckte er sich halb zu Tode.
    â€žMachen Sie das verdammte Ding aus!“, brüllte er mit zugekniffenen Lidern. In seinen Ohren baute sich ein unangenehmer Druck auf, und in seinen Augen brannte es wie

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