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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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würde.
    â€žWir legen unser ganzes Vertrauen in Sie“, sagte die Stimme. „Wenn Sie versagen, werden Sie sich nirgendwo vor uns verstecken können. Sie wissen besser als irgendjemand sonst, wozu wir in der Lage sind.“
    Die verzerrte Stimme jagte ihm einen kalten Schauder über den Rücken. Gleichzeitig fluteten die Medikamente seinen Körper und erinnerten ihn daran, wie verletzlich er war. Ein ferngesteuertes Signal leuchtete auf, und der Tropf pumpte irgendetwas in seinen Arm. Da O’Dell gefesselt war, konnte er nur hilflos zusehen. Er sank in seinem Stuhl zurück und versuchte verzweifelt, seinen Kopf aufrecht zu halten.
    O’Dell stellte seine Arbeit nie infrage. Er dachte nur ans Geld. In Wahrheit war es hilfreich, kein Gewissen zu haben, und in dieser Hinsicht fühlte er sich mehr als nur qualifiziert. Aber als sein Körper nachgab und die Lichter zu Schatten verblassten, wusste er, dass sich einiges ändern musste. Die Organisation hatte ihn, ohne ihn zu fragen, in eine höhere Liga versetzt, in der man sich keine Fehler mehr erlauben durfte.
    Von jetzt an würde alles anders werden.
    Ehe er sich ins Dunkel fallen ließ, riss ihn die Stimme mit einer letzten Frage aus seinem Dämmerzustand.
    â€žWissen Sie, was wir mit diesen Kindern machen?“
    O’Dell konnte nur mit einem Kopfschütteln antworten.
    â€žWenn Sie uns enttäuschen, werden Sie es herausfinden.“
    Nicht einmal diese Drohung konnte ihn wachhalten.
    Hinter dem Beobachtungsfenster nahm Alexander Reese in seinem ledernen Bürostuhl sein Headset ab und warf es auf einen Tisch. Er beobachtete, wie seine Männer denbewusstlosen O’Dell aus dem Raum unter ihm schleppten. Während er sich seine Handlungsmöglichkeiten durch den Kopf gehen ließ, lockerte er seine Seidenkrawatte und knöpfte seinen Hemdkragen auf. Noch hatte er die Möglichkeit, den Plan wieder aufzugeben, seinen gewissenlosesten Teamleiter O’Dell alleine mit der Jagd nach der bislang wichtigsten Zielperson zu betrauen. Die alten Strukturen hatten seiner Organisation zwar mehr Anonymität gewährt, doch Alexander wurde langsam ungeduldig.
    Er hatte persönliche Gründe dafür, das Protokoll zu umgehen. Aber davon wusste niemand außer ihm.
    â€žVertrauen Sie ihm?“ Eine Frauenstimme riss ihn aus seinen Gedanken. Der Duft eines teuren Parfüms schwebte auf ihn zu, als die Frau näher kam.
    â€žIch vertraue niemandem“, erwiderte er.
    â€žNicht einmal mir?“
    Alexander antwortete nicht. Er ließ sein einstudiertes Lächeln für sich sprechen.
    â€žIch schätze, hier geht es nicht mehr um wahres Vertrauen“, sagte sie. „Sie lassen nicht viele hinter den Vorhang blicken. Es ist notwendig, dass wir unser Handeln geheim halten. Das Geschick der Menschheit hängt davon ab. Wir müssen die Massen vor einer Zukunft bewahren, die sie nicht verstehen können.“
    Ihre Arroganz war grenzenlos, aber Alexander wusste, was für ein gewaltiges Ego nötig war, um in so kurzer Zeit so viel zu erreichen, wie sie es getan hatte. Ehrgeiz und Machtgier hatte ebenfalls einen Teil dazu beigetragen. Die Frau betrachtete ihren Beitrag als unverzichtbar für das Erreichen der Organisationsziele. Sie glorifizierte ihre Handlungen und hatte sich selbst zur Retterin ernannt, die die Menschheit vor einer düsteren Zukunft bewahrte.
    Alexander war es gleich, wie sie ihr Verhalten vor sich selbst rechtfertigte, solange sie nur tat, was er ihr sagte.
    â€žMit unserer neuen Strategie dürften wir schneller mit Ergebnissen rechnen können“, sagte sie. „Aber sicher gibt es noch weitere Männer, die in Ihrem Auftrag arbeiten. Arbeitskräfte einzusparen wäre eine schlechte Idee. Sie können nicht ernst gemeint haben, was Sie diesem O’Dell erzählt haben. Wollen Sie ihm wirklich die gesamte Verantwortung für die Darby-Aktion übertragen? Das sieht Ihnen gar nicht ähnlich, Alexander.“
    â€žAb und an ist es unumgänglich, das Ego von Männern zu streicheln.“ Er wirbelte in seinem Stuhl zu ihr herum. „Aber nein, er wird nicht meine einzige Figur auf dem Schachbrett sein. Dafür steht zu viel auf dem Spiel.“
    Als er keine weiteren Informationen preisgab, verfinsterte sich ihre Miene, doch sie fragte nicht weiter nach, was für eine Strategie er verfolgte.
    â€žWas halten Sie davon, dass er dieses

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