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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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hypnotischen honigbraunen Augen. Fast hätte Rayne das Atmen vergessen.
    â€žIch weiß, wie schwer das für dich ist.“ Sie schob ihre Hände in seine. „Danke für alles, Gabriel.“
    â€žNoch hab ich nichts getan.“ Er grinste. „Ich hab ja noch nicht mal einen Bibliotheksausweis.
    Sie kam einen Schritt näher.
    â€žOb du ein rechtschaffener Karteninhaberspießer bist, spielt hier keine Rolle. Man kann hier nicht leihen, so eine Art von Bibliothek ist das nicht. Außerdem ist mir sowieso nur wichtig, dass du überhaupt hier bist. Bei mir.“
    Als sie ihm in die Augen sah, hatte sie plötzlich einen Kloß im Hals. Ihre Angst um Lucas und die düsteren Gedanken, die die Suche nach ihm in ihr weckten, sprudelten an die Oberfläche. Nachdem sie über Nacht ihre Eltern verloren hatte, hatte sie der Gedanke, Lucas niemals wiederzusehen, am Boden zerstört. Die Suche nach ihm erinnerte sie daran, wie einsam ihr Leben geworden war. Wie auch Luke hatte Gabriel Geheimnisse, was seine Fähigkeiten betraf, aber er lebte sein Leben nach seinen eigenen Wünschen, ohne in einem Krankenhaus eingesperrt und mit Drogen vollgepumpt zu werden.
    Alles an Gabe gab ihr einen Grund, nach vorne zu blicken. Sie hatte nicht alles verloren. Sie hatte Gabe, und vielleicht war Lucas ja gar kein hoffnungsloser Fall.
    â€žBevor ich dich kennengelernt habe, hatte ich kaum eine Chance, Luke in einer Stadt von der Größe L.A.s zu finden“, sagte sie. „Jetzt habe ich Hoffnung … dank dir.“
    Sie ging auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen. Seine Haut fühlte sich warm unter ihren Lippen an, und sie liebte seinen Geruch. Sein Gesicht lag zwar halb im Schatten, aber sie war ihm so nahe, dass sie trotzdem sehen konnte, wie er rot wurde. Sie musste lächeln.
    â€žRayne?“, fragte er leise.
    â€žJa?“
    â€žIch muss dich warnen. Ich halte Ausschau nach Sicherheitskameras und Leuten, die neugierig gucken, solches Zeug eben. Sobald wir da drin sind, werde ich anfangen, mich echt seltsam zu verhalten.“
    â€žUnd was genau ist dann der Unterschied zu jetzt?“ Sie vergrub beide Hände in seinem Sweatshirt, ließ sich gegen ihn sinken und kuschelte sich in seine Arme.
    â€žSag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“

    Rayne wollte für immer so mit ihm stehen bleiben, seinen warmen Körper spüren und seiner sanften Stimme zuhören, die nur sie hören konnte. Aber sie wusste, dass das hier nicht von Dauer war. In Gabriels Gegenwart hatte sie das Gefühl, dass jeder gemeinsame Augenblick mit ihm kostbar war.
    Ihre Wege hatten sich aus einem Grund gekreuzt, doch eben dieser Grund würde eines Tages dafür sorgen, dass sie Gabriel für immer verlor. Selbst als sie jetzt zu ihm hochlächelte, nistete sich ein Anflug von Traurigkeit in ihrem Herzen ein und wollte nicht mehr weichen.
    Im L.A. County Museum of Art gab es eine große Abteilung für Kunstrecherche. Rayne wusste das noch von einem Schulausflug, den sie vor langer Zeit ins Museum gemacht hatte. Ausnahmsweise hatte die Schule ihr also doch einmal genutzt.
    In der Bibliothek suchte sie per Computer mit Keywords wie Wandgemälde, Jahrhundertwende und Los Angeles nach ersten Anhaltspunkten. Gabriel stand, seinen Rucksack über eine Schulter geworfen, hinter ihr, als sie mit der Recherche begann. Doch als sie sich in ihre Suche vertiefte, war er plötzlich fort. Sie sah sich um und konnte ihn nirgendwo entdecken.
    Der Bibliotheksbereich des Museumsgeländes war in kleinere, thematisch spezialisierte Forschungsbereiche aufgeteilt, die in verschiedenen Flügeln untergebracht waren. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie Gabriel in dem Labyrinth aus Gängen verlieren. Sie schrieb sich Bücher heraus, in die sie einen Blick werfen wollte, und lief los, um sie herauszusuchen. Eines interessierte sie ganz besonders: ein Buch über Wandgemälde und Wandschmuck im Los Angeles County.
    Es dauerte nicht lange, bis sie das richtige Regal gefunden hatte, doch das Buch war nicht dort. Sie sah auf die Katalognummer auf dem Zettel in ihrer Hand, um noch einmal zu überprüfen, dass sie vor dem richtigen Regal stand.
    â€žVerdammt“, murmelte sie.
    â€žMachst du etwa schon schlapp? Mimose.“
    Sie erkannte Gabriels Stimme, aber als sie sich umsah, konnte sie ihn nirgends entdecken.
    â€žWo bist du?“
    â€žKein Wunder, dass

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