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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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Schild, hinter dem sie sich versteckte.

    â€žWer?“ Gabe sah auf und entdeckte eine Frau am Informationstresen. Sie sah nach Hollywood aus. Nicht ein Haar war fehl am Platz, elegante Klamotten und ein bildhübsches, stark geschminktes Gesicht.
    â€žMeine Schwester Mia“, sagte sie und spähte über seine Schulter. „Sie spioniert mir nach, weil sie glaubt, dass ich Lucas verstecke.“
    â€žUnd warum glaubt sie so was?“
    â€žLange Geschichte.“
    Gabe hatte keine Zeit für lange Geschichten. Nicht hier, nicht jetzt. Er hatte seine Geheimnisse, und Rayne hatte offensichtlich ihre.
    â€žIch habe dir nicht alles über meine Familie erzählt“, gestand sie. „Das ist alles kompliziert.“
    Gabe gefiel nicht, was sie da sagte. Ohne nachzudenken, stopfte er den Bildband in seinen Rucksack neben den Skizzenblock. Dann schob er sich den Rucksack über die Schulter, nahm Rayne bei der Hand und zog sie hinter das nächste Bücherregal.
    â€žIch höre.“ Er verschränkte die Arme und starrte sie an.
    â€žMeine Eltern sind tot, und meiner Schwester traue ich nicht über den Weg.“ Sie seufzte. „Und Lucas tut es auch nicht. Er hat mir gesagt, dass sie ihm wegen irgendwas unheimlich ist, und das Krankenhaus, in das sie ihn hat einweisen lassen, auch.“
    â€žWhoa, Moment mal. Dein Bruder … was für ein Krankenhaus?“
    â€žJa, also, was das betrifft … Lucas ist aus einer psychiatrischen Anstalt getürmt. Haven Hills.“
    Gabriel verdrehte die Augen und seufzte tief.
    â€žEs war gar nicht nötig, dass man ihn da eingeliefert hat.“ Rayne zuckte mit den Achseln. „Er ist einfach nur anders.“
    â€žDanke für die Erklärung, Dr. Freud. Wann hast du deinen Abschluss in Psychologie gemacht?“
    â€žDu kennst ihn nicht“, wandte sie ein. „Und was ist das überhaupt für eine Einstellung? Aufpassen, sonst stirbst du noch an einer Überdosis Ironie. So richtig normal bist du nämlich selbst nicht, Gabriel.“
    â€žTouché.“ Er zog seine Kapuze tiefer und wich ihrem Blick aus.
    â€žMia arbeitet für eine Kirche, die das Krankenhaus finanziert, in das Lucas eingeliefert wurde. Ich glaube, dass sie Informationen über diese Kirche vor Lucas und mir verheimlicht. Wie gesagt, es ist kompliziert.“
    â€žWas ist das für eine Kirche?“
    Rayne sah ihn scharf an. Seine Frage brachte sie aus dem Konzept. Der Name der Kirche hätte die meisten Leute am Gabes Stelle gerade wohl am wenigstens interessiert.
    â€žDie Church of Spiritual Freedom. Warum?“
    â€žLos, komm. Wir müssen weg hier“, sagte er. „Und keine Fragen, du hast es versprochen.“
    Sein Überlebensinstinkt übernahm die Kontrolle. Hastig ging Gabe ihre Situation durch. Die Tischgruppe, an der Rayne gesessen hatte, wurde von zwei großen Regalreihen flankiert. Der Bereich war zu offen gewesen, weswegen er zwischen den Regalen in Deckung gegangen war. Jetzt gab es nur noch zwei Gänge, in denen sie sich verstecken konnten. Der eine führte zum Hauptausgang, der andere zu einem Notausgang. Und beide führten am Informationstresen vorbei. Ungesehen würden sie hier nicht rauskommen. Sie waren eingekesselt.
    Sie brauchten eine Ablenkung, und zwar schnell. Er brauchte eine Ablenkung.
    Es tat ihm weh, so zu denken, aber es musste sein. Es war einfach nicht richtig, Rayne in sein verkorkstes Leben mit hineinzuziehen. Er hatte zwar gehofft, dass es nicht so kommen würde, aber er hatte sie von Anfang an gewarnt, dass er vielleicht ganz plötzlich und ohne ein Wort verschwinden und seine Sachen im Zoo einfach zurücklassen würde. Auch wenn er nicht wirklich damit gerechnet hatte, dass der Augenblick so bald kommenwürde, war er wie ein Schachspieler in Gedanken alle möglichen Szenarien im Vorhinein durchgegangen, so wie er es immer tat. Deswegen hatte er einen Plan B. Und Rayne kam nicht in ihm vor.
    Ohne ihn war sie besser dran. Wenigstens wusste sie jetzt, wo sie mit der Suche nach ihrem Bruder anfangen sollte – in den Tunneln unter Los Angeles. Das musste reichen.
    Zu ihrem eigenen Besten musste Gabe sie im Stich lassen. Sofort!

10. KAPITEL
    Mia bog rechtzeitig hinter ihrer Schwester auf einen Parkplatz auf dem Gelände des L.A. County Museum of Art ab, um beobachten zu können, wie Rayne zusammen mit dem Jungen in einem der kleineren

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