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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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musst deine Fähigkeit kontrollieren, damit du sie zielgerichtet einsetzen kannst. Sie ist wie ein Muskel, der trainiert werden muss.“ Sein Onkel lächelte. „Ich glaube, das ist der Grund, aus dem sich deine Mutter einem fahrenden Zirkus angeschlossen hat.“
    â€žAber ich dachte, dass sie …“ Gabriel konnte seinem Onkel nicht in die Augen sehen. „… sich für mich schämt. Im Zirkus konnte sie so tun, als wäre es nur ein Kunststück.“
    â€žOh, nein, mein lieber Junge. Dachtest du das wirklich?“ Onkel Reginald verzog das Gesicht. „Das Zirkusleben war nicht leicht für sie, aber für dich hätte sie alles auf sich genommen. Sie machte es zu einem großen Spiel, mit dir und deinen Fähigkeiten zu arbeiten, damit du lernen konntest, zu akzeptieren, wer und was du bist. Im Zirkus wart ihr umgeben von Menschen, die für deine Mutter wie eine zweite Familie waren.“
    Onkel Reginald schenkte sich Kaffee nach und ließ Gabriel Zeit zum Nachdenken. Dann sagte er: „Nach Kathryns Tod bist du verschwunden. Du hast nur teilweise akzeptiert, was du bist. Du hast dich versteckt, nicht wahr?“ Er schien keine Antwort zu erwarten. „Du muss deine Kraft annehmen. Sie dir zu eigen machen.“
    â€žUnd wie soll das gehen?“
    â€žIch glaube, dass du die Mitte zwischen deinem Zorn und einem Gefühl inneren Friedens finden musst. Der Zorn allein reicht nicht mehr aus, um deine Fähigkeiten im Zaum zu halten. Vielleicht sabotiert er deine Fähigkeiten sogar oder … Schlimmeres.“ Onkel Reginald machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen. Nur das Brummen der Geräte erfüllte den Raum, während die Bilder und Lichter über sie hinwegflogen.
    Gabe spürte, wie sich die Wut in ihm regte, doch er kämpfte dagegen an. Immer, wenn er an seinen Vater dachte, wurde er zornig. Aber die schönen, heiteren Bilder und die langsamen, pulsierenden Lichter unterdrückten diese Gefühle. Die Stimme seines Onkels und die Lichtshow weckten die widersprüchlichsten Gefühle in ihm.
    â€žDu musst dich selbst auf die Probe stellen, wenn du deine Fähigkeiten besser verstehen und erweitern willst, Gabriel.“
    Gabe hörte Schritte auf sich zukommen, löste den Blick aber nicht von den Lichtern über seinem Kopf. Er vertraute seinem Onkel.
    â€žDer nächste Schritt ist eine große Herausforderung, mein Junge.“ Sein Onkel hatte das Mikrofon abgeschaltet und sprach ihm jetzt direkt ins Ohr. „Bist du bereit?“ Gabe nickte und spürte die Hand seines Onkels auf seiner Stirn. Onkel Reginalds Fingerspitzen waren warm, und je länger er Gabe berührte, desto heißer fühlten sie sich an, bis es in seinem Kopf zu kribbeln begann und es im Raum dunkler zu werden schien. Er konnte den Sessel nicht mehr unter sich spüren, und auch Raynes Hand in seiner fühlte er nicht mehr. Es war, als würde er durch die Dunkelheit treiben, und nur die Stimme seines Onkels bot ihm Halt.
    â€žDu glaubst vielleicht nicht, dass du auch Seelenfrieden in dir trägst. Doch er ist da, ich weiß es. Zeig ihn mir, Gabriel.“
    Jetzt wurde Gabe völlig von der Dunkelheit verschluckt. Als er seinen Onkel nicht mehr bei sich spürte, keucht er erschrocken auf. Sein Körper verkrampfte sich, als wäre er in eiskaltes Wasser gestoßen worden. Er atmete flach, bis er sich beruhigt hatte. Dann erschien erst ein winziger Lichtfleck, doch schon im nächsten Augenblick kamen mehrdazu. Tausende . Sie schossen auf ihn zu wie kleine Scheinwerfer, und je schneller sie wurden, desto deutlicher und vertrauter wurde das Bild, das sie gemeinsam ergaben.
    â€žOh, mein … Gott.“
    Als Eindrücke aus seiner Vergangenheit an die Oberfläche seines Bewusstseins stiegen, versagten ihm die Worte. Er war an einen anderen Ort versetzt worden – in eine andere Zeit. Das hier waren keine Erinnerungen! Er war wieder dort, genau in jenem Augenblick. Auch seine Gefühle von damals stiegen in ihm hoch wie eine Sturmflut. Mehr und mehr Erinnerungen kehrten zurück, Dinge, die er vergessen hatte oder die aus einer Zeit stammten, in der er zu klein gewesen war, um sie abzuspeichern.
    Das Erste, was er sah, war das Gesicht seiner Mutter, wie sie ihn im Krankenhaus in ihren Armen hielt und er ihren Herzschlag in seinem Ohr hörte. Ein Geburtstag, ihr Gesicht wurde von den Kerzen auf seinem Kuchen

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