Individuum und Massenschicksal
Bezugssystems 2 geben wird.
Ende des Kapitels.
4
Bezugssystem 2 als Heimat allen Bewußtseins
und Ursprung allen Geschehens
Fortsetzung der Sitzung 823, Montag, den 27. Februar 1978
(23.13 Uhr.) Neues Kapitel: »Bezugssystem 2« (lange Pause) »als Heimat allen Bewußtseins und Ursprung allen Geschehens.«
Geduldet euch einen Moment... Ein zufälliges Zusammentreffen rein materieller Gegebenheiten könnte, unter welchen Umständen auch immer, niemals Bewußtsein hervorbringen - oder die Bedingungen schaffen, die Bewußtsein ermöglichen.
Wenn ihrvon eurer Welt mit all ihren natürlichen Herrlichkeiten glaubt, daß sie ihren Ursprung dem Zufall - einem Zufall kosmischen Ausmaßes - verdanke, dann muß es freilich oft den Anschein haben, daß einer solchen Welt wenig Bedeutung zukomme. In dieser Sicht hätte alles Leben auf dieser Erde keinen Ursprung außerhalb seiner selbst. Der Mythos vom großen - bitte groß schreiben - ZUFALLSTREFFER,dem die Entstehung des Lebens auf eurem Planeten zugeschrieben wird, bedingt natürlich auch ein individuelles Bewußtsein, das es nur zufällig gibt.
Die Vorstellung entbehrt nicht einer gewissen Komik, daß ein derartig vitales Bewußtsein überhaupt auf den Gedanken kommen konnte, das Endprodukt lebloser Materie zu sein, die es dann aber doch irgendwie fertiggebracht haben soll, sich so zu verhalten, daß die menschliche Spezies fähig und imstande war, Logik, Phantasie und Organisationstalent zu entwickeln und all die Zivilisationen und Kulturen hervorzubringen, die ihr kennt. Eure Mythen lehren euch, daß die Natur nur ein einziges Ziel verfolgt: das Überleben der Gattung. Am Einzelwesen ist ihr demnach wenig gelegen oder nur insoweit, als der einzelne Mensch zum Fortbestand der Menschheit beiträgt. So erscheint die Natur ihrem Wesen entfremdet. Denn tatsächlich besteht sieja aus nichts anderem als aus lauter Einzelwesen, so daß sie anders als im Hinblick auf diese Tatsache gar nicht betrachtet werden kann.
Ohne die einzelnen Pflanzen, Tiere und Menschen, ja selbst die individuellen Zellen und Viren, hat die Natur keinen Sinn. Euer materielles Universum hatte einen nichtmateriellen Ursprung, in den es noch immer eingebettet ist.
(23.35 Uhr.) Geduldet euch einen Moment... Bezugssystem 2 stellt die innere Sphäre der Wirklichkeit dar, die inneren Dimensionen der Realität, die eurer Welt das ihr eigentümliche Gepräge verleiht. Die Energie, die euch am Leben erhält und eure Gedanken nährt, wie auch die Energie, die eure Städte beleuchtet - sie hat ihren Ursprung im Bezugsystem 2. Dieselbe Energie, die ihr praktisch anwendet, wenn ihr den Fernsehapparat anschaltet, erlaubt euch auch die Einstimmung auf die Erfahrungen eures täglichen Lebens.
Ende der Sitzung. Ende des Diktats, es sei denn, ihr habt Fragen.
(Ich zögerte ermüdet. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll...«) Es wäre gut, wenn ihr beide parallel zu diesen Sitzungen das Bezugssystem 2 im Gedächtnis behieltet, um etwas zuversichtlicher damit umzugehen und mehr auf all die »Koinzidenzen« zu achten, die sich in euren täglichen Erfahrungen immer wieder ergeben.
Ich wünsche euch einen schönen guten Abend.
(»Vielen Dank, Seth. Gute Nacht.« - Ende um 23.42Uhr.) Sitzung 824, Mittwoch, den 1. März 1978
(Nach dem Abendessen hatten Jane und ich heute über die Evolutionstheorie miteinander gesprochen. Aber vorher... 21.40 Uhr.) Guten Abend.
(»Guten Abend, Seth.«)
Diktat: Im Zusammenhang mit der Entstehung des Universums und der Entstehung von Ereignissen wollen wir für einen Augenblick eine andere Art Mythos betrachten.
Heute abend, während eines gemütlichen Abendessens, sahen Ruburt und Joseph das Märchen vom Aschenbrödel im Fernsehen. Dieses Märchen ist meiner früher gegebenen Definition gemäß ein Mythos. Nun mag man vielleicht einwenden, daß ein solches Kindermärchen wenig mit irgendeiner ernsthaften Diskussion erwachsener Menschen über etwas so Tiefgründiges wie die Entstehung der Welt zu tun hat und daß sich aus einer solchen Quelle keine wissenschaftlich relevanten Einsichten in die Natur der Entstehung von Ereignissen gewinnen lassen.
Zunächst einmal hat das Märchen vom Aschenbrödel einen glücklichen Ausgang und ist deshalb etlichen Erziehern zufolge (mit Ironie) höchst unrealistisch, da es die Kinder nicht gehörig auf die unausbleiblichen Enttäuschungen des Lebens vorbereite. Manches entstammt natürlich der Einbildungskraft des Erzählers, und ihr werdet von
Weitere Kostenlose Bücher