Individuum und Massenschicksal
»träumen«.
Dasselbe trifft auf die »psychologische Aktivität« der Atome und Moleküle und geglichen Partikels zu.* Punkt.
(22.40 Uhr.) Es gibt Intensitäten des Verhaltens, in denen die
* Kaum hatte Jane Seths »psychologische Aktivität« von Atomen und Molekülen erwähnt, drängte sich mir ein Zusammenhang zwischen seinen Feststellungen und bestimmten Prinzipien moderner Atomphysik auf: dem Prinzip der Unschärferelation der Quantenmechanik wie auch dem Komplementaritätsprinzip.
Das Prinzip der Unschärferelation, das von Werner Heisenberg aus der Quantenmechanik abgeleitet und 1927 formuliert wurde, setzt der möglichen Genauigkeit bei gleichzeitiger Messung der Bewegung und Position atomarer Objekte (Elementarteilchen) entschiedene Grenzen und besagt auch, daß Beobachter und beobachtetes Objekt einander beeinflussen. Das 1928 von Nils Bohr formulierte Komplementaritätsprinzip löst das scheinbare Paradoxen, daß Materie - je nach den Bedingungen - sich eher wie eine Welle oder eher wie ein Teilchen, in gewisser Weise jedoch wie beide zugleich verhält. Diese Doppelnatur kommt beispielsweise auch dem Licht zu. Es kann entweder als elektromagnetische Welle oder als Teilchen auftreten.
Ich bezweifle, daß die Physiker in den zwanziger Jahren sich mit der »
psychologischen Aktivität« von Atomen, Molekülen oder Elementarteilchen befaßt haben. Immerhin aber hat Heisenberg das freie Verhalten eines von einem Lichtstrahl ausgesandten Elektrons postuliert. Albert Einstein fand die Vorstellung des freien Willens eines Elektrons unhaltbar, obgleich er viel früher (im Jahre 1905) mit seiner speziellen Relativitätstheorie die Grundlage für die Quantenmechanik gelegt hatte.
Jane ist wenig vertraut mit moderner Atomphysik, findet aber deren Erkenntnisse im allgemeinen faszinierend.
Aktivität, die innere Aktivität eines jeden Wesens oder Teilchens gleichgerichtet ist mit der physikalischen Kraft, die in einem gemeinschaftlichen Zusammenwirken eure Wirklichkeit hervorbringt.
Doch gibt es Varianten, wenn sich diese Aktivität statt dessen auf die innere Natur der Wirklichkeit richtet. Es gibt ein inneres Kommunikationssystem, über das die Zellen aller Lebewesen miteinander verbunden sind. So gesehen gibt es ein Bewußtseinskontinuum.
Macht Pause.
(22.45 Uhr. Vor der Sitzung, das sagte mir Jane jetzt, hatte sie »
gewußt, daß Seth über diese Sachen sprechen würde«. Wie schon in der letzten Sitzung war ihr Vortrag heute ziemlich langsam; anders war heute abend nur, daß sie viele Pausen gespürt hatte. Aber dies war die Art von Sitzung, die ihr lag, und als sie aus der Trance kam, hatte sie das Gefühl, daß mehr Zeit vergangen sein müßte. Jane fügte hinzu, daß man »einen tieferen subjektiven Fluß« des Materials erhalte, wenn der Vortrag länger dauert, nämlich ohne Unterbrechung ungefähr eine Stunde.
Um 23.01 Uhr ging es im gleichen bedächtigen Tempo weiter.) Um euren eigenen Zusammenhang mit dem Geschehen, das ihr persönlich und in Beziehung zu anderen erlebt, wirklich zu verstehen, müßt ihr zunächst mit der inneren Wirklichkeit vertraut werden, in der Ereignisse entstehen.
Welche Rolle spielt beispielsweise der Zufall in eurem Leben? Ist es Zufall, wenn jemand zum Beispiel zu spät zum Flughafen kommt um später zu erfahren, daß das Flugzeug abgestürzt ist? Vielleicht kam es infolge einer »Zufallsbegegnung« mit einem alten Bekannten im letzten Augenblick zu der Verspätung, oder er oder sie hatte das Flugticket verlegt oder war in einen Verkehrsstau geraten, der sich allem Anschein nach ganz ohne Zutun ergeben hatte.
So könnt ihr auch in das Drama einer Naturkatastrophe verwickelt worden sein oder sie aufgrund scheinbar zufälliger Umstände vermieden haben. Was euch als Chance oder Zufall erscheint, ist jedoch in Wirklichkeit das Resultat der erstaunlichen Kommunikation und Organisation, die in der inneren Realität von Bezugssystem 2am Werk sind. Noch einmal: ihr schafft selbst eure Wirklichkeit. Aber wie? Und in welcher Weise begegnen oder berühren persönliche Existenzen einander, so daß ein Umweltgeschehen daraus wird? Zum Auftakt müssen wir Einblick nehmen in die Natur des Bezugssystems 2.
Es wird dies keine trockene, intellektuelle Untersuchung werden, denn schon die Absicht allein wird genügen, um in eurem Leben etwas auszulösen,das euch Winke und Hinweise in bezug auf euer eigenes inniges Verwobensein in die schöpferischen Vorgänge innerhalb des
Weitere Kostenlose Bücher