Individuum und Massenschicksal
2repräsentieren offensichtlich nicht nur zwei verschiedene Wirklichkeitssphären, sondern auch zwei unterschiedliche Arten von Bewußtsein. Um diese Erörterung, für den Moment wenigstens, so einfach wie möglich zu gestalten, stellt euch diese beiden Bezugssysteme oder Bewußtseinszustände als miteinander durch »undifferenzierte Bereiche«, in denen Schlaf, Träume und gewisse Trancezustände vorherrschen, verbunden vor. In diesen undifferenzierten Bereichen vollzieht sich die fortwährende Übersetzung der einen Art von Bewußtsein in die andere, zusammen mit der Übermittlung von Energie.
Ihr seid fortwährend mit der Verarbeitung von Daten beschäftigt, die ihr in eurem Privatleben registriert, einschließlich der Berichte aus der ganzen Welt, die euch die Nachrichtenmedien ins Haus bringen.
Das innere Selbst aber hat Zugang zu einer viel umfassenderen Wissensfülle. Es nimmt nicht nur seine persönliche Position - so wie ihr die eure - wahr, es kennt sich auch sehr genau mit den Massenvorgängen seiner Wirklichkeit aus. Es ist innig verknüpft mit der Entstehung eurer eigenen persönlichen Erfahrungen.
Ich sagte, daß das innere Selbst denkt, doch ist sein Denken nicht durch die Einschränkungen des Prinzips von Ursache und Wirkung behindert, die ihr jeglichem Denkprozeß auferlegt. Das Wirken des inneren Selbst innerhalb der
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*********************************************ersetzungen, in denen die Geschehnisse von Bezugssystem 2 in symbolischer Form erscheinen.
(Einminütige Pause um 22.14 Uhr.) Geduldet euch einen Moment...
Tag für Tag fügen sich die Vorkommnisse eures Privatlebens in die größeren Muster des Weltgeschehens ein, in dessen Zusammenhang sie sich ereignen. Gleichermaßen vollziehen sich die inneren Abläufe eures Traumlebens im größeren Zusammenhang des Traumgeschehens der Welt - in dem sie ihre Wirklichkeit haben.
Euer Bewußtsein, wie es allgemein von der Psychologie beschrieben wird, gleicht in merkwürdiger Weise der blanken, glänzenden Schale einer Frucht, ohne doch eine Frucht zu enthalten, ein Bewußtsein mit einer blanken Oberfläche, die auf Sonne und Regen, auf Temperaturschwankungen und auf ihre Umgebung reagiert, ungeachtet all dessen jedoch eine psychologische Frucht bleibt, die weder Fruchtfleisch noch Kerne hat, sondern eine Leere enthält. So gesehen kommt euch nur die eine Hälfte eures Bewußtseins zur Erfahrung: die auf die Dingwelt eingestimmte Portion. Obstbäume haben ihre Wurzeln; ihr aber gesteht eurem Bewußtsein keinen Seinsgrund zu.
Das kollektive Unbewußte Carl Gustav Jungs war ein Versuch, eurer Welt ihre psychologischen Wurzeln zu geben, aber Jung vermochte nicht die Klarheit, Organisation und den tieferen Zusammenhang zu erkennen, in denen dieses kollektive Unbewußte seine eigene Existenz hat. Wirklichkeit als Bezugssystem 2 ist auf andere Weise organisiert als in der Welt von Bezugssystem 1 , und die Bewußtseinsprozesse führen sehr viel rascher zu Erkenntnissen. In Bezugssystem 1 schöpft ihr Erkenntnisse weitgehend durch Ableitung des Besonderen und Einzelnen vom Allgemeinen, und sie müssen immerfort an der scheinbar konkreten Erfahrung materieller Geschehnisse überprüft werden. Die Bewußtseinsprozesse des inneren Selbst führen zur schöpferischen Erschaffung aller Erfahrungen. Es befaßt sich mit Geschehnissen in einem anders gearteten Zusammenhang, denn es ergeht sich in Wahrscheinlichkeiten.
(Nach langer Pause:) Eure Glaubensüberzeugungen und Absichten prägen sich dem inneren Selbst ein und bestimmen, welche Geschehnisse ihr aus einer unendlichen Anzahl von Wahrscheinlichkeiten erleben wollt. Im Traumzustand werden Geschehnisse aus beiden Bezugssystemen verarbeitet. Zum Traumzustand gehört nicht nur ein Bewußtseinszustand, der zwischen den beiden Bezugssystemen der Wirklichkeit existiert, sondern es wohnt ihm - so gesehen - auch eine Verbindung schaffende eigene Wirklichkeit inne. Hier möchte ich betonen, daß alle Arten des Pflanzen- und Tierreichs
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