Indoor-Klettern

umfassen das Bremsseil und lassen das Seil von unten in das Sicherungsgerät einlaufen. Die Standardtechnik beim Ablassen besteht darin, das Seil durch die Hände rutschen zu lassen. Beim »Rutschenlassen« wird der Handschluss um das Seil so weit gelockert, bis es durch Sicherungsgerät und Hände zu rutschen beginnt. Die Ablassfahrt wird gestoppt, indem die Hände wieder fest zupacken.
Beide Hände umfassen das Bremsseil unterhalb der Bremse.
Das Seil rutscht kontrolliert durch beide Hände.
    Varianten beim Ablassen mit dynamischen Sicherungsgeräten
    Neben der beschriebenen Grundtechnik kann das Seil auch von Hand zu Hand oder haltend kombiniert mit Tunneln korrekt in das Sicherungsgerät eingegeben werden. Alle Methoden sind, korrekt ausgeführt, sicher.
    Von »Hand zu Hand«
Die freie Hand greift mit langem Arm das Bremsseil.
Die Last wird nun auf die untere Hand übergeben.
Das Seil läuft durch das Sicherungsgerät und die haltende Hand nähert sich dem Gerät.
Bevor sie an das Gerät stößt, erfolgt die Lastübergabe auf die neue untere Hand, die das Seil bereits wieder unten gepackt hat usw.
    Kontrolliertes Ablassen »Hand in Hand«.
    Tunneln und Halten im Wechsel
Während eine Hand am Sicherungsgerät das Bremsseil hält, tunnelt die zweite Hand nach unten.
Von unten aus laufen Hand und mit ihr das Seil nach oben zur oberen am Sicherungsgerät verbliebenen Hand, die ihrerseits das Seil so lange tunnelt, bis sich die Hände begegnen.
Nach einem Lastwechsel auf die obere Hand tunnelt die untere Hand erneut nach unten, das Spiel beginnt von vorne.
    Varianten Ablassen mit HMS-Sicherung
    Die HMS-Sicherung nimmt unter den dynamischen Sicherungsgeräten eine Sonderstellung ein, da beim Ablassen das Seil üblicherweise von oben in den Karabiner läuft. Die Bremskraft der HMS-Sicherung ist unabhängig von der Einlaufrichtung immer groß genug, was sie im alpinen Einsatz dann auch zum Universalsicherungsmittel macht.
    Krangeln vermeidendes Ablassen mit HMS.
    Die Idee hinter dem Seileinlauf von oben ist jedoch, das unbeabsichtigte Aushängen des Seils aus dem Karabiner zu verhindern und die Krangelbildung zu verringern. Erfolgt die Bedienung der HMS-Sicherung mit beiden Händen oberhalb des HMS-Karabiners, ist ein Kontakt am Karabinerverschluss unwahrscheinlich. Ein sich ergebender praktischer Nebeneffekt ist der geringere Seilverschleiß, was sich schließlich in einem Mehr an Gebrauchsstunden für den Strick niederschlägt.
Das Bremsseil wird mit beiden Händen gegriffen.
Das Seil wird gegenläufig parallel zum gespannten Seil gehalten.
Lass das Bremsseil entweder kontrolliert durch die Hände gleiten oder gib es Hand über Hand in die HMS ein.
    Der Absicherungsknoten im Bremsseil verhindert einen Bodensturz.
    Ablassen mit Halbautomaten
    Das Wichtigste ist: Die Bremshand ist beim Ablassen am Seil und hält es fest. Durch das Betätigen der verschiedenen Ablasshebel wird das Seil, nachdem es abgeklemmt war, wieder freigegeben und beginnt durch das Gerät zu laufen. Wird der Hebel noch weiter gezogen, wird die Reibung zwischen Seil und Gerät noch kleiner; die Bremshand muss bei gleicher Ablassgeschwindigkeit mehr ausgleichen oder die Ablassgeschwindigkeit nimmt bei gleich bleibender Handkraft zu. Das Problem dabei ist, dass im Falle einer Panikattacke des Sichernden dieser dazu neigt, den Hebel noch stärker zu sich zu ziehen (Reflex), und dadurch das Gegenteil von dem bewirkt, was er gerne hätte. Ablassunfälle mit Halbautomaten belegen dies zuhauf. Was bleibt zu tun? Mache dich mit deinem Gerät vertraut und sei vor allem mit neuen dünnen und glatten Seilen immer vorsichtig!
    Das Tragen eines ledernen Handschuhs an der Bremshand verhindert schnell auftretende Verbrennungseffekte und steigert das subjektive Sicherheitsempfinden. Vor dem Ablassvorgang des Kletternden sollte man sich immer die Reflex-Problematik bewusst machen und entsprechend wachsam sein.
    Ablassen mit GriGri
    Der Ablasshebel beim GriGri gleicht einem Gaspedal! Viel Zug bedeutet viel Speed. Die Bremshand steuert die Geschwindigkeit und der Hebel die aufzubringende Handkraft. Öffne den Hebel nur so weit, wie das Seil kontrolliert gebremst durch das Gerät läuft!
    DAV-TIPP
    Um vor größeren Katastrophen gewappnet zu sein, hat sich folgendes System bei Kursen vielfach bewährt: Knoten im Seil. Nach einer Kletterstrecke von etwa 4–5 m und dann nochmals nach etwa der Hälfte der Kletterstrecke macht der Sichernde Knoten in das Bremsseil. Auf