Indoor-Klettern
das Sicherungsgerät läuft, bis die untere Hand den Durchlauf stoppt, ohne am Sicherungsgerät anzuschlagen. Das Seil soll dabei nicht durch die Bremshand rutschen, sondern wird fest gehalten. Der Falltest kann bei Hintersicherung durch eine weitere Person ohne weiteres mit 1,5–2,0 m Seildurchlauf geübt werden. Der Sichernde verwendet sein eigenes dynamisches Sicherungsgerät.
2. Stufe
Der Kletternde befindet sich zwei bis drei Kletterzüge unterhalb der umlenkenden Exe und hängt im Seil. Nun klettert er diese zwei bis drei Züge zur Umlenkung, während der Sichernde das Seil nicht einzieht. An der Umlenkung lässt sich der Kletternde fallen, der Sichernde hält ihn.
3. Stufe
Wie Stufe 2, nur dass der Sichernde sich leicht vom Boden abfedert, wenn der Sturzzug kommt.
Sicherungstraining
Aufbauend auf den Erfahrungen aus dem Falltest, wird beim Sicherungstraining die oberste umlenkende Zwischensicherung mit dem Anseilpunkt überschritten – es kommt also zu realen Stürzen. Das Verhalten des Sichernden fällt nun aktiver aus, er versucht, weich zu sichern. Das gelingt ihm, indem er kontrolliert vom Boden abfedert, sobald der Sturzzug kommt. Je nach Gewicht des Sichernden lässt er zusätzlich etwas Seil durchs Gerät durchlaufen – je schwerer er ist, desto mehr muss er auf diese Methode setzen. Der Maßstab für die Qualität des Sicherns ist die Wucht des Wandanpralls beim Stürzenden. Je härter, abrupter und lauter, umso schlechter war das Sicherungsverhalten. Ist die Landung an der Wand kaum mehr zu hören oder als solche fast nicht mehr vorhanden oder zu spüren, umso besser.
Mit Knoten markieren
Beim Sicherungstraining ist auf diese Punkte zu achten:
Markiere die maximale auszugebende Seilmenge am Bremsseil, sofern du Seil durchs Gerät laufen lassen möchtest, durch einen Knoten. Beachte bei der Markierung, dass der Sichernde durchaus 2–3 m hochgezogen werden kann!
Achte darauf, dass in der Sturz- und Landezone keine allzu großen Elemente oder Strukturen aus der Wand ragen, um Verletzungen beim Landen bzw. bei einem Anprall zu vermeiden.
Wähle eine leicht überhängende Wand mit mäßig schwierigen Routen aus.
Bis auf die erste Zwischensicherung bleiben alle weiteren eingehängt. Zur weiteren Verbesserung können alternativ ggf. die unteren zwei, drei Zwischensicherungen der benachbarten Hakenreihe benutzt werden, um die Kollision von Stürzendem und Sicherndem zu vermeiden.
Versuche, einen Kompromiss zwischen Abstand zum Boden (Groundergefahr) und Entfernung (Kommunikation) zwischen Sicherndem und Kletterndem zu finden. Je größer die Entfernung, umso schlechter die Verständigung.
Knotenmarkierung.
Wie stürzen?
Nicht von der Wand wegspringen! Eine Flugbahn, die weit von der Wand wegführt, endet mit hoher Beschleunigung zur Wand hin! Deshalb: Auch wenn man das Gefühl hat, mit dem Kinn an der Wand entlangzuschreddern – besser ist es, sich einfach fallen zu lassen und sich in der Folge nur wenig von der Wand zu entfernen.
Stürze in überhängenden Routen sind problemlos, da ohne Wandanprall.
Plus sichern
Das Wichtigste zum Sichern in der Kletterhalle weißt du jetzt. Wenn du die beschriebenen Punkte beherrschst, wirst du alle »normalen« Situationen meistern. Allerdings gibt es einige Tricks, die dir das Klettern erleichtern und zusätzliche Sicherheit schaffen.
In diesem Kapitel erfährst du:
Wie Routen »abgebaut« werden.
Wie du Sicherungsgeräte blockierst, um die Hände frei zu haben.
Wie sich leichte Kletterer zusätzlich helfen können.
Wie richtiges »Spotten« geht.
Abbauen von Routen
Nicht immer sind die zum Vorsteigen notwendigen Expressschlingen an der Wand fixiert. Vor allem in Außenanlagen ist es durchaus üblich, eigene Expressschlingen zum Absichern des Vorstiegs in die Haken einzuhängen. Klar, dass du sie nicht in der Route belässt. Du wirst sie also wieder einsammeln. Dafür gibt es drei Möglichkeiten.
Abbauen im Nachstieg
Im Anschluss an den erfolgreichen Vorstieg wird nach dem Ablassen das Seil vom ehemaligen Vorstiegsende her durchgezogen, bis es sich beim bereits eingebundenen Partner strafft. Dieser beginnt dann, im Toprope gesichert, die Tour nachzusteigen. Die Exen sammelt er ein und hängt sie an die Materialschlaufen seines Gurtes. Voraussetzung ist eine redundante Umlenkung!
Abbauen mit Ablassen und fixen Umlenkkarabinern
Sofern dein Kletterpartner die Route nicht nachsteigen möchte, musst du die Exen selbst entfernen.
Die schnellste
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