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Infantizid

Titel: Infantizid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Grit; Hoffman Bode-Hoffmann
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dann war da noch das Fallschirmjägerbataillon, später Luftsturmregiment. Es befand sich von 1960 bis 1982 auf der Insel Rügen in Prora, später dann in Lehnin bei Potsdam. Auch hier waren nur Freiwillige in drei aktiven Fallschirmjägerkompanien. Das Beste vom Besten. Es gab in diesem Bataillon noch einen Sprengtaucherzug, eine Nachrichtenkompanie, einen Unteroffiziersausbildungszug und eine Transport- und Versorgungskompanie. Letztere können Sie vergessen, die hatten nur die gleiche Uniform an. Aber mit dem Rest der Truppe war nicht zu spaßen. Wenn Sie wollen, können wir uns treffen, und ich erzähle Ihnen mehr darüber.«
    Â»Nein, danke. Das Wichtigste habe ich mitgeschrieben. Wenn ich noch Fragen habe, melde ich mich sofort«, sagte Staatsanwalt Dr. Müller.
    Â»Gut, halten Sie mich auf dem Laufenden, das interessiert mich wirklich.«
    Damit legten beide auf. Feller setzte sich ganz langsam hin und dachte nach. Nachdem er Ingrid geweckt hatte, bat er sie, sich anzuziehen und zu gehen. Er brauchte sie jetzt nicht mehr. Ihre Miene verfinsterte sich und er wusste, was sie dachte. Fünf Minuten später wählte er eine Telefonnummer.
    Â»Wir haben ein Problem.«
    Â»Wann und wo können wir uns treffen?«, fragte der Angerufene.
    Feller nannte Treffpunkt und Zeit und legte auf.

    Matti Klatt wälzte sich im Schlaf hin und her, er hatte wieder einen seiner Albträume. Neu an diesem Traum war, dass es unentwegt klopfte und klingelte. Es wurde immer energischer und lauter, er hielt sich die Hände an die Ohren und schrie. Durch diesen Schrei kam er zu sich. Erleichtert, dass er in seinem Bett war, stellte er durchgeschwitzt fest, dass an seiner Wohnungstür tatsächlich unentwegt gehämmert, geklingelt und gerufen wurde. Immer noch völlig irritiert, ging er langsam auf die Tür zu und versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Er rief durch die geschlossene Tür: »Wer ist da, was ist los?«
    Â»Sind Sie Herr Matti Klatt? Öffnen Sie! Polizei!«
    Mist verdammter, die Polizei! Matti Klatt schloss auf.
    Â»Ja, der bin ich, in voller Schönheit und ziemlich müde. Wer sind Sie?«, fragte er und überspielte damit sein wirkliches Befinden. Was konnte so wichtig sein, dass er mitten in der Nacht aus dem Bett getrommelt wurde?
    Â»Oberkommissar Hubaczek, Kriminalpolizei. Hier ist mein Ausweis. Wann gedenken Sie mal, sich umzumelden?«
    Ich kann es nicht fassen! Hier steht einer von der Kriminalpolizei und fragt mich zu nachtschlafender Zeit, wann ich mich ummelden will, dachte Klatt ungläubig.
    Â»In der nächsten Woche. Habt ihr nichts anderes zu tun oder sind das die neuen Aufgaben der Kriminalpolizei?«
    Â»Nein, natürlich nicht, aber Sie waren noch unter Ihrer alten Adresse gemeldet, wo ich Sie aufsuchen wollte. Zum Glück kannte Ihr Nachmieter die neue Anschrift. Es ist dadurch viel Zeit verloren gegangen«, antwortete Hubaczek.
    Â»Da Sie mich ja nun gefunden haben, können Sie mir nun sagen, worum es geht? Kommen Sie erst mal rein. Möchten Sie einen Kaffee? Ich kann jetzt einen gebrauchen und mit schlafen ist es sowieso Essig.«
    Hubaczek trat in den Flur und schloss die Tür hinter sich.
    Â»Nein, danke, ich bin sehr in Eile. Kennen Sie einen Peter Arndt, wobei Arndt der Nachname ist? Er ist circa 1,84 Meter groß, hat dunkle Haare, eine kräftige Statur, ungefähr Ihr Alter? Es kann auch schon ein paar Jahre zurückliegen.« Er blickte Matti Klatt erwartungsvoll an.
    Diesen Namen hatte er noch nie gehört, dessen war er sicher. Und die Beschreibung passte auf Hunderttausende.
    Â»Nein. Wer ist das? Und wie kommen Sie darauf, dass ich ihn kennen sollte?«
    Â»Heute Nacht beziehungsweise gestern Abend wurde hier in Weimar ein Geldtransporter überfallen. Der Täter konnte flüchten. In der Nähe von Jena passierte dann auf der Autobahn ein Unfall mit Personenschaden. Um es etwas abzukürzen, der verunfallte Fahrer ist unser Räuber und liegt jetzt schwer verletzt im Klinikum. Es sieht schlecht für ihn aus. Die Ärzte hatten ihn schon abgeschrieben, nachdem sie ihn notversorgt hatten. Vor ungefähr einer Stunde kam er zu sich und begann, bruchstückhaft zu faseln. Ziemlich unverständliches Zeug, aber eines tauchte immer wieder auf: ›Holt Matti Klatt her!‹ Der Arzt hat uns das gesagt. Als wir mit ihm sprechen wollten, war er schon wieder bewusstlos. Er

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