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Infantizid

Titel: Infantizid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Grit; Hoffman Bode-Hoffmann
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Schutz. Willkommen in der Ukraine.« Sie lächelte wieder. Das hatte etwas Faszinierendes und man musste das Lächeln automatisch erwidern.
    Â»Ja, freut mich auch.« Er hatte das Gefühl, dass diese Monique nur mitspielte und dies nicht freiwillig tat. Sie fühlte sich bei diesem Roman nicht wohl.
    Â»Was machen wir jetzt?«
    Â»Mit wem haben Sie von Frankfurt aus telefoniert?«, fragte Roman.
    Â»Da mir gesagt wurde, dass ich ein paar Wochen unterwegs sein würde, habe ich zu Hause meinen Anrufbeantworter noch mal abgehört. Es war aber nichts Wichtiges.« Was wissen die eigentlich nicht?
    Â»Wir sind noch nicht am Ziel, mein Freund. Die Reise geht weiter. Wir fahren jetzt zum Flugplatz Zhylyany, etwas weiter raus aus der Stadt. Und dann fliegen wir noch ein Stück.« Damit drehte sich Roman um und ging Richtung Ausgang. Monique und Matti Klatt folgten ihm.
    Nachdem sie den Bahnhof verlassen hatten, stiegen sie in einen alten, ziemlich klapprigen Lada 2104. Nach circa einer halben Stunde Fahrt waren sie auf dem Flugplatz Kiew-Zhylyany angekommen und fuhren direkt an eine etwas abgelegene Rollbahn. Die zwei Garrett-TPE331-14A-Propellertriebwerke liefen bereits, als sie die Maschine bestiegen.
    Die Piper PA-42-1000 Cheyenne 400 war ein Reiseflugzeug mit einziehbarem Fahrwerk und acht Passagiersitzen. Ihre Reisegeschwindigkeit betrug 495 Kilometer pro Stunde und sie konnte auf maximal 12.500 Meter steigen. Die derzeitige Flughöhe konnte Matti Klatt noch nicht mal schätzen, draußen war es stockdunkel.
    Nun waren sie schon über zwei Stunden unterwegs. Während des Fluges hatte kaum einer gesprochen. Kurz nach dem Start war Monique eingeschlafen und Roman stand die ganze Zeit hinter den Piloten und ging mit ihnen die Route durch. Die Piper änderte häufig ihre Flughöhe. Matti Klatt spürte es an dem sich ständig ändernden Druck auf seine Ohren. Roman kam zurück, weckte Monique und deutete auf Matti Klatts Reisetasche.
    Â»Wissen Sie, was sich in der Tasche befindet?«, fragte er.
    Â»Nein. Ich habe nicht reingesehen. Man wollte mir die nötigsten Sachen mitgeben. Sicherlich Klamotten und ein paar Toilettenartikel.«
    Â»So ähnlich. Öffnen Sie sie. Ziehen Sie die Sprungkombination an und schnallen Sie sich den Fallschirm um. Der Höhenmesser ist auf die Höhe über Grund des Absprunggeländes eingestellt. Sie haben noch zehn Minuten.«
    Â»Mit euch wird es wirklich nie langweilig. Ich soll mitten in der Nacht das Flugzeug verlassen und womöglich irgendwo in der Walachei abspringen? Zu welchem Zweck, warum hier und jetzt gleich? Ich hoffe, es ist nicht die Taiga.«
    Matti Klatt bekam keine Antwort. Er merkte, dass Fragen zwecklos waren. Also zog er die Kombination an, setzte den Helm auf und streifte sich die Handschuhe über. Den Höhenmesser befestigte er an seinem rechten Arm. Sie befanden sich im Steigflug, ihre derzeitige Höhe betrug 1.200 Meter. Der Fallschirm samt Rettungsgerät hatte die Abmaße eines modernen Rucksacks. Als er die Beingurte befestigte, bemerkte er dessen Gewicht kaum.
    Â»Sie werden in 2.000 Metern Höhe abspringen. Wir haben das als Nachtsprungübung bei der Luftaufsicht angemeldet. Man erwartet Sie am Boden. Beachten Sie die Magnesiumfackeln und die Windrichtung. Das Wetter ist trocken, allerdings sehr kalt. Sie sind doch schon nachts gesprungen?«, wollte Roman weiter wissen.
    Â»Ja, ist aber schon eine Weile her. Ungefähr 25 Mal, davon zehn direkt in die Ostsee. Insgesamt habe ich etwas über 800 Sprünge absolviert. Erwartet mich da unten Väterchen Frost?«
    Matti Klatt überprüfte nebenbei alle Befestigungen, dann schaute er zu Monique. Sie saß an einem Fensterplatz und blickte hinaus in das Dunkel. Sie hielt sich diskret im Hintergrund. Schade, dass du auf der falschen Seite stehst, dachte er. Du musst wissen, für wen du hier arbeitest. Gern hätte er noch einmal in ihre schwarzen Augen geschaut und Abschied genommen. Was ging ihr wohl gerade durch den Kopf?
    Romans kühle Stimme ertönte, fast ermahnend, als hätte er Mattis Gedanken lesen können.
    Â»Ihr zukünftiger Geld- und Arbeitgeber. Wir haben nur den Auftrag, Sie hier abzuliefern. Alles andere geht uns nichts an. Viel Glück.« Er hatte seinen Auftrag erfüllt. Roman zog die Tür der Piper auf. Sofort wehte ein eiskalter Wind in die Maschine. An der

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