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Infantizid

Titel: Infantizid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Grit; Hoffman Bode-Hoffmann
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am schnellsten aus dieser Lage befreien konnte.
    Es waren nur Sekunden, die sie sich ansahen. Arndt bemerkte die Veränderung im Gesicht des Mannes. Er konnte förmlich sehen, wie er die Zusammenhänge langsam begriff. Gerade als der Hesse mitsamt seinem Körpergewicht die Fahrertür gewaltsam aufstoßen wollte, um Arndt durch die Wucht umzuwerfen, war dieser schneller und drückte ab. Es war nichts als ein kurzes Plop zu hören. In Höhe der Herzgegend des Hessen bildete sich ein dunkelroter Fleck. Er war sofort tot. Blitzschnell öffnete Arndt die Fahrertür und zog ihn aus dem Fahrzeug heraus. Hinter ihm waren Schritte zu hören. Zbigniew kam aus seiner Deckung hervor.
    Â»Schnell. Wende den Toyota. Ich schleife ihn ins Unterholz«, sagte Arndt.
    Â»Paweł und Dariusz, ihr bleibt, wo ihr seid. Haltet euch weiter versteckt. Hört ihr? Nicht eingreifen! Und keinen Funkkontakt mehr«, sprach er in sein Mikrofon. Ein zweimaliges Knacken in seinem Knopf im Ohr verriet ihm, dass sie verstanden hatten. Zbigniew wendete den Wagen und öffnete für Arndt die Beifahrertür. Der Lkw war nur noch ein kurzes Stück von Arndt und Zbigniew entfernt. Arndt legte den Hessen unter ein dichtes Gebüsch und schob ihm sein Satellitentelefon unter den Körper. Danach rannte er auf die Straße zurück, sprang zu Zbigniew in das Fahrzeug und ließ sich atemlos auf den Beifahrersitz fallen. Zbigniew legte den Gang ein und fuhr los. Nach zehn Metern verhinderte der URAL jedoch ihre Weiterfahrt. Von der Ladefläche des Lkws sprangen schwarz gekleidete Gestalten herab und brachten ihre Maschinenpistolen in Anschlag. Die Beifahrertür ging auf und ein weiterer schwarz gekleideter Mann kletterte hinaus. Arndt erschrak, als er ihn erkannte. Das konnte nicht sein! Das war nicht möglich! Er flüsterte Zbigniew zu: »Bleib ganz ruhig. Um Gottes willen nicht schießen. Wir können nur hoffen, dass Paweł und Dariusz einen kühlen Kopf behalten. Ich werde reden.«
    Â»He, ihr da. Motor aus und aussteigen. Was wollt ihr hier?«, rief der Mann, der offensichtlich das Kommando hatte, und ging auf den Toyota zu.
    Arndt stieg aus und zog seine Sturmhaube vom Kopf.
    Â»Ich werde verrückt. Arndt, du hier? Ich dachte du bist bei dem Absturz letzten Sonntag mit allen anderen ums Leben gekommen?«
    Â»Grüß dich, Frohs. Dasselbe könnte ich dich fragen. Wie bist du aus der Maschine gekommen?« Arndt erkannte seinen ehemaligen Stellvertreter. Er war mit ihm in der AN-12, die er vor ein paar Tagen in der Nähe der polnischen Grenze in die Luft gejagt hatte.
    Â»Ich hatte Glück, weil ich geschützt gesessen habe, nehme ich an. Genau kann das niemand mehr sagen. Das Nächste, woran ich mich nach der Explosion erinnern konnte, war, dass ich in einem Baum hing. Sie hat alle getötet und das Flugzeug in 1.000 Stücke gerissen. Wie durch ein Wunder muss ich ziemlich weit weggeschleudert worden sein und habe überlebt. In 300 Metern Höhe hat das Sicherheitssystem meinen Reservefallschirm aktiviert und mir das Leben gerettet. Außer einigen Kratzern und Verstauchungen bin ich halbwegs unversehrt geblieben. Und jetzt erlebe ich schon wieder ein Wunder, indem ich dich hier stehen sehe. Wie hast du den Absturz überlebt? Was machst du hier?«, fragte Frohs seinen ehemaligen Chef. Die anderen Männer hatten einen Halbkreis um den Toyota gebildet.
    Â»Mir ging es ähnlich wie dir. Nur, dass ich nicht bewusstlos wurde. Nach dem Herausschleudern aus der AN-12 habe ich in sicherer Entfernung meinen Hauptfallschirm aktiviert und bin normal gelandet. Es dauerte einige Zeit, bis ich wusste, wo ich mich befand. Dann habe ich mich auf die Socken gemacht, um hierherzukommen. Dieser Mann dort hat mir geholfen.«
    Du bist ein lausiger Lügner, dachte Frohs. Mit einer Handbewegung gab er seinen Männern ein Zeichen. Sofort hoben alle ihre Maschinenpistolen in Augenhöhe und entsicherten diese.
    Â»Schöne Geschichte, nur leider kann ich dir davon kein Wort glauben. Wenn du in das Lager wolltest, wieso bist du dann in der falschen Richtung unterwegs? Außerdem wusste ich gar nicht, dass du ein Hellseher bist. Denn kurz vor der Explosion bist du als Einziger aus dem Flugzeug gestürzt und wurdest nicht herausgeschleudert, daran kann ich mich noch genau erinnern. Und warum? Weil nur du darüber im Bilde warst und wusstest, dass die Maschine

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