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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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eines Bleistiftradiergummis aus Jones’ Bein. Patrick spürte einen Druck in der Kehle und drängte ihn zurück. Er versuchte flach zu atmen. Das zerdrückte, blutige Stück Metall war mit hoher Geschwindigkeit in das Bein dieses Mannes eingedrungen, und nun zog Amy es auf dem gleichen Weg wieder heraus. Für Patrick war es kaum noch zu ertragen. Er reichte ihr Verbandsmull und weitere Desinfektionstücher, während er versuchte, seinen Verstand zusammenzuhalten.
    Amy fischte noch drei oder vier Metallstückchen heraus und schließlich einen blassen Knochensplitter, der wie ein zerkauter Zahnstocher aussah.
    » Das scheint alles gewesen zu sein, aber dafür kann ich keine Garantie übernehmen«, sagte Amy. » Nadel und Faden, bitte.«
    Ein paar Minuten später war die Wunde zugenäht und in einen sterilen Verband eingepackt. Amy löste die Aderpresse um Jones’ Bein, und nichts schien sich zu verändern. Die Bandage wurde nicht rot. Vielleicht hatte es tatsächlich funktioniert.
    » Können Sie Ihre Zehen spüren?«, fragte Amy. Aber Jones war bewusstlos geworden.
    Der Pingpongtisch war ein Chaos aus blutigem Verbandsstoff und orangefarbenen Jodflecken, das Bettlaken war ruiniert, und Amys Hemd (genauso wie Patricks, wie er nun feststellte) voller Blut- und Desinfektionsmittelflecken. Es roch nach Krankenhaus, aber auch nach Achselhöhlen und Angst. Leere Erste-Hilfe-Verpackungen waren über den Boden verstreut. Jones atmete schnell, aber sein Körper war schlaff. Seine Kameraden ließen ihn los und traten zurück.
    Amy wischte sich mit dem Unterarm über die Stirn. » Ich verzichte auf mein Honorar«, sagte sie. » Er soll das Bein in den nächsten Tagen nicht belasten. Und jetzt stecken Sie die Waffen weg.«
    Murdo betrachtete Jones’ Gesicht, und es war schwer zu sagen, ob seine Miene Besorgnis oder Verärgerung zeigte. Er wirkte unzufrieden. Dann blickte er auf und zog die Aufmerksamkeit aller auf sich.
    » Diese gesamte Einrichtung untersteht bis auf Weiteres unserem Kommando«, gab er bekannt. » Kriegsrecht, Schießbefehl, Sie kennen das Prozedere. Befolgen Sie meine Anweisungen, und wir werden gut miteinander klarkommen. Kommen Sie uns mit irgendwelcher Scheiße, wird es hässlich.«
    » Unter wessen Autorität?«, fragte Amy.
    Patricks Kopf hing zwischen seinen Knien. Er erholte sich von einem überwältigenden Drang, sich zu übergeben.
    » Smith and Wesson«, sagte Murdo und ging nach draußen. Boudreau und Reese folgten ihm. Parker und ein zweiter Mann mit kahlgeschorenem Schädel kamen herein und postierten sich an der Tür, die Waffen vor der Brust, die Augen so ausdruckslos wie Knöpfe.
    » Ach was, Sie müssen sich nicht bei mir bedanken«, sagte Amy.

4
    I n dieser Nacht konnte niemand gut schlafen. Sie hatten nur für kurze Zeit entspannt leben können, ohne dass ihnen die Gefahr ins Gesicht starrte. Statt der lebenden Toten waren es nun bewaffnete Arschlöcher.
    Am Morgen war Topper zusammengeschlagen worden, als er in einen Streit mit dem kahlköpfigen Söldner namens Estevez geraten war. Estevez hatte ein unlesbares Tattoo unter dem rechten Ohr und eine Träne unter dem linken Auge. Topper konnte sich nicht angemessen wehren, weil er derjenige ohne Waffe war – und falls er den Kampf gewonnen hätte, wäre er wahrscheinlich erschossen worden. Also endete er als gedemütigtes, blutendes Häuflein, das zusammengerollt auf dem Boden von Hangar 2 lag.
    Die zwei Zombies, die sich am Zaun aufhielten, lagen nun manchmal stundenlang da, als würden sie schlafen, bis ein Lebender in ihre Nähe kam. Als sich die Zombies das nächste Mal erhoben, stand ein Hawkstone-Mann mit einer Maschinenpistole auf der anderen Seite des Maschendrahtzauns. Sämtliche Überlebenden stürmten nach draußen, als sie die Schüsse hörten. Aber es gab nicht viel zu sehen. Nur zwei weitere Leichen. Murdo ernannte ein Arbeitsteam und schickte es hinaus, um sie zu begraben. Er wollte ihnen keine Waffen mitgeben, falls sich noch mehr von den Untoten in der Nähe herumtrieben. » Draußen gibt es jede Menge Steine«, sagte er. » Schlagen Sie ihnen damit den Schädel ein.«
    Maria wurde am Funkgerät abgelöst. Diesen Wachdienst übernahm jemand aus der paramilitärischen Truppe, der von den anderen Flamingo genannt wurde. Sein Gesicht war pinkfarben, unnatürlich stark gerunzelt und mit krebsartigen Sommersprossen übersät. Die Söldner bewiesen eine gute Treffsicherheit mit ihren Spitznamen, denn Flamingo hatte außerdem

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