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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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gehen raus, suchen nach einem alternativen sicheren Ort und bleiben dort. Wir holen Sie später zurück. Auf der Liste stehen folgende Personen.«
    Murdo zeigte auf die Männer, die er haben wollte, und Ace und Parker trennten sie mit vorgehaltener Waffe von den anderen. Jetzt machten sich alle große Sorgen. Sie hatten Filme über den Zweiten Weltkrieg gesehen und wussten, was das zu bedeuten hatte. Es fehlten nur noch die Güterwagen. Topper wollte protestieren.
    Amy reagierte, ohne nachzudenken. » Topper, nein!«, rief sie unvermittelt und laut. » Tu einfach, was er sagt.«
    Die Wut und Angst in ihrer Stimme drangen durch Toppers Draufgängertum und ließen ihn verstummen. Er stand ruhig neben den anderen. Patrick weinte, wenn auch lautlos.
    Fünfzehn Minuten später wurden die Auserwählten über die Straße in die Wüste geführt. Jeder hatte Lebensmittel für mehrere Tage und Kleidung zum Wechseln im Rucksack. Es hatte etwas Episches, wie sie loszogen und die anderen am Zaun zurückblieben. Einige weinten, einige beklagten sich, aber nicht sehr laut. Pfeiffer rief einmal Martins Namen, worauf er sich umblickte. Ein Humvee war auf den Zaun gerichtet, und Molino saß hinter der MG auf dem Dach. Sie waren unbewaffnet, die Männer, die zu Fuß in die tödliche Landschaft hinausmarschierten. Troy trug einen Plastikkanister mit fünf Litern Wasser.
    Das war alles. Mehr hatten sie nicht.
    Die Sonne ging unter, und die Bergspitzen vor dem leuchtenden, azurblauen Horizont kühlten sich von Feuerrot zu Pechschwarz ab. Schließlich war es zu dunkel, um die kleine Truppe in der Ferne erkennen zu können. Die übrigen Überlebenden wurden in den Aufenthaltsraum zurückgetrieben, wo sie still dahockten. Einige der Frauen gingen in die Küche und kochten Spaghetti. Boudreau hatte die Aufgabe, sie im Auge zu behalten. Amy blieb für sich und saß in einer Ecke auf dem Fußboden, die Hände zwischen den Knien verknotet. Sie reagierte nicht auf Fragen, die die anderen ihr stellten. Sie starrte nur mit finsterem Blick auf Murdo, der im Foyer stand und die Gruppe musterte.
    Für Murdo gab es nicht viel, was er zur Ärztin hätte sagen können. Sie war für ihn nützlich gewesen, hatte den unfähigen Jones zusammengeflickt und ihre Männer unter Kontrolle gehalten, bis die Tore hinter ihnen verriegelt worden waren. Jetzt konnte sie es sich selber besorgen. Murdo würde es jedenfalls nicht tun.
    Er war hauptsächlich damit beschäftigt, die anderen Zivilisten zu beobachten. Er wollte sehen, wer Anzeichen von Aufsässigkeit zeigte. Sobald jemand ausrastete, würden sie ein Exempel an ihm statuieren. Regel Nummer 101: Irgendjemand musste zu einem möglichst frühen Zeitpunkt hart bestraft werden, und dann würden alle anderen spuren. Er hatte gedacht, es würde genügen, dieses fette haarige Biker-Arschloch zu verprügeln, aber diese Leute erwarteten geradezu, dass Männer wie er Streit suchten und dann den Kürzeren zogen. Jemand anderer würde Schmerzen erleiden müssen. Und er glaubte auch schon jemanden gefunden zu haben.
    Seine Blicke kehrten immer wieder zu dem kleinen blonden Kerl zurück, den sie Patrick nannten.
    Amy schlief auf einem Stuhl vor dem Schlafsaal der Frauen ein. Sie wollte das Unvermeidliche so lange wie möglich hinauszögern. Vielleicht war es gar nicht mehr unvermeidlich, falls Hilfe eintraf oder sich Murdos Hauptquartier meldete und ihn nach Potter abkommandierte oder sonst was. Zombies oder Zets könnten kommen und alle fressen. Amy wusste nicht genau, worauf sie hoffen sollte. Hauptsache, irgendetwas geschah. Selbst schlechte Neuigkeiten waren besser als der angekündigte schlimmstmögliche Fall.
    Sie wachte immer wieder auf und schlief nie länger als eine halbe Stunde am Stück. Gelegentlich reagierte sie auf den Alarm, der in ihr losging, stand auf und inspizierte die Betten, auf der Suche nach einem messerschwingenden, aufgeputschten Vergewaltiger. Sie war nicht die Einzige, die wach war. Die langweilige Frau, Linda Maas, lag in einer unteren Koje auf dem Rücken und weinte in der Dunkelheit. Schimmernde Tränenspuren verliefen von den Augen zu den Ohren.
    Einmal, kurz nach drei Uhr morgens, ging Amy in den Raum, wo die Söldner schliefen. Immer nur vier auf einmal, während die übrigen Wache hielten, abgesehen von Murdo, der als Ranghöchster privilegiert war und ein privates Schlafzimmer requiriert hatte. Er schlief bei offen stehender Tür. Amy schlich vorbei und bemühte sich, Murdo nicht

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