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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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entgegen, die soeben als helle Sichel über dem Dächerhorizont im Osten aufging.
    Einer der untoten Jäger kam taumelnd aus dem Rauch. Flammen leckten über sein geschundenes Fleisch. Er stolperte, stützte sich an einem Auto ab und ging dann weiter. Irgendwann stürzte er zu Boden, kämpfte noch eine Weile und blieb schließlich still liegen.
    Danny fuhr mit dem Humvee durch den Hindernisparcours auf dem Freeway und entfernte sich immer weiter von San Francisco. Sie kämpfte sich mit dem schweren Geländewagen durch die kleineren Fahrzeuge. Feinarbeit war überflüssig. Es kam nur darauf an, möglichst weit zu kommen. Die militärischen Hummer hatten einen Ein/Ausschalter, der ohne Schlüssel funktionierte, also war es eine Sache von wenigen Sekunden gewesen, die Maschine in Bewegung zu setzen und durch das Labyrinth aus liegen gebliebenen Fahrzeugen zu manövrieren.
    Immer wieder sah sie die jagenden Untoten, zuerst in Gruppen aus vielleicht einem Dutzend Zets, dann zu Hunderten und schließlich zu Tausenden. All die schnellen und wachsamen Wesen schwärmten in Richtung Stadt, nachdem sie die Witterung der lebenden Menschen aufgenommen hatten.
    Die Sonne stand erst seit kurzer Zeit am Himmel, als sie ein anderes Phänomen bemerkte. Aus diesem Grund fuhr sie auf eine Überführung, die sich auf hohen Betonpfeilern erhob. Half Moon Bay Road stand auf einem Schild. Dort brachte sie den Humvee zum Stehen. In der geschlossenen Kabine des Fahrzeugs war sie relativ sicher, aber draußen war es äußerst gefährlich. Auf dem Boden vor dem Beifahrersitz lag ein Rucksack. Darin hatte Danny ein paar vakuumverpackte Mahlzeiten gefunden, eine Autozeitschrift, zwei Ladestreifen mit 9-mm-Munition und ein kompaktes Fernglas.
    Danny sah sich die Umgebung sehr genau an, bevor sie ausstieg. Die Überführung ermöglichte ihr einen Panoramablick über mehrere Meilen Straße in beide Richtungen. Sie kletterte vorsichtig aufs Dach, weil ihre Beine so schwach wie die eines neugeborenen Fohlens waren. Dann hob sie das Fernglas.
    Danny wusste nicht genau, wo sie war. Die Straße verlief in hohem Gelände. Unter dem Freeway waren Vorstädte zu erkennen, die man am Reißbrett entworfen hatte, identische Häuser an Straßen, die sich wie die Äste eines Baums in noch kleinere Straßen verzweigten. Dahinter lag die Bay. Auf der anderen Seite erstreckte sich ein langer, schmaler See, der von bewaldeten Hügeln gesäumt wurde.
    Danny hatte bereits während der Fahrt etwas Erstaunliches zwischen den Häusern bemerkt, das sie nicht verstand. Also suchte sie die fernen Straßen nun mit dem Fernglas ab.
    Sie waren dort unterwegs.
    Bei dieser Entfernung waren die Gestalten winzig, aber sie konnte erkennen, dass sie menschlich waren und aufrecht gingen. Es waren Untote. An manchen Stellen sah sie nur einen oder zwei, an anderen hatten sich Hunderte versammelt.
    Alle bewegten sich nach Norden. Wirklich alle. Danny richtete das Fernglas auf die nächsten Straßen in der Umgebung ihres Aussichtspunkts. Auch dort waren sie. Danny drehte am Fokussierrad und konnte nun Gesichter erkennen. Sie kauten. Beziehungsweise bewegten sie ständig die Kiefer. Sie sahen wie Marionetten oder Nussknacker aus, deren Münder auf- und zuklappten. Nun glaubte Danny sogar das Geräusch zu hören, von dem sie ursprünglich gedacht hatte, es wäre raschelndes Gras. Es war das Klappern von abertausend hungrigen Zähnen. Alle bissen in die Luft, alle waren nach Norden unterwegs, und alle hatten sich die Stadt als Ziel gesetzt.

9
    S eit dem Zwischenfall an jenem Morgen hatte Murdo ständig eine Pistole in der Hand. Gegen Mittag war die Disziplin unter seinen Männern völlig zusammengebrochen. Sie stritten sich. Es gab eine Prügelei zwischen Ace und Parker, als Parker von Ace vorgeworfen wurde, Partei für die getötete Frau zu ergreifen, weil sie » Halbniggerin« war.
    Murdo brütete mehrere Stunden lang im Kontrollturm. Man hatte die Zivilisten zusammengetrieben, in den Speisesaal gesperrt und an jedem Ausgang Wachen postiert. Es waren Reese und Boudreau, die Cammy aus dem Waschraum trugen, in eine Abdeckplane gehüllt. Ihre blutlosen, gelblich grauen Füße hingen aus dem Plastikmaterial. Maria wollte von ihnen wissen, was sie mit ihr vorhatten.
    » Sie ist tot«, erwiderte Boudreau, als hätte Maria ihnen nekrophile Absichten unterstellt. Sie schleppten die Leiche über den Parkplatz und zwischen ihren klobigen Gefährten hindurch. Estevez entriegelte das Tor, dann

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