Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
Vom Netzwerk:
schaffte sie es, beide Hände zu heben. Das Leben kehrte in ihre Gliedmaßen zurück. Sie war nicht tot, ihr Körper machte nur einen Neustart. Aber sie konnte immer noch nicht sprechen.
    Dann hatte sie eine Idee. Danny bewegte ihre tauben Finger zur Rückseite des Gürtels und tastete sich am aufgeschürften Leder entlang. Sie suchte nach dem Satellitenfunkgerät. Es war nicht mehr da. Aber ihr war noch eine einzige Handgranate geblieben. Sie zwang ihre Finger, sich darum zu schließen, und sie taten es genauso langsam und unpräzise wie die künstlichen Hände, die sie bei einem Veteranen in der Reha-Klinik gesehen hatte, als sie gelernt hatte, wieder ihre Beine zu benutzen.
    Sie löste die Granate vom Gürtel und benötigte ihre ganze Willenskraft, den Arm herumzudrehen, damit sie das Rohrstück mit beiden Händen greifen konnte. Wahrscheinlich konnte sie die Granate gar nicht weit genug werfen, um unverletzt zu bleiben, aber sie war ohnehin nicht mehr daran interessiert, um jeden Preis zu überleben. Zumindest wäre es besser, auf diese Weise zu sterben.
    Sechs oder sieben Zombies des Jagdrudels waren jetzt rund um Magnussen hinter Fahrzeugen in Deckung gegangen, und Danny verstand nicht, warum ihre Begleiterin sie noch nicht bemerkt hatte.
    Aber die Antwort war ihr natürlich klar. Weil sie nicht an ihre Existenz glaubt.
    Danny wandte den Blick der Granate zu. Sie sammelte sich und schickte bewusste Befehle an ihre Arme. Sie zog mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, am Zünddraht, doch er bewegte sich nicht. Sie versuchte es erneut, und nachdem ihre Arme jetzt etwas besser mit den Anweisungen vertraut waren, kam der Draht aus der Granate. Die feine Rauchfahne der Zündladung stieg ihr in die Nase und überlagerte den Leichengestank. Jetzt kam es darauf an. Wenn die Sache so ablief, wie sie es für möglich hielt, würde sie in Stücke gerissen, entweder durch Metallkügelchen oder Zehn-Cent-Münzen. Die Münzen wären ihr lieber, wenn sie die Wahl hätte. Es hätte etwas mehr Klasse.
    Sie drehte ihren Körper wie eine rostige Sprungfeder und warf die Granate mit aller Kraft, zu der sie imstande war.
    Zu ihrer Überraschung flog sie in hohem Bogen durch die Luft und landete klappernd zwischen den Autos, nicht weit von zwei kauernden Zets entfernt.
    Magnussen hörte das Geräusch und fuhr herum, die Pistole erhoben. Ihre Augen suchten die Umgebung ab.
    Danny versuchte wieder zu rufen.
    Endlich sah Magnussen die Zombies. Im gleichen Moment kamen sie aus der Deckung. Sie schienen die Bedeutung der Granate nicht zu erkennen, aber ihnen war klar, dass ihr Opfer auf sie aufmerksam geworden war.
    Lautlos wie Löwen kamen sie mit aufgerissenen Mündern heran.
    Magnussen feuerte drei Schüsse in schneller Folge ab. Sie schwenkte den ausgestreckten Arm mit der Waffe vor dem angreifenden Rudel. Eins der Wesen ging zu Boden, dann fielen die anderen über sie her.
    Sie stieß einen tiefen, wütenden Schrei aus, und ihre honigsüße Sängerinnenstimme verlieh sogar diesem Laut eine Melodie. Die Zets warfen sie gegen die Seite des MRAP .
    Danny konnte die Szene jetzt nicht mehr genau erkennen, weil Magnussen zwischen den Kotflügeln des Gefährts verschwunden war. Danny sah, wie die Monster ihre Arme packten, zubissen und versuchten, durch das Leder zu dringen.
    Wie lange war es her, dass sie die Granate geworfen hatte? Fünf Sekunden? Sechs? Ihr kam es vor, als wären bereits zehn Minuten vergangen, seit sie den Zündmechanismus aktiviert hatte.
    Magnussen konnte einen Arm befreien und schrie, während sie mit einer Schädelhacke um sich schlug. Sie erwischte eins der Wesen am Kopf, worauf es stürzte und mit den Beinen zappelte, als würde es unter Strom stehen. Doch nun waren Magnussens Hände leer. Ein anderer Untoter stürmte mit blitzenden Zähnen auf sie zu. Dann verschwand sie ganz aus Dannys Blickfeld, und ihre heiseren Schreie verwandelten sich in ein helles, gurgelndes Pfeifen. Danny war zu weit entfernt, um sagen zu können, ob es menschliches Blut oder Zombietinte war, was durch die Luft spritzte.
    Sieben, acht.
    Die Granate explodierte. Eine brennende Autotür segelte über sie hinweg und krachte irgendwo hinter Danny auf den Asphalt. Sie blinzelte, als ihr die Detonation heiße, staubige Luft ins Gesicht wehte. Das Heck des MRAP hob sich ein Stück und landete federnd auf dem Boden. Autos gingen in Flammen auf, Benzintanks wurden zerfetzt und explodierten. Schwarzer, rußiger Rauch stieg dem Licht der Sonne

Weitere Kostenlose Bücher