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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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verkaufen«-Schild an der Tür.
    Sie fand, wonach sie suchte, ohne auf irgendetwas zu stoßen, das sich aus eigener Kraft bewegen konnte, abgesehen von einer Möwe, die sie von der Spitze eines Telefonmasts aus beobachtete. Ihr Ziel war ein kleines Gebäude aus Betonblocksteinen. Eine Tür, ein Fenster, an der Seite eine Garage. Mit einem stummen Gebet bat sie um Vergebung und schlug das Fenster der Madras Bay Police mit einem Stein ein.
    Eine halbe Stunde später saß sie wieder im Mustang und verließ die Stadt in einer sauberen braunen Uniform. Die Aufnäher an den Armen trugen lediglich die Aufschrift Police, die Sachen waren für einen Mann geschneidert, und die Hosenbeine waren fast zehn Zentimeter zu lang. Danny hatte die Aufschläge in die nassen Stiefel gesteckt und besaß wieder genügend Ähnlichkeit mit einer Polizistin, um sich vorstellen zu können, sie hätte ihre Würde zurückgewonnen. Sie legte ihren schweren Polizeigürtel mit Pistole um. Noch besser. Jetzt musste sie nur noch Kelleys Brief, der sicher in einem Plastikbeutel verwahrt war, in die Brusttasche stecken, die sie anschließend zuknöpfte.
    Als sie zum Highway zurückfuhr, dachte Danny an die Szene, die sie von der Überführung aus beobachtet hatte.
    Tausende Zombies, deren Kiefer im Gleichtakt mahlten, als würden sie einem gemeinsamen Instinkt folgen. Etwas, das seit Urzeiten unterdrückt gewesen war, hatte sich auf die Hinterbeine erhoben. Möglicherweise war es so alt, dass es aus einer Zeit stammte, bevor irgendwelche Tiere laufen konnten. Warum bissen die Untoten in die Luft? Der Anblick so vieler Monstren, die ihre sehnigen Kiefer bewegten, erinnerte Danny an die Armeen eines mittelalterlichen Schlachtfeldes, die mit den Speeren auf ihre Schilde schlugen, während sie dem Kampf entgegenmarschierten. Vielleicht stellten sich die Zets mit dem Rest ihrer verbliebenen Fantasie das Schlachtfest vor, das ihnen bevorstand, wenn sie ihre Zähne in warme Kehlen schlugen.
    Aber diese Wesen konnten keine Vorstellungskraft haben. Oder? Danny verwarf diesen Gedanken. Sie konnten nichts erschaffen oder bauen. Sie konnten nur vernichten, ganz gleich, wie intelligent sie werden mochten. Also konnte es nur so sein, dass die Horden dem Kampf entgegenstrebten. Mehr nicht. Wie viele von ihnen würden in den Genuss frischen Fleischs kommen? Wie viele würden vor Hunger verrotten, weil irgendwann keine lebenden Menschen mehr übrig waren, die sie vernichten konnten?
    Danny fuhr auf den Sonnenuntergang zu. Inzwischen machte sie sich Sorgen, denn es war ihr nicht gelungen, über den Polizeifunk in ihrem Handschuhfach Kontakt zu Boscombe Field aufzunehmen. Aber das musste nichts bedeuten. Wenn alles ruhig war, hatten sie vielleicht aufgehört, ständig das Funkgerät zu bewachen. Trotzdem wäre es ihr lieber gewesen, schon vor ihrer Ankunft etwas von ihnen zu hören.
    Am Horizont lag eine dichte Wolkenbank, die schon frühzeitig das Sonnenlicht schluckte. Danny bog auf den Ore Creek Highway, und ihr Puls ging etwas schneller. Sie vermied es, an Amy und Patrick und die anderen zu denken. Topper und Ernie. Maria am Funkgerät. Troy Huppert, der Feuerwehrmann aus der Stadt. Vielleicht waren schon alle tot, während Dannys Abwesenheit von Untoten überrannt, aber sie glaubte nicht daran. Hinter dem Zaun, mit genügend Vorräten und weichen Betten und weit von menschlichen Ansiedlungen entfernt, sollten sie in Sicherheit sein. Natürlich würden sie sauer auf Danny sein, und Danny würde Zerknirschung zeigen müssen, aber sie würden darüber hinwegkommen. Schließlich war Danny gar nicht so lange fort gewesen. Was konnte in der kurzen Zeit schon schiefgelaufen sein?
    Noch ein paar Meilen Asphalt, während sich die Nacht wie ein Theatervorhang über das Land senkte. Im verblassenden Licht sah sie Zombies, die durch die Wüste streiften. Sie gingen in dieselbe Richtung, in die Danny fuhr. Der flache Wüstenboden schien für die Wesen zu einer Art Karawanenroute geworden zu sein. Das war kein gutes Zeichen.
    Hier gab es nicht so viele wie in San Francisco – weil es im Umkreis von zweihundert Meilen viel zu wenig Menschen gegeben hatte. Aber es waren trotzdem verdammt viele. Sie schienen zur langsamen Sorte zu gehören. Sie bewegten sich ungeordnet, und sie bemühten sich nicht, geduckt zu laufen oder in Deckung zu gehen. Andererseits wusste Danny nicht, ob die schnellen Zets ihre Jagdlist vielleicht nur dann einsetzten, wenn es ums Ganze ging. Vielleicht

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