Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again
Truppe, was er wahrscheinlich auch war. Auch die Übrigen wirkten recht fit und einsatzbereit. Aus einer zufälligen Ansammlung von isolierten, verängstigten Individuen war nun ein Team geworden – jedenfalls einigermaßen. Und sie wurden stärker und nicht schwächer. Troy hielt es für durchaus möglich, dass sie diese Sache gemeinsam überstanden. Er hoffte, dass Danny genauso empfand.
Wulf, der den Ausguck auf dem Felsrücken bezogen hatte, unterbrach Troys Gedanken mit einem heiseren Ruf: » Sie sollten lieber Ihren Arsch bewegen, Sheriff. Sie kommen!«
Alle Blicke wandten sich Danny zu. Troys Herz raste. Er wollte etwas tun. Er würde alles tun, was nötig war.
» Wenn wir einen Angriff starten«, fuhr Danny fort, » machen sie uns nach Strich und Faden fertig. Der M-elf-siebzehn ist mit einer Zwanzig-Millimeter-Kanone ausgestattet, der Humvee mit einer Ma Deuce, also einem Browning- MG Kaliber fünfzig. Die Kerle sind richtig gut bewaffnet und rechnen jederzeit mit Ärger. Also habe ich mir überlegt, dass wir die Zets zu unserem Vorteil nutzen. Ich werde nicht allein sein. Ich habe eine ganze Armee von Untoten als Rückendeckung. Aber das kann ich nur solo durchziehen.«
» Nein, das wirst du nicht tun, verdammt!«, warf Topper ein.
» Hört mir einfach zu«, sagte Danny. » Inzwischen bin ich eine Expertin auf diesem Gebiet. Wenn ich draufgehe, folgt ihr den Jungs und nehmt sie euch beim nächsten Zwischenstopp vor. Aber ich werde nicht draufgehen.«
» Ach, wirklich?«, sagte Patrick in schalkhaftem Tonfall. » Woher weißt du das?«
» Weil ich gar nicht sterben kann!«, sagte Danny.
Siebzig Sekunden später sprühte sie eine Botschaft auf die Kreuzung.
Dann raste sie mit ihrer bizarren Maschine über den Ore Creek Highway in Richtung Potter und übernahm mit weitem Vorsprung die Führung des Konvois, der immer noch über die Boscombe Field Road rumpelte.
Dannys Worte hatten Troy irgendwie Angst eingejagt. Sie ließen die Diskussionen verstummen. Wenn der Tod nicht mehr endgültig war, wurde die Unsterblichkeit zu einer realistischen Möglichkeit. Aber was ihm einen eiskalten Schauder verursachte, war die Art, wie sie es gesagt hatte. Mit hörbarem Bedauern.
In Wirklichkeit konnte Danny durchaus sterben. Dessen war sie sich die ganze Zeit sehr bewusst. Sie sah den Hawkstone-Konvoi auf der Hügelkuppe auftauchen und wusste, dass es jetzt losging. Das Problem war nur, dass sie den einzigen Zombie in der Stadt eingefangen hatte, soweit sie feststellen konnte. In der Wüste rund um Potter wimmelte es von ihnen, aber die Stadt war komplett geräumt worden. Ohne Zombies hatte sie keine Ahnung, was sie tun sollte.
Als sie ihren Jungs auf dem Schrottplatz gesagt hatte, dass sie mit einer Armee von Untoten antreten würde, hatte es nur verrückt geklungen. Aber inzwischen kam sie sich wie eine Schlangenbeschwörerin vor. Sie wusste, was zu tun war und womit sie durchkommen würde. Das hatten die Männer verstanden. Wären sie mitgekommen, wäre vielleicht jemand angegriffen oder gebissen worden, worauf der ganze Plan hinfällig gewesen wäre. Das hier war ganz allein Dannys Show.
Doch als sie jetzt im Interceptor saß, mit Blick auf den Hügel und die Main Street, geriet sie allmählich in Panik.
Wo zum Henker waren die Zets? Sie hatte keinen Augenblick lang daran gedacht, dass die Stadt frei von Untoten sein könnte. Sie war selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie hier waren. Das war immer der schlimmste Fehler: wenn man etwas als selbstverständlich voraussetzte. Eigentlich sollte sie dankbar sein, dass es hier nicht mehr von wandelnden Leichen wimmelte, aber inzwischen waren sie zu einem Teil ihrer Welt geworden. Sie brauchte sie.
Danny sah, wie der Konvoi anhielt und die Zivilisten von den Hawkstone-Söldnern aus dem Weißen Wal getrieben wurden. Dann begannen ihre Freunde mit dem Marsch in die Stadt, die Hände wie Kriegsgefangene erhoben.
Vorübergehend verlor sie das ASV und den Humvee aus dem Blick. Sie bewegten sich nun zwischen den Gebäuden der Stadt und folgten den Geiseln im Kriechgang. Danny befand sich zwischen den niedrigen Häusern, die sich von den Hügeln herab quer durch Potter zogen und erst an der steilen Böschung über dem Bahnhof endeten.
Sie entschied, dass Plan B darin bestand, Plan A durchzuziehen, ohne besonderen Wert auf ihr persönliches Überleben zu legen. Mehr war im Moment nicht drin. In wenigen Augenblicken würden die Geiseln das Ende der Nebenstraße
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