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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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verließ das Wohnzimmer, ging an der Treppe neben der Küche vorbei und sah lediglich ein völlig normales Haus. Eine Zeitung lag aufgeschlagen auf dem Fußschemel vor Mr. Carters Lieblingssessel. Neben dem Küchenherd stand eine halbe Tasse Kaffee. Kein Zeichen einer weltbewegenden Krise, nicht einmal in der Zeitung. Vielleicht wandelte das, was von ihm übrig war, durch ein anderes Stockwerk. Sie konnte oben nachschauen und einen Blick in den Keller werfen. Aber es gab keinen Grund. Er war tot, egal, ob er sich bewegte oder nicht.
    Es gab Strom, und auf dem Esszimmertisch stand ein aufgeklapptes Notebook. Danny überprüfte das Internet. Alles sah normal aus. Die Suchseite war geöffnet. Sie musste nur eine Anfrage eingeben.
    Danny behandelte Computer wie Telefone. Sie waren vor allem Gebrauchsgegenstände, um während ihrer Einsätze mit Kelley in Kontakt zu bleiben. Das Internet war für Schlagzeilen da und um sich durch den Bürokratismus der Veteranengesundheitsvorsorge zu klicken. Sie wusste nicht, wie man tiefer im Internet grub als bis zu Nachrichtenseiten und ein paar sozialen Medien. Dannys Kompetenzen lagen in der analogen Welt: Waffen, Fahrzeuge und Taktik.
    tote wiederauferstehen, tippte sie.
    Die Antwortseiten luden, und Dannys Herz machte einen Satz. Doch dann sah sie, dass es ausschließlich Seiten über Monsterfilme und christliche Websites waren. Keine Nachrichten. Sie klickte die Seite von Fox News an. Sie war wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet. Die Nachrichten bei CNN waren einen Tag alt. Danny klickte sich durch ein paar hindurch. Sie beschrieben die ersten Panikzustände im Ausland, die Befürchtungen, es könnte auch die USA erreichen, doch es gab nichts Aktuelles. Es herrschte Einigkeit darüber, dass es eine Krankheit war, womöglich durch einen biologischen Kampfstoff ausgelöst. Vielleicht eine ansteckende Grippe. Doch all das waren nur Spekulationen, die nirgendwohin führten.
    Sie verbrachte ein paar Minuten damit, fieberhaft mehrere Seiten anzuklicken, und las überall das Gleiche, als hätte das gesamte Internet seine Aufmerksamkeit auf die seltsame Krankheit gerichtet, die sich über den Planeten ausbreitete, um dann plötzlich irgendwann am Vortag aufzuhören, die Informationen zu aktualisieren. Was wahrscheinlich der Fall war, wenn die Zahl der Toten überall gleich hoch war. Trotzdem war es seltsam. Bestimmt gab es noch einige Leute, die sich eingeschlossen hatten oder in ihren Schlafzimmern versteckten und bis jetzt überlebt hatten. Sie würden wahrscheinlich twattern oder tschilpen oder wie das hieß und Nachrichten verschicken. Vielleicht gab es sie, nur wusste Danny nicht, wie sie sie finden sollte.
    Vielleicht hat man ja auch die Regierungsserver abgeschaltet, überlegte sie. Schließlich ging fast alles im Internet durch staatlich betriebene, amerikanische Knotenpunkte. Vielleicht hatten sie einfach einen Knopf gedrückt und rechtzeitig das gesamte System lahmgelegt. Aber diese paranoiden Gedanken brachten sie nicht weiter. Statt sie zu informieren, machte das Netz sie noch viel verrückter und panischer. Sie klappte den Computer zu.
    Mit dem, was in ihrem Hinterkopf an Daten analysiert wurde, ordnete Danny den Wust an Fragen zu einer brauchbaren Struktur. Sie wusste, dass irgendein tödlicher Erreger Millionen Menschen getötet hatte. Irgendwie wurde er übertragen – ein Sprühmittel, das von einem Flugzeug aus verbreitet worden war, oder Gas oder Terroristen, die mit einem Sprühgerät herumliefen.
    Sie musste irgendwo anfangen. Das verlangte Dannys Arbeitshypothese. Also beschloss sie, davon auszugehen, dass der Erreger eine Krankheit war. Es klang vernünftig genug, um darauf aufzubauen. Die Todeswelle hatte sich derart rasch verbreitet, weil die Opfer, sobald sie infiziert waren, so schnell und so weit rannten, wie sie nur konnten, bis sie tot umfielen. Sie wusste nicht, ob es die Krankheit war, die sie tötete, oder ob sie einfach so lange rannten, bis ihr Herz versagte. Doch zahlreiche Menschen, mit denen sie in Berührung kamen, wurden ebenfalls infiziert. Dann fingen diese Leute ebenfalls an zu rennen. Die Sache hörte nicht auf, sich auszubreiten, bis niemand mehr übrig war, der noch infiziert werden konnte. Es war wie ein tödlicher Staffellauf. Danny war entweder immun oder nicht nah genug gewesen, um krank zu werden. Sie dachte an ihre Deputys, denen sie befohlen hatte, sich der Gefahr auszusetzen. Doch zu diesem Zeitpunkt war das noch kein Kriterium

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