Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again
Eier waren, folgten der Bewegung nur mühsam. Danny hatte nicht bemerkt, dass sie nach ihrer Handwaffe gegriffen und das Holster geöffnet hatte. Sie wollte nicht, dass der Obdachlose der Stadt sich um diese Angelegenheit kümmerte. Also trat sie direkt zu dem Doone-Zwilling, welcher von beiden es auch immer sein mochte. Er drehte sich zu ihr um wie ein Betrunkener beim Blindekuhspiel. Eine kleine Fliege lief über seine Wange.
» Können Sie mich hören? Verstehen Sie, was ich sage?«, fragte Danny. Die Zunge des Zwillings bewegte sich wie eine große, fleischige Raupe in seinem Mund, doch er unternahm keinen Versuch, Worte zu bilden.
Weaver ließ Patrick los, dem er den Arm um die Schulter gelegt hatte, und trat ebenfalls näher. » Wenn er nicht tot ist, Sheriff, dann ist er verdammt krank.«
Wulf wich zurück und gab ein entsetztes Geräusch von sich. Natürlich war das Ding tot!
Danny hörte nicht zu. Sie starrte in das runde Doone-Gesicht und kam nah genug heran, um den Urin zu riechen, der die braunen Arbeitshosen befleckte.
» Schaut mal, sein Auge«, sagte sie.
Die kleine Fliege war über die Wange und das untere sackartige Augenlid spaziert. Sie blieb auf der gewölbten Hornhaut stehen, um ihre Vorderfüße zu putzen. Das Auge blinzelte nicht einmal.
Eine Gewissheit in Dannys Universum war der Tod. Er war absolut. Es gab keine Möglichkeit, dieses Gesetz zu durchbrechen. Bis jetzt. Zeit für eine neue Arbeitshypothese.
Etwas blitzte in Dannys Sichtfeld auf, dann war ein lautes Peng zu hören, und der Doone-Zwilling fiel auf die Straße, wobei ihm braune Flüssigkeit aus der Nase lief. Die Fliege schwirrte davon. Wulf stand mit einer Schaufel in der Hand hinter dem Toten. Am Schaufelblatt klebten Haare.
Danny sprang zurück. Bevor ihre Stiefel wieder den Boden berührten, hatte sie die Waffe in der Hand. » Himmelherrgott! Was zum Teufel tust du da?«, schrie sie.
Weaver stürzte zu Wulf und riss ihm die Schaufel aus den knotigen Fäusten.
» Sie haben ihn getötet«, sagte er.
Wulf schüttelte ohne Reue den Kopf. » Er war bereits tot.«
Danny steckte ihre Waffe weg und kniete sich neben den Leichnam. Er war so tot wie zuvor. Doch diesmal eindeutig: In seinem Hinterkopf klaffte ein tiefer Spalt. Der Knochen war wie Zähne unter der aufgerissenen Haut zu erkennen. Weaver pfiff leise und lang. » Er war tot, aber er ist noch einmal aufgewacht.«
Wulf nahm das als Stichwort, um seine fundierte Verteidigung vorzubringen: » Jeder, der nach 1940 geboren wurde, weiß, dass man einem Zombie den Schädel zerschmettern muss. Sein Gehirn zerstören.«
» Red nicht von Zombies«, sagte Danny. » Das ist Schwachsinn.«
Wulf spuckte auf den Boden. » Es gibt Leben oder Sterben. Beides kann man nicht haben.«
Wulf und der wütende Sheriff funkelten sich an. Der alte Mann knurrte: » Wir müssen das Gehirn zerstören.«
Danny begriff, was vielleicht in diesem Augenblick geschah, während sie sich stritten: » Wir müssen in die Stadt zurück.«
7
A uf der Main Street weinten die Überlebenden.
Danny und ihr Suchtrupp tauchten am Fuß der Wilson Street auf. Hier gab es ein Dutzend Auferstandene, die mit leeren Gesichtern zwischen den Autos umherirrten. Sie waren vollkommen stumm.
Die Überlebenden, die Amys Arbeitsteam gebildet hatten, waren an die Hauswände zurückgewichen und hielten sich von den wiederbelebten Toten fern. Doch sie rannten auch nicht vor ihnen davon. Es schien, als gäbe es zumindest eine kleine Hoffnung. Vielleicht waren sie ja gar nicht tot gewesen.
Der Himmel war jetzt hell und der Tagesanbruch nur noch eine Frage von Minuten, und trotz des Horrors veranstalteten die Vögel ihren morgendlichen Singwettbewerb. Eine lange Minute standen Danny, Patrick, Weaver und Wulf an der Kreuzung Wilson und Main und betrachteten die zuvor ordentlich aufgereihten Leichen auf den Gehwegen, wie sie sich schüttelten und drehten und langsam erhoben. Nicht alle regten sich. Vielleicht die Hälfte oder zwei Drittel, dachte Danny. Der Rest verhielt sich wie richtige Leichen und blieb still liegen.
Keiner wusste, was er sagen sollte, bis Wulf die Worte fand.
» Das hier«, sagte er, » ist das Beschissenste, was passieren kann.«
Eine der wandelnden Leichen bemerkte die vier und starrte sie mit offenem Mund an. Nach einer Weile machte sie ein paar unsichere Schritte in ihre Richtung. Wulf riss die spitze Flaggenstange von der Front der Notarkanzlei und hielt sie vor sich, zum Zustoßen
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