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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Stunden erlebt hatte, war sie sich ziemlich sicher, dass diese Nachricht kein Witz war. Womöglich falsch, aber kein Witz.
    » Es ist eine reale Nachricht auf der realen Wetterfrequenz«, erwiderte Amy. » Aber ich weiß nicht, was sie bedeutet. Die Toten hier oben haben sich nicht gerührt.«
    » Gottverdammt!«, blaffte Danny. » Okay, ich komm runter. Versucht rauszufinden, was zum Teufel da im Wetterbüro in San Pedro gespielt wird.«
    Maria fuhr fort, die Funkfrequenzen abzusuchen.
    » Haben Sie Angehörige verloren?«, fragte Amy beinahe schüchtern.
    » Meinen Mann«, sagte Maria und seufzte schwer. » Er ist verrückt geworden und davongestürmt. Es war nicht das erste Mal, aber so noch nie.«
    Amy ließ sie in der Wache allein, damit sie weiter den Funk nach Lebenszeichen absuchen konnte.
    Im Haus von Marlon Jackson hatte sich Danny etwas Wasser ins Gesicht gespritzt und ihren Kummer wieder unter Kontrolle gebracht. Patrick stand im Wohnzimmer und sah sich noch immer um, während das Morgenlicht stärker wurde und immer mehr Einzelheiten der abscheulichen Einrichtung sichtbar machte. Er hatte eine Idee für eine neue Einrichtungsshow, die heißen würde: Wie kann man so leben? Doch er fand, dass es äußerst geschmacklos wäre, es unter den gegebenen Umständen zu erwähnen.
    » Fühlen Sie sich besser?«, fragte er.
    Danny wollte gerade antworten, als Wulf von der Eingangstür aus rief: » Gottverdammte Scheiße! Sheriff, kommen Sie raus da!«
    Danny stürzte an Patrick vorbei, obwohl er näher an der Tür stand. Er folgte ihr nach draußen. Es war in der Viertelstunde, seit sie sich in das kleine Haus gewagt hatten, heller geworden. Der Himmel schimmerte blass und verbarg die Sterne. Die Dunkelheit verschwand aus den Straßen und rollte sich unter den Bäumen zusammen. Die Welt hatte immer noch keine Farben, doch sie würden mit dem Sonnenaufgang kommen. Wulf stand Danny auf der gegenüberliegenden Straßenseite am nächsten. Hinter ihm war Weaver an einer Tür gerade dabei gewesen, die Markierung anzusprühen: Team zwei, ein Toter. Beide Männer standen stocksteif da und starrten auf etwas ein Stück weiter die Straße hinunter. Danny sah es ebenfalls, blinzelte, sah es aber immer noch.
    Es war einer der Doone-Zwillinge, der mit offenem Mund neben dem Zaun stand. Lebendig war er ein schwergewichtiger Mann gewesen, und jetzt hing das Fleisch gesprenkelt und gelb an seinen Knochen herab. Er sah sich mit verschleiertem Blick um, als würde er versuchen, sich an etwas zu erinnern. Er sah aus wie der Zwilling, der noch vor zwanzig Minuten tot über dem Zaun gehangen hatte.
    *
    Danny wusste, wie der Tod aussah. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Dennoch hing die Leiche nicht mehr über dem Zaun, und wenn dieser hier der andere Zwilling war, trug er genau die gleiche Kleidung wie die verschwundene Leiche: kariertes Hemd und braune Dickie-Arbeitshosen. Die Doone-Zwillinge zogen sich eigentlich nicht gleich an. Also konnte es nur der andere sein. Es war unmöglich, dass Danny einen Bewusstlosen für tot gehalten hatte.
    » Er war tot, Sheriff. Der Kerl war tot.« Es war Weaver, der jetzt mit der Sprühdose die Straße hinunterzeigte.
    » Sie sind Zwillinge«, sagte Danny. Es musste der andere sein. Sie trat hinaus auf die Straße, ging jedoch nicht zu nahe heran. Ihre Instinkte schrien, dass hier etwas überhaupt nicht stimmte.
    » Sind Sie Mikey oder Geoff?«, fragte sie. Der Doone-Zwilling drehte sich mit stockenden Bewegungen zu ihr um. Wie ein Volltrunkener, dachte Danny. Wie Wulf gestern. » Haben Sie getrunken?«
    Doch das fette, gelbsüchtige Ding ihr gegenüber antwortete nicht. Es begriff nicht. Vielleicht stand er unter Schock, oder er war im Koma gewesen und noch nicht wieder ganz bei sich. Danny kannte Leute unten im Walter Reed Hospital, Kumpel von ihr wie Harlan, die den Rest ihres Lebens in diesem Zustand verbringen würden. Sofern sie noch am Leben waren. Danny bemerkte, dass Patrick dicht hinter ihr stand.
    » Was tun Sie da?«, fragte sie.
    » Gehen Sie nicht näher ran. So etwas Unheimliches habe ich noch nie erlebt.«
    Weaver ging über die Straße zu Patrick. Wulf näherte sich dem Doone-Zwilling so vorsichtig, als wäre es ein tollwütiges Tier. » Dieser Mistkerl war mausetot, ich schwöre es.«
    » Jetzt ist er es nicht.«
    » Damit kenne ich mich nicht aus.«
    Wulf ging auf fünf Meter heran und winkte mit beiden Händen vor dem schwankenden fetten Mann. Seine Augen, die trüb wie pochierte

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