Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again
und zu einem Verstand gesprochen, der keinen Gedanken hatte fassen können, aber es war immer noch Harlan gewesen, der da im Bett mit den vielen Schläuchen und Drähten gelegen hatte. Auch wenn er nie wieder aufwachen würde. Er war auf eine Weise, für die Danny gern eine Definition hätte, am Leben gewesen.
Und diese wandelnden Leichen waren es nicht.
Dannys Gedanken waren wie immer stenographisch. Sie dachte alle diese Dinge, doch mit einem Minimum an Worten: Sie sind wie Überwachungskameras. Wie kommt es, dass sie tot sind, obwohl sie sich bewegen können? Und: Harlan ist am Leben, auch wenn er nicht anwesend ist. Warum sind sie es also nicht?
Danny ertappte sich dabei, wie sie auf Kelleys Nachricht starrte, die auf dem Armaturenbrett flatterte. Sie steckte sie zurück in die Brusttasche und schwor sich diesmal, sie noch vor Sonnenuntergang zu lesen.
3
S onnenuntergang in der Wüste. Der Himmel war eine tiefe Bronzeschale, die am Rand, wo die Sonne sie berührte, rot glühte. Danny und ihr Trupp Überlebender fuhren in die Stadt Riverton Junction hinein.
Sie waren quälend langsam vorangekommen. An einem normalen Nachmittag hätte Danny es von Forest Peak bis hierher in weniger als drei Stunden geschafft. Der Konvoi hatte einen ganzen Tag gebraucht. Danny hatte die Nachricht immer noch nicht angesehen.
Riverton Junction verdankte seinen Namen einem anderen Ort. Eine Bahnlinie führte in Ost-West-Richtung hindurch, und eine Spur zweigte nach Riverton ab, dreißig Meilen nördlich, wo es eine profitable Bauxitmine gab. Hier war lediglich die Stelle, wo sich zwei Linien trafen. Es gab ein Dutzend Holzhäuser und ein paar Wohnwagen, verteilt über eine schrottplatzähnliche Landschaft, die sich ansonsten auch auf dem Mars hätte befinden können. Es gab eine Kirche mit einem Blechturm und ein paar Kuhställe aus der Zeit, als das Vieh noch per Bahn zu den verschiedenen Militäreinrichtungen transportiert wurde. Und viele Meilen Stacheldrahtzaun. Riverton hatte eine asphaltierte Straße, die sich mit einer zweiten Straße kreuzte, die an den Gleisen entlangführte. Die übrigen Wege waren praktisch nur in die Erde gekratzt worden.
Wichtig war, dass Riverton eine Tankstelle und einen Lebensmittelladen besaß, obwohl Danny davon ausging, dass die Geschäfte nicht gerade über ein großes Angebot verfügten. Sie hatten die Ankunft in der Stadt bei einem kurzen Stopp ein paar Meilen außerhalb des besiedelten Gebiets besprochen. Die kleineren Fahrzeuge am Ende des Konvois würden durch die Nebenstraßen fahren und nach Lebenszeichen oder Zombies Ausschau halten. Danny würde direkt ins Zentrum vorstoßen. Das Wohnmobil sollte vor der Stadt auf das Okay warten.
Danny und Amy waren allein, als das letzte rötlich schimmernde Stückchen Sonne im Westen hinter den Bergen verschwand. Der Interceptor hielt in der Mitte der Leche Avenue, Rivertons Hauptstraße. Danny sah sich um. Auf der einen Seite gab es ein paar Geschäftsgebäude – ein Futtermittel- und ein Haushaltswarenladen und das Büro eines Landvermessers. Auf der anderen Seite befand sich der Gemischtwarenladen, der nicht viel größer als der Quik-Stop war und sogar noch viel ärmlicher aussah. Daneben war die Tankstelle mit den drei Zapfsäulen. Selbst in der Dämmerung war die Hitze, die vom Blechdach über den Zapfsäulen aufstieg, noch zu erkennen. Es knackte und ächzte, als es sich abkühlte. Handgesägte Sperrholzbuchstaben auf dem Dach bildeten das Wort TEXICO , um zu suggerieren, dass hier möglicherweise Markenbenzin erhältlich war. Was Dannys Blick auf sich zog, war die Szenerie neben den Zapfsäulen.
Dort standen drei Motorräder, zwei Chopper und eine restaurierte Hog. Und es gab drei Leichen.
Danny befahl Amy zu bleiben, wo sie war und sich zu ducken, und stieg aus dem Interceptor. Sie nahm die Waffe mit. Sie hatte keine Ahnung, ob sie geladen war, doch laut Vorschriften müsste sie es eigentlich sein.
In Gedanken kehrte sie in eine andere Wüste zurück, in der sie vor nicht allzu langer Zeit gewesen war, und sie verspürte eine Angst, die an Euphorie grenzte. Versteckspielen mit Killern. Bisher hatte sie das Spiel immer gewonnen, und sie glaubte, darin besser als die meisten anderen zu sein.
Danny schlich seitwärts vom Interceptor zum Gebäude. Keine Schüsse, kein Geräusch von rennenden Füßen, keine verborgenen Angreifer, die sich eine bessere Deckung suchten. Danny kam die Idee, dass sie Wulf hätte rufen sollen, damit er sie
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