Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again
deckte.
Er hatte zwar einen Dachschaden, aber er war verdammt wachsam und konnte schießen.
Die Stadt verströmte nachlassende Hitze und Leere. Entlang der Gleise gab es sogar Steppenhexen. Danny glitt an der Fassade des Geschäfts vorbei und kniete sich neben die Mülltonnen am Rand des Tankstellengeländes. Kein Lebenszeichen. Nicht einmal die Toten rührten sich. Sie klappte die Waffe auf und überprüfte sie. Sie war geladen.
» Kommen Sie heraus!«, rief Danny. Irgendjemand musste da sein. Diese Leute waren nicht durch gegenseitigen Selbstmord gestorben.
Keine Antwort. Danny blickte zu den flachen, zerfallenden Gebäuden, dem rissigen Boden, den kleinen, verkümmerten Bäumen. Ein paar alte Fahrzeuge parkten in beiden Richtungen am Straßenrand, innerhalb und außerhalb der Ortschaft. Vielleicht wurden sämtliche Bewohner in der Kirche festgehalten, oder sie hatten den Ort allesamt in einem Schulbus verlassen. Wahrscheinlich lebten nicht mehr Menschen in Riverton Junction, als Danny im Konvoi unter ihrer liebevollen Fürsorge hatte.
Sie beschloss, ein gewisses Risiko einzugehen, weil sie sonst vielleicht den Rest des Abends zusammengekauert neben dem stinkenden Müll verbringen müsste, und dafür taten ihr die Knie zu weh. Sie erhob sich langsam mit gesenkter Waffe, jedoch bereit, sie in Anschlag zu nehmen, falls irgendetwas passieren sollte. Dann nahm sie ein paar Atemzüge und ging so lässig wie möglich auf die Zapfsäulen zu. Es war derselbe lässige Gang, den sie sich im Irak angewöhnt hatte. Es war Show, aber aus der Ferne konnte man das nicht sehen.
Zwei der Leichen neben den Motorrädern trugen staubige, abgenutzte Sachen, die zu selten und doch zu oft gewaschen worden waren. Leute von hier. Ein Mann in den Fünfzigern und eine Frau, die ein paar Jahre älter war. Der dritte Leichnam war ein kleiner Mann mit einem langen Schnurrbart. Er trug Motorradkluft, Lederhose, Lederjacke und ein rotes Halstuch. Außerdem hatte er sehr gute Stiefel an, und Danny ertappte sich bei der Überlegung, ob sie ihr wohl passen würden. Ihre eigenen Stiefel waren hinüber, die Sohlen zusammengeschmolzen und rissig.
Allen dreien hatte man in den Kopf geschossen. Sie ging neben ihnen in die Hocke und betrachtete die Wunden. Dann hörte sie ein leises Geräusch hinter sich und fuhr herum.
Amy war aus dem Interceptor gestiegen und schlenderte über die Straße. Danny machte eine warnende Geste, indem sie sich mit der Handkante über den Hals fuhr, doch Amy imitierte sie nur. Ein hoffnungsloser Fall.
» Troy will wissen, ob die Luft rein ist«, sagte Amy in normaler Lautstärke. Danny warf sich flach auf den Boden. Genau auf diese Weise zog man feindliches Feuer auf sich.
» Anscheinend nicht«, zischte Danny.
» Das habe ich ihm auch gesagt. Sie glauben, der Ort ist ansonsten verlassen.«
» Toll!«, erwiderte Danny.
» Wo ist das Problem?«, fragte Amy. » Wir haben den ganzen Tag Tote gesehen.«
» Schau dir das Blut an«, sagte Danny.
Zwei der Leichen hatten dunklen Zombieschleim geblutet, der Biker jedoch rotes Blut, und zwar eine ganze Menge.
» Mord«, sagte Danny, und Amy ging neben ihr in die Hocke.
Danny überlegte, was als Nächstes geschehen sollte. Wer auch immer die drei erschossen hatte, war im Recht gewesen, Zombies zu töten, wie Danny fand. Doch der Biker war lebendig und bei Verstand gewesen, als man ihn niedergestreckt hatte. Ganz gleich, wie schlimm die Lage war, Mord blieb Mord. Und derjenige, der das getan hatte, hatte keinen Grund gehabt: Die Motorräder waren vollgetankt und fahrbereit gewesen. Wollten sie sie nicht stehlen? Es sei denn, die Motorräder gehörten den Begleitern des Toten. Vielleicht waren sie angegriffen worden und versteckten sich irgendwo. Abwesend streckte Danny die Hand aus und berührte einen der Zylinderköpfe. Er war heiß. Sie hatte eine Idee. Doch in diesem Moment kam ein Geräusch aus der Ferne näher. Sie blickte die Leche Street hinunter und sah, wie das Wohnmobil mit eingeschalteten Scheinwerfern im schwindenden Licht auf sie zukam. Es fuhr hinter den Interceptor und kam dort zum Stehen.
Troy sprang vom Fahrersitz, und einen Augenblick später traten mehrere Überlebende aus der Seitentür.
» Was zum Teufel soll das?«, rief Danny und stand auf. In einer Umgebung mit so vielen Zielen hatte es keinen Sinn, in Deckung zu bleiben.
Troy zeigte mit dem Daumen über die Schulter. » Fragen Sie ihn«, sagte er und kniete sich hin, um die Leichen zu
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