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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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begutachten. Ted im Hawaiihemd folgte Troy mit einem entschuldigenden Ausdruck im Gesicht. Patrick und Wulf tauchten unerwartet gemeinsam auf. Einige Augenblicke später bemerkte Danny, dass sie in eine lebhafte Debatte verstrickt waren. Dann stand Ted am Straßenrand und betrachtete die Szenerie an der Tankstelle.
    » Haben Sie sie erschossen?«, fragte er. Dannys Blick verschleierte sich wieder, und sie dachte kurz daran, zu dem verdammten Kerl hinzugehen und ihm mit der Waffe eins über den Schädel zu ziehen. Sie zählte bis zehn, atmete tief durch und wartete noch einen Moment.
    Dann sagte sie: » Wir haben hier einen Mordfall. Und der Mörder ist wahrscheinlich noch in der Nähe.«
    » Mord … Also etwas ganz anderes als das massenhafte Auftreten menschenfressender Leichen.«
    Danny sah, dass Ted vor dem Häufchen Überlebender, die etwas abseits standen und mithörten, aufschneiden wollte. Er musste seine Argumente den Nachmittag über während der Fahrt im Wohnmobil geprobt haben.
    Sie ging zu Ted hinüber und sprach mit gesenkter Stimme. » Was ist Ihr Problem? Wollen Sie allein weiterziehen? Gehen Sie! Niemand wird Sie aufhalten.«
    » Klar doch«, sagte er. » Allein weiterziehen, großartige Idee. Ich habe eine bessere: Wie wär’s, wenn wir gemeinsam in der Gruppe beschließen, wohin wir als Nächstes fahren. Sie scheinen nämlich entschlossen zu sein, uns an den Arsch der Welt zu bringen.«
    » Völlig richtig!«
    » Und jetzt müssen wir hier rumhängen, weil Sie einen Mord untersuchen. Was wollen Sie tun? Den Kerl schnappen und ins Gefängnis stecken?«
    Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Wulf von Patrick gelöst und überquerte die Straße, das Gewehr locker unter den Arm geklemmt. » Lass den Scheiß, Mann«, sagte er.
    » Mal im Ernst«, fuhr Ted fort. Er sah jetzt die anderen an und nicht mehr Danny. » Sie wollen den Mörder finden und vor ein Gericht stellen? Kennen Sie irgendwelche Richter, die immer noch hier in der Gegend sind? Oder schießen Sie ihm in den Kopf, wie Sie es mit den Zombies machen?«
    Alle hörten jetzt zu. Troy, Amy und Wulf auf Dannys Seite, die anderen von der gegenüberliegenden Straßenseite aus. Maria bahnte sich einen Weg durch die Gruppe und zeigte verärgert auf Ted. » Warum machen Sie einen solchen Aufstand? Sie machen das schon die ganze Zeit!«
    Danny wandte sich an Troy: » Wie wär’s, wenn Sie und Wulf zur Tankstelle gehen und nachsehen, ob das Licht funktioniert?«
    » Sollen wir nicht in der Nähe bleiben?«
    » Ich komm schon klar.« Sie wandte sich wieder Ted zu, während die beiden Männer auf das Tankstellenbüro und die Reparaturwerkstatt zugingen. » Es gibt Gesetze. Dies ist ein Land mit Gesetzen. Egal, was passiert«, sagte sie.
    Ted stützte die Hände in die Hüften und lachte mit vorgebeugtem Oberkörper. Eine Pose, die Danny an professionelle Baseballspieler erinnerte. Das Lachen fiel ihm aus dem Gesicht. » Land? Was für ein Land? Wir haben auf dem Weg hierher die ganze Zeit versucht, Funkkontakt zu bekommen, Sheriff. Wissen Sie, was passiert ist? Nichts. Da ist niemand. In dem Wohnmobil gibt es einen hübschen Satellitenfernseher. Nichts. Dieses Land existiert vielleicht nicht mehr. Und die Gesetze vielleicht ebenfalls nicht. Wir brauchen neue Gesetze, wenn sie auch nur vorübergehend sind, wie zum Beispiel, dass Sie hier nicht mehr das Sagen haben. Das haben wir jetzt alle.«
    Die Scheinwerfer unter dem Blechdach über den Zapfsäulen summten und leuchteten auf, wodurch die umliegenden Gebäude in Dunkelheit getaucht wurden. Die Tankstelle jedoch erstrahlte in einem grellen, grünlichen Licht, das die Leichen erst recht tot aussehen ließ.
    Danny wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr waren die Argumente ausgegangen. Sie hob die Waffe, und der Triumph in Teds Gesicht erlosch wie ein Streichholz, das jemand ausgeschüttelt hatte. In seinen Augen stand Angst. Dann rief Danny trotz ihrer brüchigen Stimme unerwartet laut in die Stille der anbrechenden Dämmerung: » Okay, hören Sie zu! Ich weiß, dass Sie mich hören können. Ich habe hier eine Repetierflinte vom Kaliber 12. Und wenn ich auf das Shovelhead-Motorrad schieße, klingt das so.«
    Danny drückte den Abzug, und eine Flammenspur schoss auf das Oldtimer-Bike zu. Der Knall des Schusses war so laut, dass Ted sich zu Boden warf, was Danny mit Genugtuung zur Kenntnis nahm. Die Instrumente des Zweirads zersprangen, und die makellose Lackierung des Benzintanks war von mehreren Löchern

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