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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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Hitchcock-Film.
    » Wir sollten nach Krähen Ausschau halten«, sagte Amy. » Sie haben ein Auge auf tote Dinge.«
    Damit legte Amy den Verbandskasten zurück in den Kofferraum des Interceptor und setzte sich in den Schatten auf den Beifahrersitz.
    Patrick und Troy blinzelten in den hellen Himmel und beobachteten die Krähen, wie sie mit ihren glatten schwarzen Köpfen über ihnen kreisten. Danny wurde klar, dass es an der Zeit war, eine Entscheidung zu treffen. Schon wieder. Sie hörte das Heulen des heißen Windes in der Wüste, das Geschrei der Krähen und das Brummen des Wohnmobilmotors.
    Die ganze Welt schien zu warten.
    » Erweitern wir den Radius unserer Sicherheitszone um weitere fünfzig Meilen«, sagte Danny, nachdem sie sich die Landkarte vorgestellt und nachgerechnet hatte. » Joshua Tree oder Twentynine Palms im Osten und, äh … Barstow im Norden. Vergesst den Westen und Süden. Lancaster und Palm Springs. Zu viele Menschen.«
    » Palm Springs war sowieso schon immer voller Zombies«, murmelte Patrick.
    Sie waren wieder auf der Straße. Troy funkte Danny ein paar Minuten später an. » Sheriff, bitte melden, hier das Wohnmobil, over.«
    » Sprechen Sie.«
    » Es hat ziemlich viele Diskussionen gegeben, während ich weg war. Ich dachte, Sie sollten das wissen.«
    Dannys Magen krampfte sich zusammen. Scheiße. Wahrscheinlich versuchten diese verdammten Idioten, jede Bewegung von ihr infrage zu stellen. Dieser Kotzbrocken Ted Shoemaker war vermutlich der Wortführer. Vielleicht war bald wieder eine kleine Versammlung fällig.
    » Zehn-vier, out«, sagte Danny und hängte das Mikrofon ein.
    Amy hatte die Stirn am Fenster, als würde sie schlafen, doch sie sagte: » Zu viele Kontrollfreaks, zu wenig Indianer.«
    Danny wollte nicht darüber sprechen. » Das mit den Krähen war eine verdammt gute Idee. Es könnte ein paar Leben retten«, sagte sie stattdessen.
    Eine Weile fuhren sie schweigend weiter, vorbei an den Meilenmarkierungen am Straßenrand. Schilder kleiner Wüstenortschaften, die es wahrscheinlich in zehn Jahren nicht mehr geben würde, unabhängig von den Zombies. Es gab einfach nichts, wofür es sich zu bleiben gelohnt hätte. Der Preis für Benzin war zu hoch und das Klima viel zu trocken.
    Die Menschen in abgelegenen Gegenden Amerikas hatten angefangen, wieder näher an die großen Städte zu ziehen. In Forest Peak war es ebenfalls geschehen. Manche Familien konnten sich das Pendeln in die Tiefebene nicht mehr leisten, also waren sie umgezogen. All das scheint jetzt unwichtig geworden zu sein, dachte Danny. Benzinpreise, Pendlerstrecken, globale Erwärmung. Alles für eine unbestimmte Zeit von der Problemliste gestrichen – vielleicht für immer. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander. Es gab nicht genug Informationen, um sich eine neue Arbeitshypothese auszudenken. Sie mussten einfach herausfinden, wie schlimm es war.
    Stattdessen versuchte sie ihre Erinnerungen an die letzten zwei Tage zu ordnen und Tod und Chaos irgendeinen Sinn zu geben. Doch alles, was ihr einfiel, waren Schnipsel unbedeutender Ereignisse, wie die Umschläge mit Fotoabzügen, die sich hinten in der Schublade stapelten, nachdem die schönen Aufnahmen in die Fotoalben geklebt worden waren: Fotos von Daumen vor der Linse, von Schuhen oder einer Hausecke oder jemandem, der beim Lächeln die Augen geschlossen hatte.
    Wer zum Teufel waren die Monster, die wiederauferstanden waren und Menschen umbrachten? Wie konnten sie tot sein und trotzdem fressen wollen? Waren sie überhaupt tot? Hatte sich die Definition des Todes geändert, und Danny hatte es nur noch nicht mitbekommen?
    Dass sie sich bewegen konnten, dass sie mit ihren Augen sehen konnten, machte noch keine lebenden Wesen aus ihnen. Sie waren nicht lebendiger als die Überwachungskameras, die sich unter Vorsprüngen öffentlicher Gebäude drängten und die beweglichen Hälse reckten, um die Vorbeigehenden zu beobachten. Aber was machte einen Menschen lebendig?
    Danny kämpfte sich durch dieses fremde philosophische Gebiet, ohne zu wissen, wo sie anfangen sollte. Was bedeutete Leben? War es die Intelligenz? Der Schlag eines Herzens? Das Atmen der Lungen? Ihr komatöser Kriegskamerad Harlan war am Leben gewesen. Danny war sich dessen sicher, obwohl sie eine Woche an seinem Bett gesessen hatte und er weniger Lebenszeichen ausgesandt hatte als diese kranken Wesen. Sie hatte eine Hand gehalten, die nichts gespürt hatte, in Augen geblickt, die nichts wahrgenommen hatten,

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