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Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again

Titel: Infektion - Tripp, B: Infektion - Rise Again Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Tripp
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von den Klappstühlen aus dem Wohnmobil. Das Mädchen schlief unter einem Haufen Vorhänge und hielt ihren Bruder in den Armen, und neben ihnen schnarchte Maria. Michelle und Danny hatten sich ein wenig unterhalten, bevor das Mädchen weggedöst war, was bestimmt ein gutes Zeichen war. Danny erinnerte sich an ihre untote Mutter: blicklos, mit offenem Mund, bevor auch sie von der Gier gepackt worden war. Sie hatte eine Dauerwelle gehabt und sich in die Hosen gemacht. Wenn sie kein Opfer der Schüsse geworden war, würde sie in diesem Zustand bleiben, bis sie verrottete. Danny hoffte, dass keins der Kinder so weit dachte.
    Der Blödmann Ted lag ausgestreckt an der Stelle, wo sie die Leiter angelehnt hatten, wahrscheinlich, damit er beim ersten Anzeichen von Problemen verschwinden konnte. Dazwischen waren mehrere Leute unter Decken, Planen oder Tischdecken gekrochen. Es gab eine junge Mutter, eine hübsche Frau mit einem kleinen Baby, das nie schrie. Danny hoffte, dass das Baby gesund war. Sie würde Amy am Morgen bitten, es zu untersuchen. Danny wollte keinen kranken Säugling in der Nähe haben.
    Es gab auch zwei junge Leute im College-Alter, ein Junge und ein Mädchen, die einen wohlbehüteten Eindruck machten. Er hieß Matt oder Mark oder so ähnlich. Ihren Namen kannte Danny nicht. Sie waren nicht viel jünger als Danny, aber für sie waren es Kinder ohne jede Lebenserfahrung. Sie konnte froh sein, dass sie Amy hatte. Wie dumm von Amy, dass sie wegen Danny zurückgekommen war.
    Danny brachte in Gedanken einen Toast auf Amys idiotische Courage aus und nahm noch einen Schluck aus dem Flachmann, den sie im Laden beschlagnahmt hatte. Sie ließ dem Whiskey einen Schluck warmes Bier aus einer Dose folgen. Warum schlief sie nicht? Am Nachmittag hatte sie darum kämpfen müssen, nicht am Steuer einzuschlafen, war immer wieder in Trance gefallen, wenn sich ihre Augen verdreht hatten und die Lider schwer herabgesunken waren. Jetzt war sie hellwach, wenn auch erschöpft.
    Topper, Wulf und der Wieseltyp Ernie schliefen auf dem Dach des Wohnmobils, obwohl wahrscheinlich nur die Biker schliefen. Danny vermutete, dass der alte Landstreicher genauso wach war wie sie, auch wenn er, die Winchester an die Wange gedrückt, ausgestreckt dalag. Troy war im Wohnmobil, der Einzige, der nah am Boden geblieben war. Doch er war einverstanden gewesen, dort zu bleiben, falls etwas passierte. Wenn Gefahr im Verzug war, sollte der Fahrer innerhalb von Sekunden das Steuer übernehmen können. Immerhin war er von Metall umgeben und befand sich ein gutes Stück über dem Boden. Der Mond war nicht zu sehen, doch so weit weg von der Menschheit ( beziehungsweise dem, was noch davon übrig ist, rief die Stimme Danny ins Gedächtnis) verdeckten weder Smog noch Rauch oder Lichter den Himmel. Die Sterne reichten bis zum Horizont und verschwammen lediglich im Süden, wo Los Angeles wahrscheinlich immer noch brannte.
    Der Schuss kam von rechts. Danny wandte den Blick von der schwarz gekleideten Frau ab. Der Frau mit dem Sprengsatz in den Händen. Am vorderen Fenster des Bauernhauses sah Danny die Mündung eines Automatikgewehrs. Reflexartig feuerte sie zwei Salven mit ihrer Waffe ab, und das Gewehr verschwand ruckartig im Haus.
    Danny riss die Waffe zu der Frau herum, sah jedoch nur noch, wie sie zu Boden ging. Die schwarzen Kleider und der Schleier waren aus viel leichterem Stoff, als es schien, und bauschten sich, als die Frau stürzte. Die Tornistermine fiel ihr aus den Händen.
    Einen Augenblick später krachte eine Panzerkanone, und das Haus schien einen Satz zur Seite zu machen. Staub und Rauch quollen aus dem Fenster, in dem Danny die Waffe gesehen hatte …
    Danny erwachte von einem quietschenden Geräusch. Es war spät; sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie eingeschlafen war. Sie blickte sich um und bemerkte, dass die Leiter an der Seite des Gebäudes lehnte. Vorsichtig ging sie zum Dachrand und blickte hinunter. Unten auf der Straße schob Ted mit ein paar anderen einen Wagen vom Laden weg. Danny wusste, dass es Ted war, weil er sich nicht mehr auf dem Dach befand. Eine weitere Person schloss sich ihnen an, nachdem sie die Leiter hinuntergestiegen war. Danny blickte zu Wulf hinüber und sah, dass er ebenfalls wach war und sie beobachtete. Er bemerkte ihren Blick und machte eine Bewegung mit den Händen: Und was jetzt?
    Danny antwortete mit einer wegwerfenden Geste und sah zu, wie die Abtrünnigen den Wagen wegrollten. Außerhalb der Stadt ließen

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