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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Dafür bezahle ich ihn.«
    »Nettes Amulett«, bemerkte Langdon und betrachtete ihre Halskette. »Lapislazuli?«
    Sinskey nickte und sah auf den blauen Stein, der die Form einer Schlange hatte, die sich um einen Stab wand. »Das alte Symbol der Medizin. Sie wissen sicherlich, dass man es ›Caudecus‹ nennt.«
    Langdon hob den Kopf, als wollte er widersprechen.
    Sinskey wartete. Ja?
    Offensichtlich hatte er es sich anders überlegt, denn er lächelte höflich und wechselte das Thema. »Und? Warum bin ich hier?«
    Elizabeth deutete auf einen Konferenzbereich mit einem Tisch aus rostfreiem Stahl. »Bitte setzen Sie sich. Ich möchte, dass Sie sich etwas ansehen.«
    Langdon schritt zu dem Tisch. Elizabeth konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Geheimtreffen den Professor keineswegs beunruhigte, sondern faszinierte.
    Dieser Mann fühlt sich wohl in seiner Haut. Das nenne ich Selbstvertrauen .
    Sinskey fragte sich, ob er noch genauso entspannt aussehen würde, wenn er den Grund für das Treffen erfuhr.
    Sinskey wartete, bis Langdon Platz genommen hatte; dann zeigte sie ihm ohne weitere Vorrede das Objekt, das sie und ihr Team vor kaum zwölf Stunden aus einem Bankschließfach in Florenz geborgen hatten.
    Langdon musterte den kleinen geschnitzten Zylinder und erklärte Sinskey, was sie bereits wusste: Es handelte sich um ein antikes Rollsiegel, ein kleines Gerät, mit dem man Bilder oder Schriftzeichen auf Lehmgefäße aufbringen konnte, bevor sie gebrannt wurden. Dieses spezielle Rollsiegel war verziert mit dem Bild eines grausigen dreiköpfigen Teufels sowie dem Wort saligia .
    »Saligia«, erklärte Langdon. »Der Vatikan hat dieses Wort erfunden. Es steht für die …«
    »Ich weiß. Die Sieben Todsünden«, unterbrach Sinskey ihn. »Das haben wir bereits nachgeschlagen.«
    »Gut.« Langdon klang verblüfft. »Gibt es einen besonderen Grund, warum ich mir das ansehen soll?«
    »Ja, den gibt es.« Sinskey nahm den Zylinder wieder an sich und schüttelte ihn kräftig, sodass die Erregerkugel auf und ab flog.
    Das schien Langdon noch mehr zu verwirren. Ehe er etwas sagen konnte, glühte das eine Ende des Zylinders rot auf, und Sinskey richtete ihn auf eine glatte Metallfläche an der Kabinenwand.
    Langdon stieß einen leisen Pfiff aus und trat näher an das projizierte Bild heran.
    »Das ist Botticellis Mappa dell’Inferno «, erklärte er. »Die Karte der Hölle. Das Gemälde beruht auf Dantes Inferno. Aber ich nehme an, auch das wissen Sie bereits.«
    Elizabeth nickte. Sie und ihr Team hatten das Gemälde durch eine Internet-Recherche rasch identifiziert. Dass es von Botticelli stammte, hatte Sinskey überrascht. Schließlich war dieser Maler vor allem für seine hellen, idealisierenden Meisterwerke Geburt der Venus und Frühling bekannt. Sinskey liebte diese beiden Werke, obwohl sie die Fruchtbarkeit und die Schöpfung des Lebens zelebrierten – ein Thema, das für sie aufgrund ihrer eigenen Unfruchtbarkeit stets einen schalen Beigeschmack hatte. Dass sie keine Kinder gebären konnte, war der einzige signifikante Makel in ihrem ansonsten sehr produktiven Leben.
    »Ich habe gehofft«, sagte Sinskey, »Sie könnten mir vielleicht die Symbolik in diesem Gemälde erklären.«
    Zum ersten Mal an diesem Abend sah Langdon verärgert aus. » Deshalb haben Sie mich herbestellt? Ich dachte, das hier sei ein Notfall.«
    »Bitte tun Sie mir einfach den Gefallen.«
    Langdon seufzte geduldig. »Dr. Sinskey, wenn Sie etwas über ein bestimmtes Gemälde erfahren wollen, dann sollten Sie immer als Erstes das Museum kontaktieren, in dem es hängt. In diesem Fall wäre das die Biblioteca Apostolica im Vatikan. Im Vatikan gibt es einige ganz hervorragende Kunsthistoriker, die …«
    »Der Vatikan hasst mich.«
    Langdon sah sie überrascht an. »Sie auch? Ich dachte, ich wäre der Einzige.«
    Sinskey lächelte traurig. »Die WHO vertritt einen klaren Standpunkt. Für die Weltgesundheit ist es zwingend erforderlich, Verhütungsmittel großflächig zu verbreiten – sowohl um sexuell übertragbare Krankheiten wie AIDS zurückzudrängen, als auch zur Bevölkerungskontrolle.«
    »Und das sieht der Vatikan anders.«
    »Allerdings. Er hat viel Kraft und Geld aufgewandt, um den Ländern der Dritten Welt einzuimpfen, dass Verhütung etwas Böses ist.«
    »Ah, richtig.« Langdon lächelte wissend. »Wer wäre besser geeignet, der Welt vorzuschreiben, wie sie Sex haben soll, als ein Haufen zölibatärer alter Männer.«
    Der

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