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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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dass ich seine Kinder zur Welt bringe .
    Diesmal weckten die venezianischen Inseln in Elizabeth keine romantischen Gefühle. Beim Anblick der isolierten Dörfer musste sie vielmehr an die Quarantänekolonien denken, die man einst dort eingerichtet hatte, um des Schwarzen Tods Herr zu werden.
    Als das Boot an der Isola San Pietro vorbeiraste, erkannte Elizabeth, dass sie auf eine gewaltige graue Yacht zuhielten, die in einem tiefen Kanal ankerte und auf ihre Ankunft zu warten schien.
    Das mattgraue Schiff sah aus, als stamme es aus dem Stealthprogramm der US Navy. Der Name auf dem Heck gab keinerlei Hinweis darauf, um was für eine Art von Schiff es sich handelte.
    Die Mendacium?
    Die Yacht wurde größer und größer. Es dauerte nicht lange, und Elizabeth erblickte eine einsame Gestalt auf dem Achterdeck, einen kleinen sonnengebräunten Mann, der sie durch ein Fernglas beobachtete. Als das Speedboot an der großen Heckplattform der Mendacium anlegte, stieg der Mann die Stufen hinunter, um sie zu begrüßen.
    »Dr. Sinskey. Willkommen an Bord.« Er schüttelte ihr höflich die Hand. Anders als bei einem Seemann fühlte sich die Haut seiner Hand weich und glatt an. »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie gekommen sind. Bitte folgen Sie mir.«
    Während alle gemeinsam mehrere Decks hinaufstiegen, erhaschte Sinskey immer wieder einen Blick auf Innenräume, die aussahen wie geschäftige Einsatzzentralen. Das seltsame Schiff war voll mit Menschen, doch die entspannten sich hier nicht, sondern arbeiteten.
    Aber an was?
    Sie stiegen weiter hinauf. Sinskey hörte, wie die Maschinen angeworfen wurden. Die Yacht setzte sich in Bewegung.
    Wo fahren wir hin? , fragte sie sich nervös.
    »Ich würde gerne allein mit Dr. Sinskey sprechen«, wandte der Mann sich an die Soldaten, hielt inne und blickte zu Sinskey. »Natürlich nur, wenn Ihnen das recht ist.«
    Elizabeth nickte.
    »Sir«, meldete Brüder sich mit Nachdruck zu Wort, »ich empfehle, Dr. Sinskey von Ihrem Schiffsarzt untersuchen zu lassen. Sie hatte ein paar medizinische …«
    »Es geht mir gut«, unterbrach Sinskey ihn. »Wirklich. Trotzdem danke.«
    Der Provost musterte Brüder für einen langen Augenblick und deutete dann auf ein Büfett mit Speisen und Getränken. »Erholen Sie sich ein wenig. Sie werden die Pause brauchen. Bald geht es wieder zurück an Land.«
    Ohne weitere Umstände wandte der Provost dem Agenten den Rücken zu und führte Sinskey in eine elegante Kabine, die zugleich als Arbeitszimmer eingerichtet war.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«, fragte er und deutete auf die Bar.
    Elizabeth schüttelte den Kopf. Sie versuchte noch immer, die bizarre Umgebung in all ihren Einzelheiten zu erfassen. Wer ist dieser Mann? Und was macht er hier?
    Ihr Gastgeber musterte sie und stützte das Kinn auf die Hände. »Ist Ihnen bewusst, dass Bertrand Zobrist, mein Klient, Sie als ›die silberhaarige Teufelin‹ bezeichnet hat?«
    »Ich habe auch den ein oder anderen Namen für ihn.«
    Der Mann zeigte keine Gefühlsregung, als er zu seinem Schreibtisch ging und auf ein großes ledergebundenes Buch deutete. »Ich hätte gerne, dass Sie sich das einmal ansehen.«
    Sinskey trat vor und beäugte den Wälzer. Dantes Commedia? Sie erinnerte sich an die grausigen Bilder von Tod und Verderben, die Zobrist ihr bei ihrem ersten Aufeinandertreffen im Council on Foreign Relations gezeigt hatte.
    »Das hier hat Zobrist mir vor zwei Wochen geschenkt. Auf der ersten Seite steht eine Widmung.«
    Sinskey las den handgeschriebenen Text auf dem Deckblatt. Er war von Zobrist unterschrieben.
Mein lieber Freund,
ich danke Ihnen, dass Sie mir geholfen haben, den Weg zu finden. Die Welt wird es Ihnen ebenfalls danken.
    Sinskey erschauerte. »Was meint er damit genau? Wobei haben Sie ihm geholfen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Oder genauer gesagt: Bis vor ein paar Stunden hatte ich keine Ahnung.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt bin ich vom Protokoll abgewichen … und habe Sie angerufen.«
    Sinskey war weit gereist und nicht in der Stimmung für Rätselspiele. »Sir, ich weiß nicht, wer Sie sind oder was zum Teufel Sie auf diesem Schiff machen, aber Sie schulden mir eine Erklärung. Sagen Sie mir, warum Sie einem Mann Zuflucht gewährt haben, der von der WHO gesucht wurde.«
    Trotz Sinskeys erregtem Tonfall antwortete der Mann leise und gemessen: »Mir ist schon klar, dass wir entgegengesetzte Ziele verfolgt haben. Ich schlage vor, dass wir die Vergangenheit vergessen. Was vorbei

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