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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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hatte.
    »La polizia arriverà tra venti minuti!«, sagte der Wachmann zu Marta, nachdem er das Gespräch beendet hatte.
    »Venti minuti?«, fragte sie aufgebracht. Zwanzig Minuten? »Wir haben hier einen schweren Diebstahl!«
    Der Wachmann erklärte ihr, dass der größte Teil der Polizeikräfte gegenwärtig mit einer weit ernsteren Angelegenheit befasst sei. Doch man habe ihm versprochen, schnellstmöglich einen Beamten zu schicken.
    »Che cosa potrebbe esserci di più grave?«, schimpfte Marta. Was könnte ernster sein?
    Der Professor und seine Schwester wechselten besorgte Blicke, und Marta erkannte, dass die beiden überfordert waren. Kein Wunder . Sie hatten nur einen kurzen Blick auf die Totenmaske werfen wollen und wurden nun unvermittelt zu Zeugen eines dreisten Kunstdiebstahls. Irgendwie hatte sich jemand im Verlauf der letzten Nacht Zutritt zur Galerie verschafft und Dantes Totenmaske gestohlen.
    Es gab viel wertvollere Stücke im Museum, die der unbekannte Dieb hätte stehlen können, deswegen versuchte Marta sich zu beruhigen. Dies war der erste Diebstahl in der Geschichte des Museums. Ich kenne nicht einmal die Vorschriften für so einen Fall!
    Ein Gefühl der Schwäche überwältigte sie, und sie stützte sich erneut auf dem Absperrpfosten ab. Beide Wachleute wirkten ratlos, während sie Marta detailliert schilderten, was am vergangenen Abend geschehen war. Gegen zweiundzwanzig Uhr hatte Marta das Museum für il Duomino und Langdon geöffnet. Gut eine Stunde später war sie gemeinsam mit den beiden wieder gegangen. Die Wachleute hatten die Türen hinter ihnen abgesperrt, den Alarm eingeschaltet, und von diesem Moment an hatte niemand mehr die Galerie betreten oder verlassen.
    »Impossibile!«, schimpfte Marta auf Italienisch. »Die Maske war noch in der Vitrine, als wir drei gestern Abend gegangen sind. Jemand muss im Verlauf der Nacht im Museum gewesen sein.«
    Die Wachmänner blickten hilflos drein. »Noi non abbiamo visto nessuno!«
    Da die Polizei verständigt war, beschloss Marta, den Videoraum aufzusuchen. Sie lief so schnell es ihr hochschwangerer Leib zuließ. Langdon und Sienna eilten nervös hinter ihr her.
    Das Sicherheitsvideo! , dachte Marta aufgebracht. Es wird uns verraten, wer vergangene Nacht hier war!
    Ein paar Hundert Meter weiter südlich zog sich Vayentha auf dem Ponte Vecchio in die Schatten zurück. Zwei Polizisten drängelten sich durch die Menge und zeigten den Touristen Fotos von Langdon.
    Als sie näher kamen, plärrten ihre Funkgeräte gleichzeitig los – ein Routineruf von der Einsatzzentrale an alle Beamten. Es war eine kurze Meldung auf Italienisch, doch Vayentha verstand genug: Ein verfügbarer Beamter in der Nähe des Palazzo Vecchio sollte sich zum Palastmuseum begeben, um eine Anzeige aufzunehmen.
    Die Beamten zuckten nur die Schultern, doch Vayentha spitzte die Ohren.
    Il Museo di Palazzo Vecchio?
    Das Fiasko der letzten Nacht hatte sich in der Nähe des Palazzo Vecchio zugetragen – jenes Fiasko, das ihre Karriere mit hoher Wahrscheinlichkeit zerstören würde.
    Das Funkgerät knackte erneut. Vayentha hörte statisches Rauschen, durchbrochen von nahezu unverständlichem Italienisch – mit Ausnahme eines Namens, der deutlich herausstach. Dante Alighieri .
    Augenblicklich war Vayentha hellwach. Dante Alighieri? Sie wandte sich um und blickte in Richtung des Palazzo Vecchio, dessen Turm sich über die Dächer der Gebäude erhob.
    Was ist im Museum passiert? Und wann?
    Vayentha arbeitete lang genug in ihrem Beruf, um zu wissen, dass Zufälle viel seltener waren, als die meisten Menschen für möglich hielten. Das Museum im Palazzo Vecchio und Dante? Das muss mit Langdon zu tun haben!
    Sie hatte die ganze Zeit angenommen, Langdon würde in die Altstadt zurückkehren – das wäre nur logisch gewesen. Schließlich hatte Langdon sich auch in der Altstadt aufgehalten, als die ganze Sache aus dem Ruder gelaufen war.
    Ist er zum Palazzo Vecchio zurückgekehrt, weil er hier zu finden hofft, was immer er sucht? Sie war sich sicher, dass er nicht über den Ponte Vecchio gekommen war. Allerdings gab es genügend andere Brücken, auch wenn es zu Fuß ein weiter Weg war vom Boboli-Garten.
    Sie bemerkte ein Vierer-Ruderboot, das den Fluss hinunter kam und unter der Brücke hindurchglitt. Auf dem Rumpf stand SOCIETÀ CANOTTIERI FIRENZE  – Ruderclub Florenz. Die rot-weißen Ruder des Bootes bewegten sich in perfekter Synchronie durch das Wasser.
    Hat Langdon den Fluss in

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