Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
Blick.
    Sie konnte kaum sprechen, wusste nicht, was sie sagen sollte. In ihrem Kopf drehte sich alles.
    Und doch war das noch nicht alles. Wieder hob sie den Brief hoch und las rasch weiter. Dabei hoffte sie, dass nicht weitere erschütternde Enthüllungen zum Vorschein kamen.
    Und so, mein liebes Kind, müssen wir uns trennen. Möge der Gott, der möglicherweise hinter dem Firmament wohnt, mir verzeihen, ebenso wie Du, für die Fehler, die ich als Dein  Vater begangen habe. Den Rest meines Lebens werde ich damit verbringen, einiges wiedergutzumachen - wie kurz die Zeitspanne auch sein mag, die mir gewährt bleibt, bis der Rat von meinem Treuebruch erfährt.
    Aber weine Du nicht um mich. Die Information, die ich dem Orden geben kann, soll meine Buße sein für die Hölle, die ich in unserem geliebten Frankreich entfacht habe. Die Tyrannei ist nahe, Gabrielle. Deswegen musst Du nach Amerika gehen. Ich fürchte, dass in Europa bald blutige Tage herrschen werden.
    Damit hatte ihr Großvater recht gehabt.
    Der Brief trug ein Datum aus dem Jahr 1792, und dem waren beinahe fünfundzwanzig Jahre blutiger Kämpfe gefolgt. Napoleons Gier hatte Unruhen über den ganzen Kontinent verbreitet, von der französischen Küste über das fruchtbare Rheintal, über die Alpen, vorbei an der Habsburger Festung in Wien. Sie überzogen Russlands kalte Landstriche, machten aber auch nicht vor dem warmen Süden halt, verbreiteten sich auf den spanischen Ebenen und dem italienischen Stiefel. Nicht einmal die Ottomanen waren von ihnen unberührt geblieben.
    Der einzige sichere Ort war England gewesen, denn Soldaten hatten jede Nacht die Küsten bewacht, bis der große Admiral Lord Nelson Napoleons Arme in der Nähe von Trafalgar geschlagen hatte.
    Rohan beobachtete sie aufmerksam, wartete mit der Geduld eines Raubtiers. Allmählich begriff sie, dass er auf die eine oder andere Weise mit alledem zu tun hatte. Was hatte er in jener Nacht nach ihrem Abendessen gesagt?
    »Ich arbeite für die Regierung in gewissen ... geheimen Anlegenheiten.“
    Sie schluckte schwer und las weiter, beeilte sich, zum Ende des Briefes zu kommen. Sie begann zu ahnen, dass sie da in etwas hineingeraten war, das zu groß für sie sein könnte.
    Die Kronen Europas werden nacheinander fallen - bis sie alle besiegt sind und unter das Regiment des Rats gefallen.
    Aber noch ist nicht alles verloren. Die Ziele des Rats können jetzt nicht weiter verfolgt werden, da ich dem Orden wichtige Informationen über ihre weiteren Pläne anvertraue.
    Denk daran, nicht alles zu glauben, was Du siehst. Ich habe es Dir schon oft gesagt. Der Aufruhr in dieser Welt ist nur eine Illusion, der Trick eines Magiers, um den Blick abzulenken von dem wirklichen Kampf - die unsichtbare Hand hinter all den Thronen und den Mächtigen dieser Erde.
    Ich weiß es. Ich habe dazu beigetragen.
    Lebe wohl, mein Liebling. Für Dich und für Deine Kinder habe ich diese Wahl getroffen. Du bist das Einzige, was ich hinterlasse, auf das ich mit Stolz blicken kann. Mögest Du ein langes Leben in Frieden führen, welche Freude du auch immer in dieser dunklen Welt zu finden vermagst, mein geliebtes Kind. Wärest Du nicht gewesen, hätte mich die Finsternis schon vor langer Zeit verschlungen.
    In Liebe und Trauer - auf ewig, Dein Papa
    Eine Weile saß Kate stumm da.
    Als sie endlich zu Rohan aufsah, erwiderte er ihren Blick sehr ruhig und gefasst.
    „Mein Großvater“, sagte sie schließlich zögernd, „war also eine Art... Informant?“
    „Genau. Und mein Vater war der Agent, der für seinen Fall zuständig war.“
    „Was ist dieser Rat, den er erwähnt - und welche Bedeutung hat der Orden?“
    „Kate ... was ich dir jetzt erzählen werde, darfst du niemals weitersagen. Niemandem. Ich bin nur deshalb bereit, mit dir darüber zu sprechen, weil es dich direkt betrifft, vor allem jetzt, da du ein Ziel geworden bist. Aber auch, weil du es verdienst, die Wahrheit über deine Abstammung zu erfahren. Du musst mir dein Wort darauf geben, niemals jemandem preiszugeben, was ich dir jetzt mitteile. Viele Leben stehen auf dem Spiel, auch deines und meines. Kannst du mir das versprechen? Wenn nicht, dann habe ich schon zu viel gesagt.“
    „Natürlich verspreche ich das“, bemerkte sie verwundert. „Gut.“ Er beugte sich vor, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, die Hände locker verschränkt. Einen Moment lang war er still und überlegte, wie er beginnen sollte. Dann wandte er sich ihr zu. „Erinnerst du dich an

Weitere Kostenlose Bücher