Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Mieder zurechtrückte und das Dekollete richtete. Was hieß: Sie zog es ein wenig tiefer. Andere ordneten ihre Locken unter den Hauben, während jede versuchte, als Erste an die Tür zu gelangen.
Sie schüttelte den Kopf und blickte auf sie hinab, ohne sich um seine Regel, sich um jeden Preis versteckt zu halten, zu scheren. Von ihrer Position aus konnte sie erkennen, dass die Frauen miteinander sprachen, doch sie musste unbedingt auch hören, was sie sagten.
Sie reckte sich hoch zum Riegel des Fensters und öffnete es unauffällig einen Spalt, sodass sie den Wortwechsel verstehen konnte.
„Sieh an, Lucinda! Dich hier zu finden!“
Die beiden Frauen küssten einander auf die Wange - etwas Gekünstelteres hatte Kate noch nie gesehen.
„Pauline“, begrüßte eine andere eine neu Angekommene. „Solltest du nicht zu Hause sein und deinem Mann helfen, seine Zähne zu finden?“
Pauline lachte. „Zumindest ist mein Gemahl zu Hause und liegt nicht in irgendeinem Bordell besinnungslos unter dem Tisch. Nicht, dass es dich etwas anginge, Darling, aber Warrington wünscht, dass ich komme und ihn treffe.“ Sie lächelte. „Ich habe eine Dauereinladung.“
„Ach, wirklich?“, meinte die andere und schien über diese Erklärung ebenso skeptisch wie Kate selbst.
„Oh ja! Wusstest du das nicht? Warrington und ich haben uns immer blendend verstanden.“
„Dann weißt du vermutlich, wo er in den letzten Wochen gewesen ist, oder?“
„Nun, nicht genau. Vielleicht du?“
„Wenn ich es wüsste, würde ich es nicht erzählen“, gab die andere leichthin zurück.
Einige der Frauen lachten.
„Ach, kommt schon“, mischte sich die dritte der hübschen Rivalinnen ein, während sie zur Tür gingen. „Ihr wisst beide, dass er verschwand, ohne einer von uns etwas zu sagen.“
„Nun ja, aber ich glaube nicht, dass das etwas zu bedeuten hat.“
„Ich bin nur froh, dass er zurück ist.“
„Immer muss er seine Späße mit uns treiben. Ihr wisst ja, wie wild er ist.“
Eine vierte Dame in Hellblau seufzte. „Das liebe ich an ihm. Man weiß nie, was er als Nächstes tun wird.“
„Oder mit wem“, meinte eine weitere Lady.
Die anderen johlten leise auf.
Kate runzelte die Stirn.
Insgesamt kamen acht Frauen auf das Haus zu, angezogen davon wie Bienen von einer unwiderstehlichen Blüte. Ein Teil von Kate hätte am liebsten gelacht, aber hauptsächlich bebte sie vor Empörung.
Als die Türglocke anschlug, verließ sie ihren Platz am Fenster und eilte zu der Galerie über der Eingangshalle, um zu hören, was Eldred sagen würde, um die Besucherinnen fernzuhalten.
Dem tapferen Mann gelang es, sie vor der Tür zu lassen. „Es tut mir sehr leid, Ladys, aber Seine Hoheit ist nicht zu Hause“, erklärte der Butler, der mit dem Rücken zu Kate stand.
Zu ihrer Überraschung wurde diese Erklärung nicht akzeptiert.
„Wissen Sie, guter Mann, wir haben soeben seine Kutsche gesehen.“
„Jawohl, Madam. Seine Hoheit ist in der Stadt, aber bedauerlicherweise musste er gleich wieder fort.“
„Wohin ist er gegangen?“, fragte die Dame in Hellblau.
„Wann kehrt er zurück?“ Lucinda blickte Eldred hoffnungsvoll an.
„Ich bin in beiden Fragen nicht sicher, Ladys, aber wenn Sie Ihre Karten hinterlassen möchten ...“
Allgemeines enttäuschtes Gemurmel wurde hörbar.
Dann, ganz plötzlich, reckte eine der neugierigeren Damen den Kopf und spähte an Eldred vorbei. „Wer ist das?“, rief sie und zeigte auf Kate, die oben an der Galerie stand.
Oh. Sie errötete, aber sie richtete sich auf, als Eldred das Gesicht verzog und über seine Schulter blickte.
Eine der Frauen schob die Tür auf, und jetzt starrten alle sie an, empört, dass eine andere sie geschlagen hatte.
„So etwas, dieser grauäugige Teufel! Er ist schon mit jemandem zusammen!“
»Warrington, Sie Ungeheuer! Lassen Sie uns ein, alter Mann. Wir wissen, dass er da ist.“
„Mesdames!“, rief Kate in scharfem Ton, unfähig, dieses aufdringliche Getue länger zu ertragen. Eine Hand in die Hüften gestemmt, nahm sie all ihren Stolz zusammen und all die französische Hochnäsigkeit, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. „Seine Hoheit ist nicht zu Hause“, erklärte sie. „Lassen Sie Ihre Karten hier, bitte, und ich werde dafür sorgen, dass er Ihre Grüße erhält. “ Keine der Damen regte sich.
Niemand sagte etwas.
Sie starrten sie entgeistert an, und Kate starrte zurück, wich und wankte nicht, obwohl ihr Herz zum Zerspringen
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