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Infernoclub 2 Mein verwegener Duke

Titel: Infernoclub 2 Mein verwegener Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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beschützend. Wir müssen weiterkommen.  Wir können nicht zurück ...“
    „Ich bin nicht böse.“ Es war nicht der Umstand, dass sie sie beide um ein Haar umgebracht hätte, der ihn so beunruhigte. Die Worte, die sie vorhin gesagt hatte, hallten in seinem Gedächtnis wider.
    Es sei ein Irrtum, dass er nicht lieben könnte.
    Vielleicht konnte er es doch. Nachdem viel Schuld von seinen Schultern genommen war und der Kilburn-Fluch sich als abergläubischer Unsinn herausgestellt hatte, was sollte ihn jetzt noch aufhalten?
    „Kann ich bitte in die Kammer hineingehen?“, fragte sie. „Ich muss diese Schriftrollen finden!“
    Er murrte zwar, aber nachdem er alles einen Moment lang begutachtet hatte, nickte er. Auf Zehenspitzen betrat sie den niedrigen Raum und begann, sich in den Stapeln mit den persönlichen Dingen ihres Vorfahren umzusehen. Dabei hustete sie und wedelte mit der Hand Staub weg.
    Schließlich drehte sie sich kopfschüttelnd zu ihm um. „Ich kann sie nirgends entdecken.“
    „Vielleicht liegen sie im Sarg“, meinte er. „Der sollte wetterfest sein. Vielleicht haben sie die Rollen zusammen mit dem Leichnam da hineingetan, um sie besser aufbewahren zu können.“
    „Also dann.“ Kate sah ihn erneut an. „Brechen wir ihn auf.“
    Rohan warf ihr einen unsicheren Blick zu. Nachdem er sich gerade erst von seinem Aberglauben befreit hatte, war er noch nicht sehr angetan von der Vorstellung, die Ruhe eines Toten zu stören.
    Schon gar nicht die eines toten Zauberers.
    Trotzdem ging er mit finsterer Miene zu dem Sarkophag und versuchte, den schweren Sargdeckel anzuheben. Seine Arme und Schultern schmerzten noch von der Anstrengung, die Decke hochzuhalten. Kate sah, wie er zusammenzuckte. Rasch eilte sie ihm zu Hilfe.
    Sie tauschten nur einen kurzen Blick, dann machten sie sich bereit. Sie wussten, dass sie möglicherweise eine weitere böse Überraschung erwartete, die eventuelle Grabräuber vertreiben sollte.
    „Eins, zwei, drei ...“ Sie stemmten sich gegen den Deckel. Der glitt seitlich vom Sarg herunter und fiel polternd auf den Steinboden.
    „Was war das?“, fragte Kate leise, als ein fernes Grollen erklang.
    Die bis eben noch offene Tür der Grabkammer fiel ins Schloss. Der gesamte Raum begann zu beben, und das Podest verschwand allmählich im Boden, während Schmutz, fein wie Sand, von der Decke zu rieseln begann.
    „Das ist nicht gut“, bemerkte Kate, während Rohan in den Sarg spähte.
    Valerians Fleisch war schon lange verwest, nur sein Skelett, gehüllt in Fetzen seines Gewands, in dem er begraben worden war, lag noch da. In seinen knochigen Händen, die auf seiner Brust ruhten, hielt er einen großen, reich verzierten Schlüssel.
    „Rohan, das Dach!“
    „Ich weiß. Einen Moment noch.“ Voller Abscheu griff er in den Sarg und entwand den Schlüssel den knochigen Fingern des Skeletts. Zu welcher Kiste oder Truhe er auch passen mochte, zweifellos befanden sich die Rollen, hinter denen Falkirk her war, darin.
    „Rohan, irgendwelche Vorschläge?“, fragte Kate nun drängender und sah sich um. „Wie sollen wir hier wieder herauskommen?“
    Es rieselte jetzt immer mehr Schmutz von der Decke. Steine fielen herab. Wie es schien, war der Sinn dieses wahnsinnigen Labyrinths, dass jeder, der den ewigen Schlaf des Alchemisten störte, das Grab mit ihm teilen sollte. Das ganze Gebäude drohte über ihnen zusammenzustürzen.
    Sie sollten lebendig begraben werden.
    „Da!“ Er zeigte zu einer Stelle, an der Licht einfiel. Hinter den herabfallenden Staubwolken konnte er Kate kaum noch erkennen.
    Er schob den Schlüssel in seinen Gürtel, streckte die Hand blind in die Richtung, aus der er ihr Husten hörte, und zog sie an sich. Dann bahnte er sich den Weg zu der Öffnung, die plötzlich im Dach aufgetaucht war.
    Er lief durch die einstürzende Grabkammer darauf zu, Kate nah bei sich, stieß die Steine beiseite, die auf sie herabstürzten, und hob Kate hoch zu dem Loch in der Decke. Sie schob sich hindurch, während er versuchte, Halt zu finden.
    Er konnte in diesem Chaos nichts sehen. Er konnte kaum atmen, aber es gelang ihm, sich auf einem Felsen abzustützen, der in die Kammer gestürzt war. Um sich den Weg nach oben zu bahnen, begann er, wie wild mit Armen und Beinen zu rudern, da Dreck und Schutt ihm allmählich bis zur Brust reichten. Verdammt, er war zu kräftig, um durch die Öffnung zu passen.
    Staub rieselte ihm in die Augen, in die Ohren und in die Nase. Alles bebte, er bekam keine

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